matheraum.de
Raum für Mathematik
Offene Informations- und Nachhilfegemeinschaft

Für Schüler, Studenten, Lehrer, Mathematik-Interessierte.
Hallo Gast!einloggen | registrieren ]
Startseite · Forum · Wissen · Kurse · Mitglieder · Team · Impressum
Forenbaum
^ Forenbaum
Status Mathe
  Status Schulmathe
    Status Primarstufe
    Status Mathe Klassen 5-7
    Status Mathe Klassen 8-10
    Status Oberstufenmathe
    Status Mathe-Wettbewerbe
    Status Sonstiges
  Status Hochschulmathe
    Status Uni-Analysis
    Status Uni-Lin. Algebra
    Status Algebra+Zahlentheo.
    Status Diskrete Mathematik
    Status Fachdidaktik
    Status Finanz+Versicherung
    Status Logik+Mengenlehre
    Status Numerik
    Status Uni-Stochastik
    Status Topologie+Geometrie
    Status Uni-Sonstiges
  Status Mathe-Vorkurse
    Status Organisatorisches
    Status Schule
    Status Universität
  Status Mathe-Software
    Status Derive
    Status DynaGeo
    Status FunkyPlot
    Status GeoGebra
    Status LaTeX
    Status Maple
    Status MathCad
    Status Mathematica
    Status Matlab
    Status Maxima
    Status MuPad
    Status Taschenrechner

Gezeigt werden alle Foren bis zur Tiefe 2

Navigation
 Startseite...
 Neuerdings beta neu
 Forum...
 vorwissen...
 vorkurse...
 Werkzeuge...
 Nachhilfevermittlung beta...
 Online-Spiele beta
 Suchen
 Verein...
 Impressum
Das Projekt
Server und Internetanbindung werden durch Spenden finanziert.
Organisiert wird das Projekt von unserem Koordinatorenteam.
Hunderte Mitglieder helfen ehrenamtlich in unseren moderierten Foren.
Anbieter der Seite ist der gemeinnützige Verein "Vorhilfe.de e.V.".
Partnerseiten
Dt. Schulen im Ausland: Mathe-Seiten:Weitere Fächer:

Open Source FunktionenplotterFunkyPlot: Kostenloser und quelloffener Funktionenplotter für Linux und andere Betriebssysteme
StartseiteMatheForenPolitik/WirtschaftFreigeldtheorie
Foren für weitere Studienfächer findest Du auf www.vorhilfe.de z.B. Astronomie • Medizin • Elektrotechnik • Maschinenbau • Bauingenieurwesen • Jura • Psychologie • Geowissenschaften
Forum "Politik/Wirtschaft" - Freigeldtheorie
Freigeldtheorie < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
Ansicht: [ geschachtelt ] | ^ Forum "Politik/Wirtschaft"  | ^^ Alle Foren  | ^ Forenbaum  | Materialien

Freigeldtheorie: Meinungen
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 11:19 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Ich schreibe gerade eine Hausarbeit in VWL... ;-)! Allein diese Tatsache ist schon traurig genug, aber dies nur nebenbei *grins*! Also, es geht um Folgendes:

- Welche Meinung habt ihr bezüglich der Freigeldtheorie? (Ansatz von Gesell etc.)

- Können Komplementärwährungen die negativen Effekte der Globalisierung bremsen? (Regionalgelder etc.)

- Was denkt Ihr bezüglich der antisemitischen Argumente, die immer wieder in den Themenblock der "Regionalsierung" hineinfliesen?

