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Korrektur Aufsatz: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:22 Fr 03.07.2009
Autor: Dinker

Guten Nachmittag


Wäre unheimlich dankbar, wenn jemand grob durchschauen könnte, dass es nicht allzu viele Fehler hat.

Bitte wegen "Junge Deutschland" und "alter Ego" nicht beachten, muss dazu noch die Lehrperson kontaktieren

Die zu analysierende Textstelle stammt aus dem Werk die Stadt Lucca und wurde im vierten Teil seiner Reisebilder 1831 veröffentlicht. Diese Lektüre knüpft an die Bäder von Lucca an, wenn man das letzte Kapitel, welches vollumfänglich dem Grafen von Platten gerichtet war, weglässt. So greift der  Erzähler wieder auf die gleichen Figuren zurück, wenn auch in reduzierter Anzahl, so dass nur noch Doktor Heine, Mylady und Francesca Erwähnung finden. Im Weiteren spielt auch diese Geschichte in Lucca ab, wobei der Handlungsraum von Bagni di Lucca nach die Stadt Lucca verlegt wird.
Im Zentrum dieses Werks steht Doktor Heines und Myldays Religionskritik, die sich an die heilige Allianz zwischen Religion und Staat richtet.
In der Stadt Lucca trifft Doktor Heine auf die beiden Damen Mylady und Francesca. Gemeinsam besuchen sie eine Kirche. Dabei fällt Myladys übermässige Spottlust auf, so dass sich sogar Doktor Heine berufen fühlt, Mylady um Mässigung zu bitten. Im Verlaufe der Geschichte distanziert sich Doktor Heine zunehmend von Francesca, was er in der vorliegenden Textstelle auf Verständigungsprobleme zurückführt. Myladys Spottlust hält weiter an, so dass sich gegen die Religion kokettiert, bevor sie von einem Kindheitserlebnis zu erzählen beginnt. Im weiteren Verlauf der Handlung ändert sich wenig an der Konstellation, so dass sich ihre Polemik weiterhin gegen die unheilige Allianz von Thron und Altar richtet. Im letzten Kapitel wendet sich Doktor Heine an die Schriftsteller Kollegen und kritisiert, dass sie ihre Arbeit nicht genug ernst nehmen. Schliesslich ruft er den Leser mit den Worten, „Aux armes citoyens“, zum Kampf gegen die Gesellschaftszustände auf.

