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Gedicht: Korektur
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:06 Mo 12.05.2008
Autor: Recott

Hallo zuerstmal,

ich brauche dringend Hilfe für die Korrektur des Gedichtes.
kann jemand mir mal schnell helfen. Das wäre sehr nett. Ich bedanke mich schonmal im Vorfeld.

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
und an den Bergen hing die Nacht;
schon stand im Nebelkleid die Eiche,
ein aufgetürmter Riese, da,
wo Finsternis aus dem Gesträuche
mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
sah kläglich aus dem Duft hervor,
die Winde schwangen leise Flügel,
umsausten schauerlich mein Ohr;
die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
floß von dem süßen Blick auf mich;
ganz war mein Herz an deiner Seite
und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
umgab das liebliche Gesicht,
und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!
Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
und lieben, Götter, welch ein Glück!

Interpretation „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang von Goethe.

Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ wurde im Jahre 1771 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst. Es handelt von einem Mann, der sich mit voller Vorfreude auf den Weg zu seiner Geliebten macht. Er muss durch den „bedrohlichen“ Wald vorbeikommen, welcher  nun für ihn keine Angst einjagt, weil nur der Gedanke an seine Geliebte verursacht, dass er gestärkt fühlt. Der Mann ist kurz mit ihr zusammen, muss jedoch viel zu früh wieder gehen.    
Der Abschied macht ihnen beide sehr traurig, aber er ist in der Meinung, dass es sich jedoch lohnt sie zu lieben und von ihr geliebt zu werden. Die zentrale Aussage dieses Gedichtes geht es wahrscheinlich darum, dass der Sehnsuchtsgedanke an den geliebten Menschen den Kummer ausgleichen kann, sodass man nachdem Trennung wieder auf das Treffen freuen kann. Das bedeutet, dass man sich nicht zu sehr traurig fühlen sollt, wenn man mit seine Geliebte trennt.