Hierbei geht es um eure subjektive Meinung. Es gibt für mein Empfinden kein richtig oder falsch, da dieses ganze Thema wissenschaftlich gesehen noch in den Kinderschuhen steckt. Aber ich würde mich freue mal Eure Denkansätze zu hören... Vielen Dank im Voraus. ;-)

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

        
Bezug
Freigeldtheorie: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:07 So 16.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytiker,


> - Welche Meinung habt ihr bezüglich der Freigeldtheorie?
> (Ansatz von Gesell etc.)
>  


6.3 Neutrales Geld als Alternative?

Silvio Gesell (1862 - 1930): Geld besitzt gegenüber Waren den Vorteil, das es nicht verderblich ist. Ein Warenbesitzer muß rasch auf die Marktnachfrage reagieren, während ein Geldbesitzer sein Geld horten und auf bessere Zeiten warten kann.
Um diesen Nachteil auszugleichen, fordert Gesell, daß alle, die mehr Geld hätten, als sie benötigten, eine Nutzungsgebühr zu zahlen hätten oder es als Kredit anderen zur Verfügung zu stellen hätten. Wer es zur Bank brächte, zahlt zwar keine Nutzungsgebühr, aber er erhält auch keine Zinsen. Das Geld würde von einem Privileg einzelner wieder zu einem ,,öffentlichen Transportmittel", das allen Mitgliedern der Gesellschaft zur Verfügung steht.

- Geldknappheit in der Wirtschaft wird vermieden, da alle bemüht sein werden, ihr Geld nicht zu Hause zu lagern, d.h. Die Zinsen gehen gegen Null
- da der Zins als Belohnung für Geldbesitzer entfällt, löst sich das Problem der ungerechten Vermögensteilung
- gleichzeitig entfällt der Wachstumszwang der Gesellschaft
- Förderung von ökologischen und sozialen Langzeit- Projekten, die sich heute finanziell noch nicht lohnen.


[]Fundstelle


Meine Meinung hierzu:

Unsere freie Gesellschaftsordnung beruht auf dem Eigentumsrecht. Durch die Geldumlaufgebühr würde jedoch das Verfügungsrecht auf Kapital (-bildung) eingeschränkt. Darüber hinaus gingen alle Arten von Sparformen, wie Zwecksparen, Vorsorgesparen,  und Vermögensbidlung verloren.  Sparen lohnt sich also danach nicht mehr. Sparmotive sind jedoch vom Lebenstandard, vom Vertrauen in die Wirtschaft und von persönlichen Zielvorstellungen abhängig.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Freigeldtheorie: Rückfrage
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:00 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Josef,

Danke für deine Mühe! Gesell's Ansatz ist mir mehr als bekannt, aber deine Meinung bietet Potential für eine Diskussion:

> Unsere freie Gesellschaftsordnung beruht auf dem
> Eigentumsrecht. Durch die Geldumlaufgebühr würde jedoch das
> Verfügungsrecht auf Kapital (-bildung) eingeschränkt.
> Darüber hinaus gingen alle Arten von Sparformen, wie
> Zwecksparen, Vorsorgesparen,  und Vermögensbidlung
> verloren.  Sparen lohnt sich also danach nicht mehr.
> Sparmotive sind jedoch vom Lebenstandard, vom Vertrauen in
> die Wirtschaft und von persönlichen Zielvorstellungen
> abhängig.

Ich kann damit nur eingeschränkt konform gehen. Du hast sicherlich grundsätzlich Recht, aber sollte man nicht einen höheren Differenzierungsgrad was dem Begriff "Sparen" angeht einschlagen. Ebenfalls sollte man nicht auch vielleicht die Tatsache mit in seine Überlegungen einbeziehen, das "schlechtes" und "gutes" angespartes Kapital frei nach Keynes gibt. Die sich negativ auswirkenden Externalitäten spielen eine Rolle, aber würde diese Diskussion sicher sprengen. Deswegen frage ich ganz konkret nach:

Richtet nicht gerade die große Kapitalakummulation (der Großkonzerne) einen riesigen, signifikanten Schaden bezüglich der endogenen Regionalentwicklung an?

Ich hoffe du kannst meinen Einwand nachvollziehen...?