Wie bereits erwähnt distanziert sich Doktor Heine zunehmend von Francesca. Jedoch kommt die Abwendung von ihr, für den Leser sehr unerwartet, da er sie in „die Bäder von Lucca“ noch in den höchsten Tönen lobte und bewunderte. Jedoch stellt sie sich Francesca durch geschichtliche Falschaussagen gleich selbst ins Abseits. Dadurch erkennt Heine nicht mehr nur ihre Schönheit, sondern auch ihre mangelnde Intelligenz.
Stattdessen verbündet er sich zunehmend mit der Altbekannten Mylady, mit der er bereits eine jahrelange Freundschaft pflegt. Wie gut er sich mit Mylday versteht, berichtet er in Zeile (?) gleich selbst. Besonders an ihrer Spottlust, mit der sie ihm in nichts nachsteht, scheint er grossen gefallen zu finden. Wie bereits angesprochen, fällt Mylady durch ihr unangebrachtes (besseres Wort?) Verhalten auf. So schreit sie in Zeile (..) vor der ganzen Öffentlichkeit auf und zeigt sich auch bei ihrer Wortwahl alles andere als zurückhaltend. An diesem Verhalten findet Doktor Heine grossen Gefallen und bringt er auch eine entsprechende Bewunderung entgegen.
Die vorliegende Textstelle ist auch für den heutigen Leser gut verständlich, da kaum zeittypische Ausdrücke Anwendung finden und weil der Erzähler für die damaligen Verhältnisse eine sehr moderne Sprache benutzte. Dieser Schreibstil bringt zum Ausdruck, dass er sich von alten, eingefahrenen Zuständen distanzieren möchte, da er sich eine emanzipierte Gesellschaftsform wünscht. Die Wortwahl liegt teilweise unterhalb der Gürtellinie, da er dem Leser die ungeschminkte Wahrheit der Zustände zeigen will. Zudem kann dies als Kampfansagen gegen die Obrigkeit gedeutet werden, der er damit klar machen will, dass er sich von ihr nicht einschränken lässt.
Auffallend ist auch, dass der Erzähler in dieser Textstelle auf die Heinetypische Ironie verzichtet, was darauf hinweissen lässt, dass die Ausführungen ernst gemeint sind.
Das gesamte Werk ist aus der Sicht von Doktor Heine geschrieben. Dadurch wird dem Leser ein sehr subjektives Bild vermittelt, weil er nicht die Möglichkeit hat, Heines Aussagen auf dessen Richtigkeit zu überprüfen. Dadurch kann er das Geschehen nach seinem Gutdünken lenken und nötigenfalls auch verfälschen, indem er dem Leser nur dasjenige präsentiert, was seinen Vorstellungen entspricht. In der ersten Zeile wendet sich Doktor Heine direkt an den Leser, womit er versucht das Vertrauen des Lesers zu gewinnen, damit er trotz der Subjektivität seinen Äusserungen Glauben schenkt. Da sein Werk als Kritikwerk gegen die Obrigkeit und Religion gilt, ist er besonders auf das Vertrauen des Lesers angewiesen und er sein Ziel nur dann erreicht, wenn das Lesepublikum seine Äusserungen auch ernst nimmt.
Von einem narrativen Handlungsstrang kann keine Rede sein, da keine eigentliche Handlung auszumachen ist. Dies lässt sich damit erklären, dass dieses Werk nicht zur Unterhaltung des Lesers dient, sondern die Absicht verfolgt, den Leser auf die Misszustände aufmerksam zu machen. Natürlich mit der Hoffnung gekoppelt, dass sich die Menschen nicht mehr länger von der willkürlichen Regierungsform der Obrigkeit beherrschen lassen. Auffallend an dieser Textstelle ist, dass Doktor Heine mit