Das Gedicht besteht insgesamt aus vier Strophen und acht Versen, die jeweils nach dem Reimschema ababcdcd kreuz- und endgereimt sind. Bei den a, c Versen enden sie unbetont und bei den b, d Versen enden sie betont. Damit erreicht Goethe, dass es für die a, c Versen eine weibliche Kadenz entsteht und b, d Versen eine männliche Kadenz.
„Willkommen und Abschied“  ist ein typisches Gedicht des Sturm und Drangs, welche die Gegenbewegung der Aufklärung verkörpert. Auch typisch für das Sturm und Drang ist die Hervorhebung der Gefühle.
Dabei liegt der Autor viel Wert auf die Umsetzung des Gefühls in Handlungen und die Kraft der Belebung der natürlichen Dinge. Dazu verwendet er monströsen Ausdrücken „Die Nacht schuf tausend Ungeheuer“ (S.2 Z.5), sowie auch Selbstbehauptung („Doch frisch und fröhlich war mein Mut“ (S.2 Z.6)), innerer Glanz („in meinem Herzen welche Glut“ (S.2 Z.8)), die unheimliche Natur („die Eiche als aufgetürmten Riesen“ (S.1 Z.4-5)) und zu dem das Liebesglück der Geliebten („rosafarbenes Frühlingswetter “ (S.3  Z.5))  
Was die innere Form des Gedichts anbelangt, so besteht das Gedicht aus drei Sinnabschnitten. Im ersten Abschnitt, also die erste und die zweite Strophen, ist das lyrische Ich, wohl ein Mann, zu Pferde unterwegs durch die Nacht. Um ihn herum in der Dunkelheit geschehen viele unangenehme Düsternisse, doch er zeigt keinerlei Furcht, denn der Gedanke an seine Geliebte, zu der er unterwegs ist, stärkt und wärmt ihn. Im zweiten Abschnitt, der dritten Strophe, trifft er seine Freundin und ist damit sehr glücklich. Der dritte Abschnitt, die vierte Strophen, handelt von seinem Abschied am nächsten Morgen.
Die Titelbegriffe „Willkommen und Abschied“ beziehen sich nur auf die letzten beiden Strophen. Die erste bis zweite Strophen ist zu erkennen, dass sie viel engere Einheit bilden als der dritten und vierten Strophen.
Strophe eins und Strophe zwei beschreiben beide das Einbrechen der Nacht „Der Abend wiegte schon die Erde“ (S.1 Z.3) und „Der Mond von einem Wolkenhügel“ (S.2 Z.1). Und Strophe drei und vier werden das „Willkommen und Abschied“ des Mannes beschrieben.
Der erste Vers des Gedichtes beginnt mit „Es schlug mein Herz“. Die Verwendung des Verbs im Imperfekt erweckt den Eindruck einer distanzierten Erinnerung. Der schnelle Leserhythmus der ersten beiden Strophen trägt zur bildlichen Darstellung des hastigen Aufbruchs des lyrischen Ichs zu seiner Geliebten bei („geschwind“ (S1 Z1), „umsausten“ (S2 Z4), „getan fast eh gedacht“ (S1 Z2)).
Als das lyrische Ich auf seinem Pferd los reitet, ist die Nacht bereits herein gebrochen („das Wiegen der Erde durch den Abend“ (S1 Z3)).
Das Landschaftsbild, welches der Autor mit seinen Worten zeichnet, wird von der Ferne zur Nähe aufgebaut (das nahe Liegende zuletzt („die riesenhafte Eiche im Nebel“ (S1 Z5-6), „schwarze Silhouetten der Sträucher“ usw.), wobei die Natur personifiziert wird („die Finsternis sah“ (S1 Z7-8). Die Eiche wird durch die metaphorische Gleichsetzung mit einem Riesen noch bedrohender dargestellt, was durch die häufige Verwendung von Hyperbeln zusätzlich unterstützt wird („hundert schwarze Augen“ (S1 Z8), „tausend Ungeheuer“ (S2 Z5)).
Die Gefahr wird durch viele dunkle Vokale, wie a und o und durch die Reihung sich steigernder Substantive (Abend-Nacht-Finsternis) geprägt.
Die Entschlossenheit, Tatkraft und Freude des lyrischen Ichs unterstützt die Form des Gedichtes, welche also den Inhalt unterstützt. Inhaltlich lässt sich das lyrische Ich von der grauenhaften Natur nicht einschüchtern, denn seine Sehnsucht nach der Geliebten überwiegt.
Die dritte Strophe berichtet von der Ankunft des lyrischen Ich’s an seinem Ziel. Die Geliebte wird in den Vordergrund des Gedichtes gerückt (Goethe schreibt: „Dich sah ich“ (S3 Z1) und nicht „Ich sah dich“). Die in S1 und S2 erzeugte dämonische Dunkelheit weicht mit dem erkennen der Geliebten in Strophen drei. Die „milde Freude“ fließt aus dem „süßen Blick“ auf das lyrische Ich wie Gnade („ich verdient es nicht“ (S3 Z4)). Das „Willkommen“ geheißen werden des lyrischen Ichs von der Geliebten stellt den Titelbezug wieder her. Der Mann hat sein Ziel erreicht, er gibt sich seiner Sehnsucht hin. Die Begegnung der Beiden ist nur visuell gestaltet, also ohne Wortwechsel der beiden Personen zum Beispiel „rosafarbnes Frühlingswetter“ deutet auf sanftes Erröten seine Freundin an, welches dem Leser den Eindruck von Glück und Harmonie vermittelt.
Die Schlusszeile, welche aus einer bejahenden und gegen gesetzten verneinenden Anapher „ich hofft es, ich verdient es nicht“, deutet eine weitere gewünschte Liebesbegegnung von Seiten des lyrischen Ichs an.
In Strophe vier wird durch die Morgensonne der Abschied bedingt, wobei auch hier wieder der Titelbezug hergestellt werden kann. Das Ende des Gedichtes mit dem Abschied bei Tagesanbruch erinnert an die „Tag-Lied-Tradition“ aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, wo Liebhaber nach der Liebesnacht aufbrechen musste, um nicht erkannt zu werden. Die Morgensonne kontrastiert das Abenddunkel, genauso wie in Strophe vier das Leid des Abschieds das Glück des Willkommenheißens in Strophe drei. Der Blick der Geliebten bildet in der Abschiedsszene ein dominantes Element („in deinen Augen, welcher Schmerz“ (S4 Z4). Die Anapher Strophe vier Z.6-8 bindet die Zeilen und rahmt die Schlussszene ein. Die letzten Zeilen sind in Präsens verfasst und ähneln der Pointenstruktur vieler Gedichte der Aufklärungszeit, ebenso wird in Strophe vier Z.7-8 der Unterschied des „Lieben“ und „geliebt werden“ in Form des Chiasmus verdeutlicht.