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                        
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:45 So 16.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytiker,


dein Einwand ist durchaus berechtigt.
Es ist jedoch auch zu bedenken, dass kein System perfekt sein kann. Jedes System hat Vor- und Nachteile. Das allgemein anerkannte und vielleicht auch bewährte System kann m.E. nicht nur allein wegen einer Regionalentwicklung völlig aufgegeben werden. Die heutigen Großkonzerne und Unternehmen sind nur noch darauf aus, so viele Gewinne zu erzielen als möglich. Unternehmensberater unterstützen heute diese Strategie noch auf Kosten so manchen Arbeitsplatzes. In der Kapitalansammlungen der Großkonzerne kann durchaus eine große Gefahr für die Regionalentwicklung angesehen werden. Hier wird ein Umdenken der Großkonzerne und Unternehmer gefordert. Allein die Politik wird hier m.E. nicht viel ausrichten.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                                
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:58 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Josef,

> dein Einwand ist durchaus berechtigt.

Das will ich wohl meinen *smile*! ;-)

> Es ist jedoch auch zu bedenken, dass kein System perfekt sein kann.

Dasn ist allerdings wahr.

> Jedes System hat Vor- und Nachteile.

Das ebenfalls.

> Das allgemein anerkannte und vielleicht auch bewährte System
> kann m.E. nicht nur allein wegen einer Regionalentwicklung
> völlig aufgegeben werden.

Naja, "bewährt" sollte man eher in Klammern oder, das kommt ja immer drauf aus welcher Brille du das siehst. Frag nur mal in Ostdeuschland nach, wie viel Menschen was von diesem "bewährten" System halten, das immer mehr gerade die schwachen Regionen aussaugt (aus Kapitalebene). Das wäre sicher ein Beispiel, wo man durchaus anders argumentieren kann.

> Die heutigen Großkonzerne und Unternehmen sind nur noch darauf aus,
> so viele Gewinne zu erzielen als möglich. Unternehmensberater unterstützen
> heute diese Strategie noch auf Kosten so manchen Arbeitsplatzes.

Wohl wahr...

> In der Kapitalansammlungen der Großkonzerne
> kann durchaus eine große Gefahr für die Regionalentwicklung
> angesehen werden.

Ist empirisch nachgewiesen, das die Kapitalakummlation die Kuafkraft der Regionen signifikant in die Zentren abzieht.

> Hier wird ein Umdenken der Großkonzerne
> und Unternehmer gefordert. Allein die Politik wird hier
> m.E. nicht viel ausrichten.

Meiner Meinung nach sind gerade die Bürger gefragt. Die regierung hat (bis dato) gar kein (monetäres) Interesse, sich hier determinierend einzumischen... Oder was meinst du?

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                                        
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:18 So 16.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytiker,




>  
> > Das allgemein anerkannte und vielleicht auch bewährte
> System
> > kann m.E. nicht nur allein wegen einer Regionalentwicklung
> > völlig aufgegeben werden.
>  
> Naja, "bewährt" sollte man eher in Klammern oder, das kommt
> ja immer drauf aus welcher Brille du das siehst. Frag nur
> mal in Ostdeuschland nach, wie viel Menschen was von diesem
> "bewährten" System halten, das immer mehr gerade die
> schwachen Regionen aussaugt (aus Kapitalebene). Das wäre
> sicher ein Beispiel, wo man durchaus anders argumentieren
> kann.


Wir dürfen nicht vergessen, dass das bisherige System nicht allzu schlecht war. Jeder hatte Arbeit und Brot und darüber hinaus noch jeglichen Komfort; vom Wirtschaftswunder ganz zu schweigen, das aber andere Ursachen hatte. Erst in den vergangenen Jahren (bzw. Jahrzehnten) hat sich dieses System zu Gunsten der Großkonzerne und Unternehmer geändert.


