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Funktionsanalyse: Korrektur und Idee
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:43 So 01.02.2009
Autor: Pumba

Hallo,
ich muss eine Funtionsanalyse vom Präludium in C-Dur vom Bach aus dem Wohltemperierten Klavier. Ich habe das auch so weit hinbekommen, mir fehlen aber einige Takte und bei einigen bin ich mir nicht sicher. Kann mir also jemand helfen? Hier die Takte:
Takt 8: c, e, g und h
takt 9: c, e, g und a
takt 12: cis, e, g und b -> die Dreifachdominante mit sept und none?
takt 14: d, f, as und h -> Fünfachdominate???? mit sept und none?
takt 16: f, a, c, e
takt 17: f, a, c, d
Vielen Dank
Pumba

        
Bezug
Funktionsanalyse: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:52 So 01.02.2009
Autor: reverend

Hallo Pumba,

da hast Du eine undankbare Aufgabe. Bach ist mit den Mitteln der barocken Harmonie- und Funktionslehre nicht zu erschließen, er hat sich schlicht nicht dran gehalten, sondern nach Gehör entschieden, was er mochte und was nicht.

Die beiden Takte, zu denen Du einen Lösungsvorschlag hast, sind mit den Mitteln der späteren Klassik aber einzuordnen:

>  takt 12: cis, e, g und b -> die Dreifachdominante mit sept

> und none?
>  takt 14: d, f, as und h -> Fünfachdominate???? mit sept

> und none?

Nein, vergiss Drei- und Mehrfachdominanten. Sie kommen in wenigen Harmonielehren vor, ausschließlich bei Modulationen zur Tonart der Dominante, die damit aber ihre Funktion verliert und zur neuen Tonika wird. Von einer Fünffachdominante habe ich noch nie gehört, selbst bei einer Vierfachdominante zweifle ich erheblich.

Du hast Vierklänge vorliegen. Die bilden in der barocken Harmonielehre immer ein Problem. Eigentlich ist ja nur der Dominantseptakkord als Vierklang erlaubt, wird dann aber ausgedehnt, z.B. auf den Tonikaseptakkord, den Dominantseptakkord mit Quartvorhalt, den Septakkord der Tonikaparallelen.

In den beiden angesprochenen Takten liegen aber enge Schichtungen vor: drei kleine Terzen übereinander. Egal, welchen Ton Du streichst, bekommst Du keinen Akkord der barocken Lehre, also weder Dur noch Moll. Solche Akkorde heißen "vermindert", und jeder ihrer Töne kann Grundton sein. Sie werden typischerweise notiert als z.B. [mm] C^0 [/mm] oder [mm] C^{dim}. [/mm] In der Klassik sind sie allgegenwärtiges Mittel zum schnellen Tonartwechsel, in der Romantik nehmen sie dann fast überhand. Meistens folgt der Durakkord mit einem Grundton, der einen Halbton über einem der vier Töne des verminderten Akkords liegt: [mm] E^0\rightarrow \a{F}. [/mm]

Je nach Autor der Harmonielehre wird das als zwingend erachtet oder nicht, manche meinen auch, dass man nur [mm] G^0\rightarrow \a{F} [/mm] schreiben dürfe und ggf. der verminderte Akkord eben in einer Umkehrung vorkäme, so in T.12 - die einen nennen den Akkord [mm] G^0, [/mm] die andern finden, es handle sich um [mm] E^0 [/mm] mit G im Bass, heute gern [mm] \bruch{E^0}{G} [/mm] geschrieben. Es folgt, wider Erwarten, nicht F, sondern d-Moll mit F im Bass.

Funktional aber ist dies eine verminderte Überleitung, im Gegensatz zum verminderten Vorhalt (so z.B. in Bachs Toccata d-Moll: da kommt früh ein C#^0 auf Orgelton=Bass D vor, also ein Fünfklang!).

Takt 14 ist übrigens besonders "eigen". Der Bass geht (ganz "jazzig") schrittweise abwärts, zu T15 nur um einen Halbton. T15 ist ja wieder Tonika in einer Umkehrung, bei der die Durterz im Bass liegt. Nun bist Du frei zwischen zwei Deutungen, am besten aber zusammen:

T13 ist Sextumdeutung der Subdominante und damit zugleich eine Umkehrung ihrer Mollparallele, T14 ist Verminderung des Akkords T13, wobei der Grundton von F (Erwartung aus T13) zum gedachten H kippt, damit dann die Tonika T15 folgen kann, geschickterweise aber mit der Durterz im Bass. So gelingt es Bach, einen stringenten linearen Bassverlauf zu erzeugen und dabei das vorhandene Tonmaterial zu einem stetigen Lauf durch verschiedene tonartfremde Harmonien zu gebrauchen, in dem immer wieder die Basistonarten auftauchen: Tonika, Subdominante und Dominante sowei die Mollparallelen der beiden erstgenannten.

Das war natürlich erst durch die temperierte Stimmung möglich, was hier aber nicht gefragt ist.

>  Takt 8: c, e, g und h
>  takt 9: c, e, g und a
>  takt 16: f, a, c, e
>  takt 17: f, a, c, d

Die andern Takte, die Du aufführst, sind sämtlich nicht mit den Mitteln des Barocks noch der Klassik zu erklären. Du brauchst eine Jazz-Harmonielehre (vielleicht Joe Viera), um das zu erläutern. So ist z.B. [mm] f,a,c,e=F^{maj7} [/mm] und hat - mit der großen Septime - keine Dominantfunktion zu [mm] B^b. [/mm]

Nimm in all diesen Takten also einen Ton von den vieren heraus und schau mal, welcher die beste Erklärung übriglässt. Der herausgenommene Ton braucht dann u.U. einen eigenen Existenzgrund oder kann als "Gewürz" betrachtet werden. Die große Septime im Durakkord ist z.B. typisch in der lateinamerikanischen Musik ab etwa Anfang 20.Jh. (v.a. Brasilien) und von dort in den Jazz eingewandert...

Beispiel T.16: e,f,a,c
Am einfachsten scheint mir hier die Deutung F-Dur, mit beibehaltenem Basston aus T15, der zugleich als Leitton für den Grundton des Subdominantakkords dient sowie als Durchgangston zum Grundton der folgenden Subdominant(moll)parallele, die durch die zugefügte Septime c wiederum als Doppeldominante gedeutet wird.

Wie gesagt: hinterlistige Aufgabe. Und m.E. wenig hilfreich. So hat Bach sicher nicht konstruiert. Er war ein Spieler, zumindest in musikalischer Hinsicht.

Liebe Grüße - und viel Erfolg!
reverend


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