Feuerbach < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 19:36 Sa 21.05.2005 | Autor: | sophyyy |
hallo,
in seiner 3. phase hatte feuerbach dann "der mensch ist, was er ißt"
könntem ir das bitte jemand erklären?! ist mein colloquiumsthema!
vielen dank,
S.
|
|
|
|
Hallo,
so wie ich das gelenrt habe, ist die Aussage: "Der Mensch ist, was er isst" die Aussage des Naturalisten/Materialisten "Feuerbach". Feuerbach war ja Naturalist, Positivis und Naturwissenschaftler, trotzdem konnte erseinen Atheismus nie nautrwisschenschaftlich belegen. Dies bedeutet dass seine Argumente gegen Gott überwiegend philosophischer Art waren. Und genau aus diesem Grund ist seine Religionskritik negativ zu beurteilen.
Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.
Mfg BlackFish
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 14:27 So 22.05.2005 | Autor: | sophyyy |
???
was hat das, was du mir geschrieben hast mit dem verb "essen" zu tun??
"Der mensch ist, was er ißt" - hat 2 verben: sein und essen.
wie steht das im zusammenhang? wie in Bezug auf seine religionskritik und seine projektionstheorie??
danke
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 15:08 So 22.05.2005 | Autor: | Josef |
Hallo sophyyy,
Der deutsche Philosoph Ludwig Andreas Feuerbach veröffentlicht 1841 sein Hauptwerk Das Wesen des Christentums. Gott sieht er als Projektion psychischer Bedürfnisse. Feuerbach entwickelt eine Philosophie des sensualistischen Materialismus, wonach politisches Denken auf sozialen Bedürfnissen basiert (Der Mensch ist, was er isst).
Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional 2003 © 1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
|
|
|
|
|
hallo sophyyy!
im wesentlichen sagt dieser satz doch aus, dass der mensch im grunde, wenn er meint mit gott zu reden, doch eigentlich mit sich selbst redet. er ist nicht auf eine transzendentale dimension angelegt, sondern existiert im hier und jetzt und baut nur beziehungen zu sich selbst und den materiellen dingen in seinem umfeld auf.
gleichtzeitig ist er eine aufforderung feuerbachs an alle, mit den religiösen hirngespinsten aufzuhören und sich dem menschen zuzuwenden ("homo homini deus est" --> "der mensch ist für den menschen gott").
der satz "der mensch ist, was er isst" soll zeigen, dass der mensch in erster linie nicht aus geist und im geist gottes existiert, sondern aus seiner eigenen materie, dem fleisch, welches er in (tierischer) form z. B. ja auch verzehrt, isst und dass er damit auf der erde in materiellen dingen existiert.
viele grüße,
leonce
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:21 So 22.05.2005 | Autor: | sophyyy |
vielen dank dir - hast mir sehr damit geholfen!
liebe grüße
S.
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:17 So 22.05.2005 | Autor: | leonce85 |
gerne, jederzeit!
viele grüße, leonce
ps. denke mal ganz frech, das galt mir?!
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:38 So 22.05.2005 | Autor: | leonce85 |
hallo!
ich als christ denke nicht, dass man feuerbachs religionskritik als negativ beurteilen sollte. man kann sich darüber streiten, was plausibel daran ist und was nicht, aber alles in allem landet er doch wirklich gute und berechtigte ansätze. darüber hinaus ist nicht zu vergessen, dass seine kritik eigentlich gegen die kirche und nicht gegen die religion an sich ist. marx tut hier noch einiges in die richtung!
viele grüße,
leonce
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:21 So 22.05.2005 | Autor: | BlackFish |
Mit negativ meine ich nicht, dass er die Religion kritisiert hat, sondern dass er sich in vielen Bereichen wiederspricht. Und auch in dem Bereich, dass er eigentlich ein Naturalist ist (was die Aussage "Der Mensch ist, was er isst." zeigt). Aber den Atheismus nie naturwissenschaftlich bewiesen hat, sondern immer nur philospophisch. Auch wenn er überzeugter Materialist war konnte er es nie so beweisen (, was ja eigentlich klar ist).
So habe ich das gemeint. Tut mir leid, wenns falsch war oder zu missverständlich ausgedrückt war/ist(?)
mfg BlackFish
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:39 So 22.05.2005 | Autor: | leonce85 |
> Mit negativ meine ich nicht, dass er die Religion
> kritisiert hat, sondern dass er sich in vielen Bereichen
> wiederspricht.
sich selbst widerspricht er sich eigentlich nicht. vielmehr beachtet er nicht die bereits bekannten grundlehren des christentums,welches er zu kritisieren meint, z. b. wenn er behauptet, die liebe zu gott stünde im christentum höher, als die liebe zum mitmenschen ("nächsten"). dabei wird gerade das im DOPPELgebot der liebe (mt 22, 37 - 39) anders gezeigt. das einfach mal als ein beispiel.