>  

>  
> > Hier wird ein Umdenken der Großkonzerne
> > und Unternehmer gefordert. Allein die Politik wird hier
> > m.E. nicht viel ausrichten.
>  
> Meiner Meinung nach sind gerade die Bürger gefragt. Die
> regierung hat (bis dato) gar kein (monetäres) Interesse,
> sich hier determinierend einzumischen... Oder was meinst
> du?
>  

Die Politik wird und kann sich wohl nicht einmischen. Nur auf einem steuerlichen Wege kann  m.E. die Politik die Großkonzerne und Unternehmer etwas beeinflussen. Der Bürger ist hier sicher gefragt, kann aber wohl m.E. hier nicht viel ausrichten.



Viele Grüße
Josef

Bezug
                                                
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:26 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Hey Josef,

> Wir dürfen nicht vergessen, dass das bisherige System nicht
> allzu schlecht war. Jeder hatte Arbeit und Brot und darüber
> hinaus noch jeglichen Komfort; vom Wirtschaftswunder ganz
> zu schweigen, das aber andere Ursachen hatte. Erst in den
> vergangenen Jahren (bzw. Jahrzehnten) hat sich dieses
> System zu Gunsten der Großkonzerne und Unternehmer geändert.

Du hast au jedenfall recht, das sich dieser "kommerzfreundliche Systemwechsel" erst in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zum tragen gekommen ist, aber trotzdem müssen wir die Zukunft stark im Auge behalten. Wenn es so weiter geht, haben wir irgenwann 5% der Menschheit, die vielleicht über 90% des Kapitals besitzen... mal überspitz dargestellt. Dann wird die gute "alte" Machtstruktur keine Gültigkeit mehr haben, und die Geschicke der Menschheit fallen in die Hände weniger, skrupelloser Unternehmen... rosige zeiten...! ;-)

> Die Politik wird und kann sich wohl nicht einmischen. Nur
> auf einem steuerlichen Wege kann  m.E. die Politik die
> Großkonzerne und Unternehmer etwas beeinflussen. Der Bürger
> ist hier sicher gefragt, kann aber wohl m.E. hier nicht
> viel ausrichten.

Ja, das wird sich denke ich rausstellen... Meinst wirklich das der Bürger nicht mehr als "wenig" ausrichten kann...! Also ich habe da immer noch keine richtige relation für?

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                                                        
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:43 So 16.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytker,


>  
> > Wir dürfen nicht vergessen, dass das bisherige System nicht
> > allzu schlecht war. Jeder hatte Arbeit und Brot und darüber

.

>  
> Du hast au jedenfall recht, das sich dieser
> "kommerzfreundliche Systemwechsel" erst in den letzten
> Jahrzehnten mehr und mehr zum tragen gekommen ist, aber
> trotzdem müssen wir die Zukunft stark im Auge behalten.
> Wenn es so weiter geht, haben wir irgenwann 5% der
> Menschheit, die vielleicht über 90% des Kapitals
> besitzen... mal überspitz dargestellt. Dann wird die gute
> "alte" Machtstruktur keine Gültigkeit mehr haben, und die
> Geschicke der Menschheit fallen in die Hände weniger,
> skrupelloser Unternehmen... rosige zeiten...! ;-)
>  

Du hast völlig Recht!. Jeder kennt diese Probleme, aber keiner unternimmt was dagegen. Die Frage stellt sich: Was soll unternommen werden?


> > Die Politik wird und kann sich wohl nicht einmischen. Nur
> > auf einem steuerlichen Wege kann  m.E. die Politik die
> > Großkonzerne und Unternehmer etwas beeinflussen. Der Bürger
> > ist hier sicher gefragt, kann aber wohl m.E. hier nicht
> > viel ausrichten.
>  
> Ja, das wird sich denke ich rausstellen... Meinst wirklich
> das der Bürger nicht mehr als "wenig" ausrichten kann...!
> Also ich habe da immer noch keine richtige relation für?
>  

