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Formulierungen Arbeitszeugnis: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:48 So 30.05.2010
Autor: Mausi23

Hallo ins Forum, :)

demnächst steht eine LK zum Thema Arbeitszeugnisse richtig "verstehen" an.
Die einzelnen Abstufungen habe ich mittlerweile verstanden. Problem: sprachliche Mittel fallen mir immer nur Formulierungen ein wie: "stets" = Hinweis auf kontinuität, "vollsten" = Superlativ und positiv besetze Attribute ein. Ich bin am Verzweifeln, weil dann mein Text wie unten aussieht.
Frage: Hat jemand Ideen, wie ich sprachlich besser variieren kann?

Quelle: http://projekte.priv.de/Zeugnis.jpg

Arbeitszeugnis Markus Müller

Der erste Satz in Absatz 4 wird als gut bewertet, denn hier fehlt die Kontinuität zum Beispiel mit „stets“. Positiv hingegen und somit mit Note 1 bewerte wird die interne Schulung erwähnt. Da die Schulung „stets mit großem Erfolg“ besucht wurde, geht eine Kontinuität aus stets und aus „großem“ ein positiv besetztes Attribut hervor. Herrn Müllers Arbeitsweise und Urteilsfähigkeit werden als gut anerkannt. Hier fehlt wieder die Kontinuität mit „stets“ und die positiv besetzten Attribute.
Im ersten Satz Absatz 5 wird auf die Leistung von Herrn Müller eingegangen, die als gut empfunden wurden. Ebenfalls fehlt wieder die Betonung auf Kontinuität. Die Belastbarkeit wird mit sehr gut bewertet, ersichtlich an den positiv besetzten Attributen „sehr“ sowie „hohem“. Seine Umsichtigkeit, Verantwortung und Gewissenhaftigkeit wird als gut angesehen → Kontinuität fehlt.
Als Mitarbeiter wurde er „stets“ geschätzt wegen seiner Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstheit und seiner Ehrlichkeit - besser geht es nicht.
Er erzielte bei der Verrichtung von stressigen Aufgaben immer beste Leistungen. → Note 1
Da im Absatz 6 die Bewältigung der Aufgaben „stets“ zur vollsten Zufriedenheit, des Unternehmens, ausgeführt wurden, ist dies das „Sahnehäubchen“. Der Umgang mit den Vorgesetzten und Mitarbeitern war vorbildlichst. Genauso wird die „jederzeit“ freundliche und respektvolle Art gegenüber Kunden verdeutlicht. → Note 1
Aus der Schlussformel geht hervor, dass Herr Müller die Firma auf eigenen Wunsch verlässt, wurde also nicht gekündigt. Da das Unternehmen sich bei dem Mitarbeiter für die „langfristige erfolgreiche Zusammenarbeit“ bedankt und ihm für die berufliche sowie private Zukunft alles Gute wünscht, wird dieses Arbeitszeugnis positiv abgerundet.

Im Voraus schon mal vielen lieben Dank

Mausi23

        
Bezug
Formulierungen Arbeitszeugnis: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 11:17 Mo 31.05.2010
Autor: reverend

Hallo Mausi,

das sieht aber gar nicht fiktiv aus.
Die GenUA GmbH existiert, ihre Geschäftsführerin heißt tatsächlich Dr. Michaela Harlander.

Markus Müller steht bei []xing und hat laut Lebenslauf tatsächlich 6 Jahre für GenUA gearbeitet.

Woher auch immer dieses Arbeitszeugnis stammt, es gehört hier nicht her - und auch nicht auf die Seite priv.de, die Du verlinkt hast.
Das dort ebenfalls eingestellte []Profil unterstreicht deutlich, dass es sich hier nicht um Übungsaufgaben einer Schule handelt.

Ich bitte Dich dringend, in Zukunft von solchen Verletzungen von Persönlichkeitsrechten Abstand zu nehmen!

Damit Du Stellung nehmen kannst, ist der Thread noch sichtbar, aber in den Leserechten auf die Moderatoren beschränkt - und Dich natürlich.

Grüße
reverend

Bezug
                
Bezug
Formulierungen Arbeitszeugnis: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:45 Mo 31.05.2010
Autor: Mausi23

Hallo,

ich hatte keine Ahnung, dass das angeführte Arbeitszeugnis nicht fiktiv sondern einer realen Person zuzuordnen ist. Ich hatte im Netz nach einem Beispiel gesucht, anhand dessen ich Arbeitszeugnisse "lesen" üben kann. Bitte löscht meinen Thread. Demnächst werde ich sorgfältiger sein.  

Mausi23

Bezug
                        
Bezug
Formulierungen Arbeitszeugnis: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:48 Mo 31.05.2010
Autor: reverend

Hallo Mausi,

schon ok.
Wir waren auch schon zu dem Schluss gekommen, dass der hier Beurteilte das wohl selbst ins Netz gestellt hat, ohne es zu schützen.

Ich habe gerade mit ihm telefoniert. Er macht es unzugänglich.

edit: Das ist jetzt geschehen, daher habe ich auch die Verschlüsselung der Anfrage wieder aufgehoben.

Deine inhaltlichen Fragen beantworte ich Dir aber gleich, ich muss nur eben noch ein bisschen Arbeit erledigen. Kurz nach 16h bin ich wieder im Forum.

Herzliche Grüße
reverend



Bezug
        
Bezug
Formulierungen Arbeitszeugnis: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:32 Mo 31.05.2010
Autor: reverend

Hallo Mausi,

wenn ich Dich recht verstehe, geht es Dir vor allem darum, wie Du Deine (ansonsten ja richtige) Analyse etwas gewandter formulieren kannst. Hier ein paar Vorschläge:

>  Frage: Hat jemand Ideen, wie ich sprachlich besser
> variieren kann?
>  
> Der erste Satz in Absatz 4 wird als gut bewertet, denn hier
> fehlt die Kontinuität zum Beispiel mit „stets“.