seiner Spottlust sehr sparsam umgeht, stattdessen trumpft Mylday mit ihrem unerschöpflichen Sarkasmus auf. Wie bereits angesprochen, setzt er sie als „Alter Ego“ ein. Da Doktor Heine den Leser in den vorangehenden Kapiteln geradezu mit Polemik übersät hat, wird seine Glaubwürdigkeit zweifellos darunter gelitten haben, so dass der Leser seinem Sarkasmus eine zunehmend geringere Beachtung zu schenken beginnt. Aus diesem Grund tritt Mylady an seine Stelle und führt seine Kritik fort. Dass Mylady nur in Doktor Heines Rolle schlüpft, zeigt sich darin, dass sie die gleichen Missstände anprangert.
Im Gegensatz zu Heine ist sie jedoch noch unvorbelastet und zudem wird auch dem skeptischen Leser klar, dass die Kritik seine Berechtigung haben muss, wenn gerade zwei verschiedene Personen die Zustände kritisieren. Neben dieser Funktion des „Alter Ego“ sieht, Doktor Heine in Mylady den erstrebenswerten emanzipierten Bürger, der sich von niemandem in seiner Freiheit einschränken lässt und offen und direkt seine Gedanken ausspricht. Aus diesem Grund erstaunt auch seine Bewunderung nicht, die er ihr entgegenbringt. Auch erhofft er sich, dass sich das Volk von Myladys Charaktereigenschaften anstecken lässt.
In der folgenden Textpassage können Elemente aus der Zeitepoche der Romantik und des „Junge Deutschland“ ausgemacht werden. Das Junge Deutschland kommt in den Szenen zu tragen, wo Doktor Heine oder Mylady Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen ausüben. Beispielweise geht Mylady in Zeile (..) mit den Worten, „tausend dummen und abertausend scheinheiligen Lippen“, mit der Religion hart ins Gericht und spricht unzensuriert aus, was sie denkt. Durch die Kritik an den Gesellschaftszuständen, versuchen die Vertreter des „Jungen Deutschland“ in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu schaffen, dass die aristokrate Regierungsform rückständig ist und dass das 19. Jahrhundert zum Zeitalter der Volkssouveränität werden soll, damit die Gesellschaft nicht mehr weiter der Willkür der Obrigkeit ausgeliefert ist.
In der Szene als Mylady von einer Kindheitserinnerung zu erzählen beginnt, steht ganz im Zeichen der Romantik. Sie spricht ihre Unschuld in den frühesten Kindheitsjahren an, als sie noch unkritisch, gutgläubig und ohne Vorbelastung den Aussagen ihrer Mutter vollstes Vertrauen schenkte. Jedoch musste sie durch negative Erlebnisse zur Erfahrung kommen, dass sich die Realität nicht mit ihren Vorstellungen deckt und die Welt alles andere als das erhoffte Paradies darstellt. Diese romantischen Rückbesinnungen, welche der Erzähler auch an anderen Textstellen einsetzt, dienen dazu um den Leuten klar zu machen, dass die Erde doch nicht ein solch prächtiges Himmelreich ist, wie es von der Obrigkeit gepredigt wird.
In seiner Religionskritik gilt es noch anzumerken, dass er nicht generell ein Verfechter der Religion ist. Vielmehr klagt er den Klerus an, dass sie die Religion zur Selbstbereicherung missbrauchen und damit dieser Form der Religion mit seinem ursprünglichen Zweck nicht mehr viel gemeinsam hat. Aus diesem Grund spricht er in Zeile (..)von der positiven Religion, von der er durchaus positive Elemente abgewinnen kann.