Durch die heutige hohe Arbeitslosenzahl beherrscht der Arbeitgeber das Berufs- und Arbeitsgeschehen. Die Arbeitnehmer sind der "modernen  Sklaverei" ausgesetzt. Unbezahlte Überstunden, enormer Arbeitsstress und Unterbezahlung werden heute vom Arbeitnehmer gefordert. Kaum ein Arbeitnehmer kann sich dagegen erfolgreich wehren. Aus dieser Sicht sehe ich für dem Bürger keine großen Chance auf eine wesentliche Änderung der bestehenden Situationen.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                                                                
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:48 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Lieber Josef,

> Du hast völlig Recht!. Jeder kennt diese Probleme, aber
> keiner unternimmt was dagegen. Die Frage stellt sich: Was
> soll unternommen werden?

Da wären die Regionalwährung, zumindest in kleinem Rahmen und partiell zu betrachten, ein Ansatz der zum Erfolg führen könnte, wenn es richtig gemacht wird... Aber ich lass mich gern auch vom Gegenteil überzeugen, wenn du oder jemand anderes noch was Handfestes auf der Pfanne hat!

> Durch die heutige hohe Arbeitslosenzahl beherrscht der
> Arbeitgeber das Berufs- und Arbeitsgeschehen. Die
> Arbeitnehmer sind der "modernen  Sklaverei" ausgesetzt.
> Unbezahlte Überstunden, enormer Arbeitsstress und
> Unterbezahlung werden heute vom Arbeitnehmer gefordert.
> Kaum ein Arbeitnehmer kann sich dagegen erfolgreich wehren.
> Aus dieser Sicht sehe ich für dem Bürger keine großen
> Chance auf eine wesentliche Änderung der bestehenden
> Situationen.

Ja, da hast du völlig recht. Die Rahmenbedingungen sind schlecht. Aber ich denke das ist alles eine Frage der Konzentration, wie beim Streik (Arbeitsniderlegung) auch -> FIndest du genug die mitmachen, hast du ein mächtiges Werkzeug um etwas zu ändern... Momentan sind in besagten Bereich eher vereinzelter (Waldorf-)Lehrer (ohne diese in irgend einer weise zu diskreditieren) u.ä. in sehr geringen Ausmaße zu Gange... damit lässt sich noch nix reißen. Mal schauen, wie?

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
        
Bezug
Freigeldtheorie: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:57 So 16.12.2007
Autor: Josef

Hall Analytiker,



>  
> - Können Komplementärwährungen die negativen Effekte der
> Globalisierung bremsen? (Regionalgelder etc.)
>  


Gerade die Globalisierung der Wirtschaft fordert eine Geldpolitik, die über die nationalen Grenzen hinausblickt. Eine gesamteuropäische Währung ist daher in der Lage, den neuen Herausforderungen zu begegnen. Der neu eingeführte Euro räumt ein für alle Mal mit den Währungsungleichgewichten und Wechselkursrisiken in Europa auf. Für die in "Euroland" tätigen Unternehmen entfällt somit das Wechselkursrisiko.

Die Regio-Währung kann kein Euro-Ersatz sein, sondern ist zu ihr nur als Ergänzung anzusehen.
Eine Komplementärwährung kann nur für eine nachhaltige regionale Entwicklung dienen. Globale und nationale Probleme, wie z.B. Massenarbeitslosigkeit und Staatsverschuldung durch falsche Wirtschaftspolitik oder ein falsches Geldsystem können m.E. nicht gelöst werden.


Viele Grüße
Josef

>  


Bezug
                
Bezug
Freigeldtheorie: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:08 So 16.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Josef,

> Gerade die Globalisierung der Wirtschaft fordert eine
> Geldpolitik, die über die nationalen Grenzen hinausblickt.
> Eine gesamteuropäische Währung ist daher in der Lage, den
> neuen Herausforderungen zu begegnen. Der neu eingeführte
> Euro räumt ein für alle Mal mit den
> Währungsungleichgewichten und Wechselkursrisiken in Europa
> auf. Für die in "Euroland" tätigen Unternehmen entfällt
> somit das Wechselkursrisiko.

