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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:09 So 12.10.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Sarah,
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> Ich versuche gerade einen Überblick der
> Exilliteratur-Epoche zu schreiben.
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> Ich weiß, dass es Propagandaliteratur gab. Der Zweck davon
> ist mir bekannt.
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> Dann gab es ja noch Autoren wie Thomas Mann oder Kurt
> Tucholsky. Ihr Ziel war es ja, mit ihren Werken Kritik an
> der politischen Situation zu üben.
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> Aber durch die Zensur wurden die Werke ja teilweise
> verboten. Aber es gibt ja dann doch Werke, in denen die
> Botschaften verschlüsselt waren und somit nicht zensiert
> wurden. Kann mir dazu evt jemand ein Beispiel nennen?
>
In der Exilliteratur des 20. Jahrhunderts hat die Darstellung zeitgeschichtlicher politischer Ereignisse die Verschlüsselung erzwungen; ein Beispiel hierfür ist Klaus Manns Mephisto. Bei Thomas Manns Zauberberg und Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften wird die Verschlüsselung Element der Erzähltechnik.
Im Bereich des Dramas üben so genannte Schlüsselstücke Kritik an den Verhältnissen, so etwa Bertolt Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, Günter Grass Die Plebejer proben den Aufstand und Rolf Hochhuths Juristen.
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> Ich versuche in meiner Übersicht die Wirkungsabsicht zu
> beschreiben. Wie gesagt, da gibt es Propagandawerke. Aber
> was war die Absicht der Exilautoren. Wurde "nur" die
> Politik kritisiert?
>
In ihren dichterischen Werken behandelten die Exilautoren sowohl die Situation der Emigration als auch die der Diktatur des Dritten Reiches und des antifaschistischen Widerstandes.
Neben diesen aktuellen Stoffen griff man auf historische zurück, nicht ohne Analogie zur Gegenwart deutlich zu machen.
> Und dann habe ich noch eine Frage zu den sprachlichen
> Mitteln in der Lyrik.
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Die veröffentlichte Exilliteratur ist künstlerisch, inhaltlich und formal uneinheitlich, wird aber häufig beherrscht von der Idee der Humanität und der entschiedenen Opposition gegen den Nationalsozialismus.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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