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Analyse Barock-Gedicht: A.Gryphius, Korrekturlesen,
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 21:21 Mi 17.06.2009
Autor: NicolaNicola

Aufgabe
Vollständige Analyse Barock-Gedicht von A.Gryphius, "An die Sternen" :)
Korrekturlesen erwünscht!

Bitte!!








Andreas Gryphius (1616-1664)
An die Sternen


Ihr Lichter, die ich nicht auf Erden satt kann schauen,                                                                                    

Ihr Fackeln, die ihr Nacht und schwarze Wolken trennt,                                                                                      

Als Diamante spielt, und ohn Aufhören brennt;

Ihr Blumen, die ihr schmückt des großen Himmels Auen,


Ihr Wächter, die als Gott die Welt auf wollte bauen,

Sein Wort die Weisheit selbst mit rechten Namen nennt,

Die Gott allein recht misst, die Gott allein recht kennt,                  

Wir blinden Sterblichen! was wollen wir uns trauen!


Ihr Bürgen meiner Lust, wie manche schöne Nacht

Hab ich, in dem ich euch betrachtete, gewacht!

Herolden dieser Zeit! wenn wird es doch geschehen,


Dass ich, der euer nicht allhier vergessen kann,

Euch, derer Liebe mir steckt Herz und Geister an,

Von andern Sorgen frei werd unter mir besehen?