Aus der Großkapitalverwenderbrille gesehen sicherlich relevant, aber nicht der ultimative Ansatz wie ich meine (wenn es den überhaupt geben kann)! Dein Argument ist halt lehrbuchhaft, aber ob das alles so ausgereift ist wage ich stark zu bezweifeln... *g*!

> Die Regio-Währung kann kein Euro-Ersatz sein, sondern ist
> zu ihr nur als Ergänzung anzusehen.

Diesen Anspruch erhebt der Regio ja auch gar nicht... Die führende Wissenschaftler sagen langfristig maximal 20% des Währungstopf für eine regionale Komplementärwährung im Vergleich mit der Landeswährung voraus. Deswegen war meine konkrete Formulierung auch, ob die negativen Auswirkungen "gebremst" werden könnten, von "lösen" wage ich gar nicht zu sprechen ;-)!

> Eine Komplementärwährung kann nur für eine nachhaltige
> regionale Entwicklung dienen. Globale und nationale
> Probleme, wie z.B. Massenarbeitslosigkeit und
> Staatsverschuldung durch falsche Wirtschaftspolitik oder
> ein falsches Geldsystem können m.E. nicht gelöst werden.

Das ist richtig, dafür sind regionale Währungen ja auch nicht konzpiert. Aber wenn man über Synergieffekte durch Vernetzung bestehender (noch ein Wunschtraum) Regionalgeldinitiativen nachdenkt, könnte sich das Blatt ggf. wenden...!

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
        
Bezug
Freigeldtheorie: weitere Meinungen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:54 Mo 17.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Ihr Lieben,

gibt es noch jemanden der noch etwas zum Thema konstruktiv beisteuern kann? Würde mich um weitere Meinungen eurerseits sehr freuen...

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
        
Bezug
Freigeldtheorie: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:53 Di 18.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytiker,


> - Können Komplementärwährungen die negativen Effekte der
> Globalisierung bremsen? (Regionalgelder etc.)
>  


Regionalwährungen sind auf dem Vormarsch. Sie ermöglichen ein stabileres Finanzsystem vor Ort und damit eine Entwicklung von Regionen, schützen und unterstützen die regionalen, ökologisch und sozialen Wirtschaftskreisläufe, stärken regionale Bindungen, indem zu wenig oder gar nicht genutzte Ressourcen  und zu wenig oder gar nicht gedeckte Nachfragen wieder zusammenkommen. Regionalwährungen führen aufgrund ihrer Konstruktion zum bevorzugten Kauf in der Region und von Produkten aus der Region, in der sie gelten. Regionalwährung kann daher nur für eine bestimmte Region nützlich und anwendbar sein.

Die negativen Einflüsse der Globalisierung kann m.E. durch eine Regionalwährung nicht gebremst werden. Die Globalisierung läßt sich nicht  mehr aufhalten. Bevölkerungswachstum, Verstädterung, weltweite Kommunikation und Reiseverkehr tun ihr  übriges dazu.

Unternehmen vergleichen heute weltweit Löhne, Arbeits- und Produktionsbedingungen. Der Absatz von Waren auf ausländischen Märkten zielt darauf ab, die Zahlungsfähigkeit dort für den heimischen Unternehmenserfolg zu nutzen. Die Beschränkung auf den nationalen oder gar regionalen Markt würde diesem Ziel widersprechen.

Unter Außenhandel versteht man den grenzüberschreitdenden, gewerbsmäßigen Austausch von Waren, Dienstleistungen und - im weitern Sinne - auch Kapital. Der Außenhandel dient dem Ausgleich von Mangel und Überfluss. Er ermöglicht die Verbreitung von wirtschaftlichen, technsichen und kulturellen Erfahrungen und Lebensweisen. Diese Vorteile sind mit einer Regionalwährung nur eingeschränkt möglich, weil ja gerade überwiegend Produkte aus der Region zum Kauf angeboten werden.