Der genannte Satz bewertet die Leistungen des Angestellten mit "gut", da weder die Verwendung eines Superlativs noch die Hinzufügung eines Adverbs wie "stets", "durchgängig" etc. auf die Konstanz der hohen Leistung schließen lässt.

> Positiv hingegen und somit mit Note 1 bewerte wird die
> interne Schulung erwähnt. Da die Schulung „stets mit
> großem Erfolg“ besucht wurde, geht eine Kontinuität aus
> stets und aus „großem“ ein positiv besetztes Attribut
> hervor.

Es geht um Schulungen, Plural! Sonst würde das "stets" ja auch keinen Sinn machen, es sei denn, es handelt sich um ein immer wiederkehrendes Angebot. Besser also:
Die Teilnahme an den hauseigenen Schulungsangeboten wird sehr gut bewertet, was durch die uneingeschränkte Formulierung mit "stets" und die Hervorhebung des Erfolgs durch das Adjektiv "groß" deutlich wird. Ob die höchste Stufe, stets mit größtem Erfolg, bei Schulung überhaupt anwendbar ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

> Herrn Müllers Arbeitsweise und Urteilsfähigkeit
> werden als gut anerkannt. Hier fehlt wieder die
> Kontinuität mit „stets“ und die positiv besetzten
> Attribute.
>  Im ersten Satz Absatz 5 wird auf die Leistung von Herrn
> Müller eingegangen, die als gut empfunden wurden.
> Ebenfalls fehlt wieder die Betonung auf Kontinuität. Die
> Belastbarkeit wird mit sehr gut bewertet, ersichtlich an
> den positiv besetzten Attributen „sehr“ sowie
> „hohem“. Seine Umsichtigkeit, Verantwortung und
> Gewissenhaftigkeit wird als gut angesehen → Kontinuität
> fehlt.

Dies scheint mir in der Deutung etwas fraglich, aber tendenziell liest du das wohl richtig. Statt jedesmal "Kontinuität" zu bemühen, würde ich hier variieren:
Seine Umsichtigkeit, Verantwortung und Gewissenhaftigkeit werden mit "gut" bewertet, auch wenn nicht deutlich wird, ob dies nur in einzelnen, möglicherweise sogar häufigen Situationen zum Tragen kam, oder ob es sich nur um punktuelle Leistungen handelte. Da es aber bei allen drei genannten Attributen um nachhaltige und langfristig angelegte Eigenschaften handelt, ist hiermit sicher eine sehr positive Aussage getroffen.

>  Als Mitarbeiter wurde er „stets“ geschätzt wegen
> seiner Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstheit und seiner
> Ehrlichkeit - besser geht es nicht.
>  Er erzielte bei der Verrichtung von stressigen Aufgaben
> immer beste Leistungen. → Note 1
>  Da im Absatz 6 die Bewältigung der Aufgaben „stets“
> zur vollsten Zufriedenheit, des Unternehmens, ausgeführt

(die letzten beiden Kommas sind nicht nur überflüssig, sondern falsch)

> wurden, ist dies das „Sahnehäubchen“. Der Umgang mit
> den Vorgesetzten und Mitarbeitern war vorbildlichst.
> Genauso wird die „jederzeit“ freundliche und
> respektvolle Art gegenüber Kunden verdeutlicht. → Note
> 1
> Aus der Schlussformel geht hervor, dass Herr Müller die
> Firma auf eigenen Wunsch verlässt, wurde also nicht
> gekündigt. Da das Unternehmen sich bei dem Mitarbeiter
> für die „langfristige erfolgreiche Zusammenarbeit“
> bedankt und ihm für die berufliche sowie private Zukunft
> alles Gute wünscht, wird dieses Arbeitszeugnis positiv
> abgerundet.

Ansonsten: gut gemacht. Such aber noch ein bisschen nach Synonymen und alternativen Formulierungen, sonst ist Deine Analyse tatsächlich noch langweiliger zu lesen als das eigentliche Arbeitszeugnis - und das sind schon im allgemeinen keine lyrischen Texte, nicht einmal gute Prosa. Dafür gibt es zu viele Festlegungen, die sich im Lauf der Zeit eingebürgert haben und die z.T. ja sogar juristisch verwertbar sind. Immerhin soll das Arbeitszeugnis ja einem noch unbekannten zukünftigen Arbeitgeber ein verlässliches Bild der bisherigen Erfahrungen vermitteln, ohne aber direkt Negatives auszusagen.

Mittlerweile sind da Standardformulierungen entstanden, die z.T. eben einklagbar sind. Insofern ist das sicher ein praxisrelevantes Thema für den Deutschunterricht.
"Sie hat sich immer bemüht, den an sie gestellten Anforderungen baldmöglichst nachzukommen" wäre z.B. ziemlich genau eine "5". Klartext: man musste ihr sagen, was zu tun ist, weil sie das selbst nicht sieht, und selbst dann kriegt sie es eher nicht hin, obwohl sie sich durchaus Mühe gibt. Und es wird garantiert zu spät fertig.

> Im Voraus schon mal vielen lieben Dank
> Mausi23

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.
Schau mal in einem Thesaurus oder Synonymwörterbuch nach, was Du noch für "immer", für "Kontinuität", "bewerten", "Maximum" etc. sagen kannst. Das findest Du ggf. auch per google.

Liebe Grüße
reverend

Bezug
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