GEDICHTANALYSE,  Andreas Gryphius, „An die Sternen“

Das Gedicht „An die Sternen“ von Andreas Gryphius, welcher 1616-1664 gelebt hat, ist ein Sonett, welches die Empfindungen des lyrischen Ichs bei den Gedanken an den Sternenhimmel festhält. Dabei werden diese Anschauungen mit religiösen Motiven und lebensphilosophischen Fragen umrandet. Es ist ein Gedicht der Gedankenlyrik, welches jedoch auch Naturlyrik beinhaltet.
Als Reim kann man in den Quartetten einen Paareim, in den Terzetten einen Schweifreim ausmachen. Das Versmaß ist ein Alexandriner und die Kadenzen sind in den Quartetten wmmw und in den Terzetten mmw. Ein lyrisches Ich spricht zu der Menge der Sterne, die als Sinnbild für Schönheit, Wahrheit und Zeugen geistiges Genusses stehen und Liebe verbreiten, die anregend wirkt.
In der ersten Strophe erzält das lyische Ich inhaltlich davon, welche sprachlichen, positiven Bilder ihm für das Firmament einfallen.  Er beginnt anschaulich mit dem Licht, welches er als so anziehend zu betrachten erklärt, dass es fortwährend dorthin schauen möchte. In V.2 geht es in die bildliche Ebene über, wobei hier mit einer Anapher („Ihr“) und derselben grammatischen Position der Bezug zum ersten Vers erhalten wird. Als Antithese kontrastiert er hier helle, spitze Fackeln mit Nacht und schwarzen Wolken – wobei die Fackeln trennend wirken. Damit bezweckt der Autor, dass der Leser durch den Kontrast aufgeschreckt wird. Nun folgt in V.3 eine Allegorie, welche aussagt, dass die Fackeln wie Diamanten spielen, d.h. dass hier nicht nur das Lebendige, Warme und Kraftvolle des Feuers im Vordergrund steht, sondern ein Element des unbeeinflussbar Reflektierenden, welches schwerer voraussehbar ist. Der für Lyrik des Barock typische Vanitas – Gedanke kommt im Folgenden mit der Betonung der Unvergänglichkeit des Leuchtens der Sterne hervor. In V.4 schließt das lyrische Ich nun ein vollendetes Symbol an, was seine positiven Assoziationen mit dem Sternenhimmel deutlich werden lässt. Hiermit kumuliert die Steigerung der positiv gefärbten sprachlichen Mittel in einem Satz, der nur ein Bild ist.
In der zweiten Strophe setzt sich diese Klimax noch fort, indem es nun zu einer Lobpreisung Gottes übergeht. Eine Personifizierung,  Allegorie und Synekdoche der Sterne als „Wächter“, schließt an, worüber sie wachen – sie haben die einzig richtige Vorstellung von Wahrheit, die Gott verwendet hat, um die Welt zu konstruieren; dabei ist dem Autor dies so wichtig, dass er einen Anakoluth und eine Inversion wahrscheinlich deshalb in Kauf nimmt, um das Reimschemata aufrecht zu erhalten. Eine Epanalepse, die „allein Gott“ in V.7 wiederholt, betont, dass nur Gott die Wahrheit für sich beanspruchen kann. Hier sehe ich auch wieder den Vanitas – Gedanken, da der Mensch, im Gegenteil zu Gott, nur sehr schwer immer zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann, da er so endlich ist, so kurzzeitiges Dasein hat auf der Erde und so wenig Erfahrung, dass es ihm schwerfallen muss, richtig und falsch zu unterscheiden. Dies besagt auch das Gedicht, wo das lyrische Ich in V.8 in zwei Parataxen diesen Umstand zu bedauern scheint („Wir blinden Sterblichen! Was wollen wir uns trauen!“). Somit endet die Strophe in einer allgemeinen Feststellung über die Nichtigkeit des Menschen, seinen begrenzten Wissens- und Verstandeshorizont und seine Vergänglichkeit. Hier kann man den memento mori – Gedanken erkennen.
Die dritte Strophe, ein Terzett, beschreibt die sinnliche Freude des lyrischen Ichs an der Schönheit der Natur in Form des Nachthimmels. Es sieht die Sterne also nicht nur als Wächter über die Moral von Gott, einem abstraktem Wesen, sondern auch als Zeuge seiner geistigen Erfahrungen. Das Symbol der „Bürgen“ (V.9) klingt zum einen freundlich, zum anderen aber bewahrt sich das lyrische Ich damit auch ein Zeuge in dem Sinne auf, welches seine Freude an dem Diesseitigem Leben sehen konnte. Der Vanitas – Gedanke, der hier damit aufleuchtet, wird gleich in V. 10, vor allem aber V. 11 noch erhöht (Klimax), dadurch, dass das lyrische Ich den Ausruf tätigt „Herolden dieser Zeit!“. Damit möchte das lyrische Ich seine Zeit für sich selber zum Trost als positiv konservieren, durch das Wissen der Sterne um seine sinnliche Lust (die, unter anderem, auch ambivalent als erotische Lust interpretiert werden kann). Dies wird deutlich in dem letzten Terzett, denn dort erklärt das lyrische Ich, durch ein Enjambement aus Strophe drei fortgeführt, dass es die Sterne bzw. die Gedanken an sie nicht vergessen kann, auch als Träger einer Nachricht. Es fühlt sich demnach auch verpflichtet in dem Sinne, als Mensch seiner Zeit der Nachwelt ein Bild von sich zu hinterlassen, und das begleitet ihn durchweg. Somit findet auch hier eine Fortführung und Steigerung, eine Klimax, im Verlauf von Strophe zwei zu drei, statt.
Dieses, welches es nun näher als Liebe charakterisiert, die er durch die Sterne (als Boten seiner Zeit) empfängt,  empfindet es jedoch als positiv, da es seinen Geist und sein Herz entfacht. Somit fällt es ihm nicht sehr schwer seiner inneren Verpflichtung nachzukommen. Ganz deutlich ist der carpe diem-Gedanke zu erkennen; jetzt muss das Leben gelebt werden, da es ja so vergänglich ist.
Doch es fragt sich, wann es endlich die Bürgen der Lust, die Wächter der Wahrheit frei besehen wir unter sich, d.h. wann es die Wahrheit und die Bezeugungen für den sinnlichen Genuss unter sich – d.h. in seiner weltlichen Umgebung - sehen können wird. Nicht nur ist es so, dass die Hierarchie klar festgelegt ist durch den Glauben des lyrischen Ichs, sodass der Mensch als Wesen der Natur untergeordnet ist; sondern es ist auch so, dass das lyrische Ich sich nach dem Zeitpunkt fragt, wann dies der Fall sein wird: Wann es im Diesseits Vollendung seiner Umgebung in dieser Hinsicht erfahren können wird. Hier spielt also eindeutig die Vergänglichkeit als Element der Zeit eine Rolle, der vanitas – Gedanke. Der Frage kann eine negative Konnotation beigemessen werden, denn etwas Positives, Wahrheit, soll erlangt werden und etwas negatives soll möglichst beseitigt werden, sodass hier memento mori gesehen werden kann. Man erkennt auch hier wieder deutlich, dass hier vor allem inhaltlich eine Klimax im Vergleich zur dem ersten Terzett vorliegt – so kann man also das gesamte Gedicht als eine einzige Klimax sehen. Rhetorisch kann man drei Phasen beobachten: Eine Einstiegsphase (Strophe 1), eine Phase des Aufbaues eines Spannungsbogens durch ein abstrakteres Thema und eine Phase, in der die Absicht des lyrischen Ichs kumuliert, indem es zu einer allgemeinen, philosophischen Weltanschauungsthese kommt. Die zweifelnde Frage zu Ende gibt dem Sonett einen antithetischen Höhepunkt (im Vergleich zu dem positiveren Lauf des Gedichtes). Der barocktypische Dualismus (falsch – richtig/ Vergänglichkeit – Ewigkeit) wird auch in diesem Gedicht deutlich.
Man nennt dieses Ausschöpfen aller technischen Möglichkeiten durch extreme Gestaltung, sodass eine verzerrende Darstellung entsteht, Manierismus, welcher für den Barock sehr entscheidend ist.
Insgesamt muss man auch hier den historischen sowie personalen Hintergrund des Autors miteinbeziehen. In der Zeit des Barocks wütete der Dreißigjährige Krieg, der der Bevölkerung viel Unheil brachte. Auch die Pest raffte viele Menschen dahin. Des weiteren bemühte man sich um eine einheitliche Forme der Lyrik (Martin Opitz). In diesem Gedicht schlägt sich vor allem der christlich-evangelische Glaube nieder, dem Gryphius anhing. Seine negative Grundstimmung wird zuletzt doch noch deutlich – ausgelöst durch ein schweres Kindheitserlebnis, bei dem sin Bruder starb.                













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Bezug
Analyse Barock-Gedicht: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:21 Do 18.06.2009
Autor: matux

$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
Bezug
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