Danke
gruss Dinker

        
Bezug
Korrektur Aufsatz: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:43 Fr 03.07.2009
Autor: M.Rex


> Guten Nachmittag
>  
>
> Wäre unheimlich dankbar, wenn jemand grob durchschauen
> könnte, dass es nicht allzu viele Fehler hat.
>
> Bitte wegen "Junge Deutschland" und "alter Ego" nicht
> beachten, muss dazu noch die Lehrperson kontaktieren
>  

Die zu analysierende Textstelle stammt aus dem Werk "dDie Stadt Lucca" und wurde im vierten Teil seinerwessen? Reisebilder 1831 veröffentlicht. Diese Lektüre knüpft an "dDie Bäder von Lucca an", wenn man das letzte Kapitel, welches vollumfänglichständig an demn Grafen von Platten gerichtet war, weglässt. So greift der  Erzähler wieder auf die gleichen Figuren zurück, wenn auch in reduzierter Anzahl, so dass nur noch Doktor Heine, Mylady und Francesca Erwähnung  finden. Im Weiteren spielt auch diese Geschichte in Lucca ab, wobei der Handlungsraum von Bagni di Lucca nachin die Stadt Lucca verlegt wird.
Im Zentrum dieses Werks steht Doktor Heines und Myldays Religionskritik, die sich an die heilige Allianz zwischen Religion und Staat richtet.
In der Stadt Lucca trifft Doktor Heine auf die beiden Damen Mylady und Francesca. Gemeinsam besuchen sie eine Kirche. Dabei fällt Myladys übermässige Spottlust auf, so dass sich sogar Doktor Heine berufen fühlt, Mylady um Mässigung zu bitten. Im Verlaufe der Geschichte distanziert sich Doktor Heine zunehmend von Francesca, was er in der vorliegenden Textstelle auf Verständigungsprobleme zurückführt. Myladys Spottlust hält weiter an, so dass sich gegen die Religion kokettiert, bevor sie von einem Kindheitserlebnis zu erzählen beginnt.(Was willst du damit sagen?) Im weiteren Verlauf der Handlung ändert sich wenig an der Konstellation, so dass sich ihre Polemik weiterhin gegen die unheilige Allianz von Thron und Altar
richtet. Im letzten Kapitel wendet sich Doktor Heine an die SchriftstellerKkollegen und kritisiert, dass sie ihre Arbeit nicht genug ernst nehmen. Schliesslich ruft er den Leser mit den Worten, „Aux armes citoyens“, zum Kampf gegen die Gesellschaftszustände auf.  
Wie bereits erwähnt, distanziert sich Doktor Heine zunehmend von Francesca. Jedoch kommt die Abwendung von ihr, für den Leser sehr unerwartet, da er sie in „dDie Bäder von Lucca“ noch in den höchsten Tönen lobte und bewunderte. Jedoch stellt sie sich Francesca durch
geschichtliche Falschaussagen gleich selbst ins Abseits.  Dadurch erkennt Heine nicht mehr nur ihre Schönheit, sondern auch ihre mangelnde Intelligenz.
Stattdessen verbündet er sich zunehmend mit der Altbekannten Mylady, mit der er bereits eine jahrelange Freundschaft pflegt. Wie gut er sich mit Mylday versteht, berichtet er in Zeile (?) gleich selbst. Besonders an ihrer Spottlust, mit der sie ihm in nichts nachsteht, scheint er grossen gGefallen zu finden. Wie bereits angesprochen, fällt Mylady durch ihr unangebrachtes (besseres Wort?) ist okay Verhalten auf. So schreit sie in Zeile (..) vor der ganzen Öffentlichkeit auf und zeigt sich auch bei ihrer Wortwahl alles andere als zurückhaltend. An diesem Verhalten findet  Doktor Heine grossen Gefallen und bringt er auch eine entsprechende Bewunderung entgegen.
Die vorliegende Textstelle ist auch für den heutigen Leser gut verständlich, da kaum zeittypische Ausdrücke Anwendung finden und weil der Erzähler für die damaligen Verhältnisse eine sehr moderne Sprache benutzte. Dieser Schreibstil bringt zum Ausdruck, dass er sich von alten, eingefahrenen Zuständen distanzieren möchte, da er sich eine emanzipierte Gesellschaftsform wünscht. Die Wortwahl liegt teilweise unterhalb der Gürtellinie, da er dem Leser die ungeschminkte Wahrheit der Zustände zeigen will. Zudem kann dies als Kampfansagen gegen die Obrigkeit gedeutet werden, der er damit klar machen will, dass er sich von ihr nicht einschränken lässt.
Auffallend ist auch, dass der Erzähler in dieser Textstelle auf die "Heinetypische" Ironie verzichtet, was darauf hinweissenst lässt, dass die Ausführungen ernst gemeint sind.
Das gesamte Werk ist aus der Sicht von Doktor Heine geschrieben. Dadurch wird dem Leser ein sehr subjektives Bild vermittelt, weil er nicht die Möglichkeit hat, Heines Aussagen auf dessen Richtigkeit zu überprüfen. Dadurch kann er das Geschehen nach seinem Gutdünken lenken und nötigenfalls auch verfälschen, indem er dem Leser nur dasjenige präsentiert, was seinen Vorstellungen entspricht. In der ersten Zeile wendet sich Doktor Heine direkt an den Leser, womit er versucht das Vertrauen des Lesers zu gewinnen, damit er(Wer? Heine, Der Leser, der Autor?) trotz der Subjektivität seinen Äusserungen Glauben schenkt. Da sein Werk als Kritikwerk gegen die Obrigkeit und Religion gilt, ist er besonders auf das Vertrauen des Lesers angewiesen und er (Wer?) erreicht sein Ziel nur dann erreicht, wenn das Lesepublikum seine Äusserungen auch ernst nimmt.