Die Regionalwährung kann nur vorübergehend zu wirtschaftlichen Stärkung  und Entwicklung der Region eingesetzt werden. Spätestens, wenn die Bürger der Region keine Nachfrage an Wirtschaftsgütern haben, ist der Zweck der Regionalwährung nicht mehr gegeben.

M.E. kann  die Regionalwährung keine Zukunft haben.  Die Einführung des Euro spricht dagegen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass eines Tages die nationalen Währungen ganz aufgegeben werden.


Viele Grüße
Josef


Bezug
        
Bezug
Freigeldtheorie: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:09 Di 18.12.2007
Autor: Josef

Hallo Analytiker,


>  
> - Welche Meinung habt ihr bezüglich der Freigeldtheorie?
> (Ansatz von Gesell etc.)
>  

Statt Zinsertrag aus angesammeltem Kapital kostet das Freigeld Gebühren. Diese Tatsache spornt dazu an, das Freigeld  schnell wieder auszugeben. In der Summe der Handelsbewegungen vervielfacht dies den Umlauf, wodurch tatsächlich Wertschöpfung stattfindet. So wird mehr produziert, repariert, gehandelt, beraten als mit derselben Menge in Euro vorher.

Aber auch dieser Markt wird eines Tages gesättigt sein. Es gibt dann nicht mehr so viel zu reparieren, zu kaufen und zu produzieren. Die Bürger haben dann ihre Bedürfnisse gedeckt.  Vom Verwaltungsaufwand abgesehen, den das Freigeld mit sich zieht, würde auch eine Flucht in nicht notwendige bzw. nicht sinnvolle Anschaffungen von Sachwerten auslösen.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Freigeldtheorie: Danke
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:26 Di 18.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Josef,

vielen Dank vorab für deine Mühe... ;-)!

> Statt Zinsertrag aus angesammeltem Kapital kostet das
> Freigeld Gebühren. Diese Tatsache spornt dazu an, das
> Freigeld  schnell wieder auszugeben. In der Summe der
> Handelsbewegungen vervielfacht dies den Umlauf, wodurch
> tatsächlich Wertschöpfung stattfindet. So wird mehr
> produziert, repariert, gehandelt, beraten als mit derselben
> Menge in Euro vorher.

> Aber auch dieser Markt wird eines Tages gesättigt sein. Es
> gibt dann nicht mehr so viel zu reparieren, zu kaufen und
> zu produzieren. Die Bürger haben dann ihre Bedürfnisse
> gedeckt.  Vom Verwaltungsaufwand abgesehen, den das
> Freigeld mit sich zieht, würde auch eine Flucht in nicht
> notwendige bzw. nicht sinnvolle Anschaffungen von
> Sachwerten auslösen.

Ja, dies ist grundsätzlich m.M. nach richtig, aber wird dieser Prozess jemals in (monetäre) Umsatzgrößen (Umlaufmenge) kommen, das dies sich jemals als relevanter Punkt herauskristalisiert. Ein Mitarbeiter der Bundesbank hat ermittelt, das Regionalgeld und Freigeld zusammen lediglich 0,00002% der Umlaufmenge der Landeswährung ausmachen... also glaube ich brauchen wir uns noch keine Sorgen machen das eine Überstrapazierung durch Regionalgeld in Hinblick auf eine eventuelle Marktsättigung eintritt *lächel*! Aber grundsätzlich sehe ich deinen Ansatz ein, und denke das dort noch Steuerungsbedarf ist... mal sehen was die Zukunft bringt.