> Und auch in dem Bereich, dass er eigentlich
> ein Naturalist ist (was die Aussage "Der Mensch ist, was er
> isst." zeigt).
man muss zwischen den beiden literarischen und künstlerischen epochen genau unterscheiden. die beiden epochen verhalten sich nämlich gegenfließend. feuerbach wäre künstlerisch naturalist, aber zeitgleich literarisch und philosophisch REALIST. das hat mit dem naturalistischen denken, dass nur das, was naturwissenschaftlich begründbar sei, auch real sei, schon wieder etwas weniger zu tun. deshalb, weil er eben kein naturalist war, brauchte er seinen antigottesbeweis auch nicht naturwissenschaftlich auszuführen.
(kleine anmerkung noch: ein philosoph geht in der regel mit so wenig naturwissenschaft vor, wie nur irgendwie möglich. außerdem war feuerbach idealistisch vorbeeinflusst, und bewegt sich daher in einer abstrakten gedankenwelt, und nicht in einer konkreten anschaulichen darstellung. die praxis aus feuerbachs lehren heraus zieht erst karl marx!)
> Aber den Atheismus nie naturwissenschaftlich
> bewiesen hat, sondern immer nur philospophisch.
siehe oben!
> Auch wenn
> er überzeugter Materialist war konnte er es nie so beweisen
> (, was ja eigentlich klar ist).
das ist gar nicht so klar! außer den materialisten kann eigentlich keine philosophische richtung ihr untersuchungssubjekt anschaulich beweisen.
gott, ideen, ideale, bilder (nach platon) usw. sind unsichtbar!
> So habe ich das gemeint. Tut mir leid, wenns falsch war
> oder zu missverständlich ausgedrückt war/ist(?)
wir streiten ja nicht darüber, sondern diskutieren. und es mach spaß!
> mfg BlackFish
grüße, leonce
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:36 Mo 23.05.2005 | Autor: | sascha4 |
Hallo,
ich denken BlackFish meinte dass der Beweiß (zu Feuerbachs Aussagen) unmöglich ist weil wir als Christen Gott erfahren ahben und daher wissen dass Gott existiert ...
Wie Paulus sagt: ich bin gewiß ... (Römerbrief)
Zum Doppelgebot der Liebe - das ist eigentlich ein Dreifachgebot der Liebe: a) Gott lieben mit allem was man hat
b) den Nächsten und c) sich selbst in gleichem Maße lieben.
==> Aber ganz klar: Gott mit allem was man hat lieben, Verstand Seele, Gefühl, ... --> schließt wohl auch (wenn in der Bibelstelle auch nciht aufgeführt) Besitz usw. mit ein.
Sascha
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:13 Mo 23.05.2005 | Autor: | leonce85 |
> Hallo,
>
> ich denken BlackFish meinte dass der Beweiß (zu Feuerbachs
> Aussagen) unmöglich ist weil wir als Christen Gott erfahren
> ahben und daher wissen dass Gott existiert ...
> Wie Paulus sagt: ich bin gewiß ... (Römerbrief)
dem kann ich mich so anschließen!
> Zum Doppelgebot der Liebe - das ist eigentlich ein
> Dreifachgebot der Liebe: a) Gott lieben mit allem was man
> hat
> b) den Nächsten und c) sich selbst in gleichem Maße
> lieben.
nun gut: wenn man es genau nimmt, so ist die selbstliebe eine VORAUSSETZUNG für die gottes- und nächstenliebe. man kann diese voraussetzung natürlich auch als ein gebot auffassen, dann wären es in der tat drei. allerdings sind es bibeltheologisch ausgelegt nun einmal zwei.
> ==> Aber ganz klar: Gott mit allem was man hat lieben,
> Verstand Seele, Gefühl, ... --> schließt wohl auch (wenn in
> der Bibelstelle auch nciht aufgeführt) Besitz usw. mit
> ein.
finde ich eine gewagte these. aber wenn man darunter versteht, dass ich meinen besitz FÜR GOTT AUFGEBE, oder ihn, wie die urgemeinde es getan hat, BEDINGUNGSLOS ALLEN ZUKOMMEN LASSE, dann ist wohl auch gottesliebe über den besitz möglich. jedoch alle bestrebungen, besitz in irgendeiner form anzuhäufen oder zu bewahren, sei es geld, macht, oder auch wissen, ist im grunde nicht vereinbar mit dem gottesbild, das der mann aus nazareth uns gelehrt hat und nach dem die "geistig armen", die "sanftmütigen" und die "leid tragenden" selig sind (mt 5 ff.)!
>
> Sascha
>
>
leonce
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:00 Mo 23.05.2005 | Autor: | sascha4 |
Hallo,
klar wollte ich dies auch nicht mit anhäufen verstanden wissen sondern eher in der art: Den besitz auch Gott unterordnen und ihn IHM zur Verfügung stellen ...
Grüße
Sascha
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:25 Mo 23.05.2005 | Autor: | leonce85 |
da schließe ich mich ohne einwand an
viele grüße!
leonce
|
|
|
|