Von einem narrativen Handlungsstrang kann keine Rede sein, da keine eigentliche Handlung auszumachen ist. Dies lässt sich damit erklären, dass dieses Werk nicht zur Unterhaltung des Lesers dient, sondern die Absicht  verfolgt, den Leser auf die Misszustände aufmerksam zu  machen. Natürlich mit der Hoffnung gekoppelt, dass sich die Menschen nicht mehr länger von der willkürlichen Regierungsform der Obrigkeit beherrschen lassen. Auffallend an dieser Textstelle ist, dass Doktor Heine mit seiner
Spottlust sehr sparsam umgeht, stattdessen trumpft Mylday mit ihrem unerschöpflichen Sarkasmus auf. Wie bereits angesprochen, setzt er sie als „Alter Ego“ ein. Da Doktor Heine den Leser in den vorangehenden Kapiteln geradezu mit Polemik übersät hat, wird seine Glaubwürdigkeit zweifellos darunter gelitten haben, so dass der Leser seinem Sarkasmus eine zunehmend geringere Beachtung zu schenken beginnt. Aus diesem Grund tritt Mylady an seine Stelle und führt seine Kritik fort. Dass Mylady nur in Doktor Heines Rolle schlüpft, zeigt sich darin, dass sie die gleichen Missstände anprangert.
Im Gegensatz zu Heine ist sie jedoch noch unvorbelastet und zudem wird auch dem skeptischen Leser klar, dass die Kritik seine Berechtigung haben muss, wenn gerade zwei verschiedene Personen die Zustände kritisieren. Neben
dieser Funktion des „Alter Ego“ sieht, Doktor Heine in Mylady den erstrebenswerten emanzipierten Bürger, der sich von niemandem in seiner Freiheit einschränken lässt und offen und direkt seine Gedanken ausspricht. Aus diesem Grund erstaunt auch seine Bewunderung nicht, die er ihr entgegenbringt. Auch erhofft er sich, dass sich das Volk von Myladys Charaktereigenschaften anstecken lässt.
In der folgenden Textpassage können Elemente aus der Zeitepoche der Romantik und des „Jungen Deutschland“  ausgemacht werden. Das Junge Deutschland kommt in den Szenen zu tragen, wo Doktor Heine oder Mylady Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen ausüben. Beispielweise geht
Mylady in Zeile (..) mit den Worten, „tausend dummen und abertausend scheinheiligen Lippen“, mit der Religion hart ins Gericht und spricht unzensuriert aus, was sie denkt.
Durch die Kritik an den Gesellschaftszuständen, versuchen die Vertreter des „Jungen Deutschland“ in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu schaffen, dass die
aristokrate Regierungsform rückständig ist und dass das 19. Jahrhundert zum Zeitalter der Volkssouveränität werden soll, damit die Gesellschaft nicht mehr weiter der Willkür der Obrigkeit ausgeliefert ist.
In derDie Szene als Mylady von einer Kindheitserinnerung zu erzählen beginnt, steht ganz im Zeichen der Romantik. Sie spricht ihre Unschuld in den frühesten Kindheitsjahren an, als sie noch unkritisch, gutgläubig und ohne Vorbelastung den Aussagen ihrer Mutter vollstes Vertrauen schenkte. Jedoch musste sie durch negative Erlebnisse zur Erfahrung kommen, dass sich die Realität nicht mit ihren Vorstellungen deckt und die Welt alles andere als das erhoffte Paradies darstellt. Diese romantischen Rückbesinnungen, welche der Erzähler auch an anderen
Textstellen einsetzt, dienen dazu,um den Leuten klar zu machen, dass die Erde doch nicht ein solch prächtiges Himmelreich ist, wie es von der Obrigkeit gepredigt wird. In seiner Religionskritik gilt es noch anzumerken, dass er nicht generell ein Verfechter(Verfechter ist eine Befürworter, das passt hier nicht) der Religion ist. Vielmehr klagt er den Klerus an, dass sieer die Religion zur Selbstbereicherung missbrauchent und damit dieser Form der Religion mit seinemihrem ursprünglichen Zweck nicht mehr viel gemeinsam hat. Aus diesem Grund spricht er in Zeile (..)von der positiven Religion, von der er durchaus positive Elemente abgewinnen kann.

>  
>
> Danke
>  gruss Dinker

Marius

Bezug
                
Bezug
Korrektur Aufsatz: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:04 Fr 03.07.2009
Autor: Dinker

Hallo Rex

Vielen Dank für deine grossen Bemühungen in den letzten paar Wochen

gruss Dinker

Bezug
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