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]


Bezug
                        
Bezug
Freigeldtheorie: Chancen einer Regionalwährung
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:09 Sa 22.12.2007
Autor: chris145

Hallo Analytiker

> Punkt herauskristalisiert. Ein Mitarbeiter der Bundesbank
> hat ermittelt, das Regionalgeld und Freigeld zusammen
> lediglich 0,00002% der Umlaufmenge der Landeswährung
> ausmachen... also glaube ich brauchen wir uns noch keine
> Sorgen machen das eine Überstrapazierung durch Regionalgeld

Hab den Thread durchgelesen und bin vorallem an dieser Aussage hängengeblieben. Denn ich hab mich mal vor Jahren mit Gsell und seinen Theorien beschäftigt und mir ist da noch in Erinnerung, dass es in Krisenzeiten sowohl in Frankreich wie auch in England Städte gab, die die Landeswährung verweigerten und nur noch die Regionalwährung im Sinne Geslls verwendten. Es kommt also darauf an, wie sich Europa weiterentwickelt. Ist Europa krisenfrei und alle zufrieden, wird wohl kaum eine Regionalwährung eine Chance haben (auch in unserem Dorf ist zum Beispiel eine solche gescheitert). Ist aber Europa instabil, die Ängste nehmen zu, der Euro dadurch unsicherer, kann es durchaus sein, dass Regionen, die unter dem Euro leiden, sich auf eine Regionalwährung einigen. Ob diese dann einen Zins auf das Kapital beinhaltet und damit eine freiwirtschaftliche Prägung hat, ist eine andere Frage.

Übrigens noch ein Link-Tip zur Schweizer Talentwährung, die schon jahrelange Erfahrung mit dem Thema hat -> http://www.talent.ch/tauschring_talent.html

Liebe Grüsse
Chris

Bezug
                                
Bezug
Freigeldtheorie: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:24 Sa 22.12.2007
Autor: Analytiker

Hi Chris,

erst einmal Danke für deine Meinung. ;-)

> Hab den Thread durchgelesen und bin vorallem an dieser
> Aussage hängengeblieben. Denn ich hab mich mal vor Jahren
> mit Gsell und seinen Theorien beschäftigt und mir ist da
> noch in Erinnerung, dass es in Krisenzeiten sowohl in
> Frankreich wie auch in England Städte gab, die die
> Landeswährung verweigerten und nur noch die Regionalwährung
> im Sinne Geslls verwendten.

Ja das stimmt. Das kann man dem 18-bändigen Werk von Gesell entnehmen. Aber meine Zahl bezieht sich auf Deutschland (also ganzer Staat, Regionen oder Städte als Einzelnes ausgenommen)... In den 40er Jahren gab es auch mal nach einem großen Erdbeben in Nord-Ost-Amerika einen Einsatz einer regionalen Komplementärwährung. Diese hat alles Funktioner der partiell/temporär nicht mehr funktionierenden Landeswährung ($) eingenommen. Also der gleiche Sachverhalt.

> Es kommt also darauf an, wie sich Europa weiterentwickelt. Ist Europa
> krisenfrei und alle zufrieden, wird wohl kaum eine Regionalwährung eine
> Chance haben (auch in unserem Dorf ist zum Beispiel eine solche gescheitert).

[ok] Das sehe ich aus so, genau den Gedanken verfolge ich. Erst wenn es den Menschen schlechter geht, müssen sich diese gezwungener Maßen mit Alternativlösungen auseinandersetzen...

> Übrigens noch ein Link-Tip zur Schweizer Talentwährung, die
> schon jahrelange Erfahrung mit dem Thema hat ->
> http://www.talent.ch/tauschring_talent.html

Vielen Dank, aber der schweizer Talent ist mir natürlich bekannt *zwinker*!

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
Ansicht: [ geschachtelt ] | ^ Forum "Politik/Wirtschaft"  | ^^ Alle Foren  | ^ Forenbaum  | Materialien


^ Seitenanfang ^
www.matheraum.de
[ Startseite | Forum | Wissen | Kurse | Mitglieder | Team | Impressum ]