Das Gedicht handelt über große Strecken von der Vorfreude und dem Gefühl der Liebe, wie es einen Menschen beflügelt und glücklich macht. Genau genommen wird mehr von der Vorfreude auf ein Wiedersehen des geliebten Menschen gesprochen, als von dem Wiedersehen an sich. Ebenfalls ist das lyrische Ich, nachdem es den Abschiedsschmerz überwunden hat, wieder frohen Mutes und erneut voller beflügelnder Vorfreude auf das nächste Treffen. Ich finde, der Dichter zeichnet schön heraus, dass nicht die Berührung allein die Liebe ausmacht, sondern ebenfalls das Glücksgefühl beim bloßen Gedanken an den geliebten Menschen, und mag er noch so weit entfernt sein.


        
Bezug
Gedicht: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 02:34 Di 13.05.2008
Autor: espritgirl

Hallo Alex [winken],

Sprachlich sind manche Stellen nicht in Ordnung. Ich korrigiere sie dir in den Text (keine roten Markierungen):

  

> Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ wurde im Jahre 1771
> von Johann Wolfgang von Goethe verfasst. Es handelt von
> einem Mann, der sich mit voller Vorfreude auf den Weg zu
> seiner Geliebten macht. Er muss  den „bedrohlichen“
> Wald durchqueren, welcher  nun für ihn keine Angst
> mehr darstellt, was nur durch den Gedanke an seine Geliebte verursacht wurde und fühlt sich gestärkt.
>  Der Mann kann nur kurz mit ihr zusammen sein, er
> muss sich viel zu früh wieder von ihr trennen.    
> Der Abschied macht  beide sehr traurig, aber er ist
> der Meinung, dass es sich lohnt sie zu lieben und
> von ihr geliebt zu werden. Die zentrale Aussage dieses
> Gedichtes ist, dass der
> Sehnsuchtsgedanke an den geliebten Menschen den Kummer
> ausgleichen kann, sodass man sich nach der Trennung wieder auf
> das Treffen freuen kann. Das bedeutet, dass man sich nicht
> zu sehr traurig fühlen sollte, wenn man sich von seiner Geliebte
> trennen muss.
>
> Das Gedicht besteht insgesamt aus vier Strophen und acht
> Versen, die jeweils nach dem Reimschema ababcdcd kreuz- und
> endgereimt sind. Bei den a, c Versen enden sie unbetont und
> bei den b, d Versen enden sie betont. Damit erreicht
> Goethe, dass es für die a, c Versen eine weibliche Kadenz
> entsteht und b, d Versen eine männliche Kadenz.
> „Willkommen und Abschied“  ist ein typisches Gedicht des
> Sturm und Drangs, welche die Gegenbewegung der Aufklärung
> verkörpert. Auch typisch für das Sturm und Drang ist die
> Hervorhebung der Gefühle.
> Dabei legt der Autor viel Wert auf die Umsetzung des
> Gefühls in der Handlungen und die Kraft der Belebung der
> natürlichen Dinge. Dazu verwendet er monströse Ausdrücken wie beispielsweise
> „Die Nacht schuf tausend Ungeheuer“ (S.2 Z.5), sowie auch
> Selbstbehauptung („Doch frisch und fröhlich war mein Mut“
> (S.2 Z.6)), innerer Glanz („in meinem Herzen welche Glut“
> (S.2 Z.8)), die unheimliche Natur („die Eiche als
> aufgetürmten Riesen“ (S.1 Z.4-5)) und zu dem das
> Liebesglück der Geliebten („rosafarbenes Frühlingswetter “
> (S.3  Z.5))  
> Was die innere Form des Gedichts anbelangt, so besteht das
> Gedicht aus drei Sinnabschnitten. Im ersten Abschnitt, bestehend aus den ersten zwei Strophen, ist das lyrische Ich,
> wohl ein Mann, mit dem Pferd unterwegs durch die Nacht. Um ihn
> herum geschehen in der Dunkelheit  viele unangenehme
> Düsternisse (?), doch er zeigt keinerlei Furcht, denn der
> Gedanke an seine Geliebte, zu der er unterwegs ist, stärkt
> und wärmt ihn. Im zweiten Abschnitt, der dritten Strophe,
> trifft er seine Freundin und ist damit sehr glücklich. Der
> dritte Abschnitt, die vierte Strophen handelt von seinem
> Abschied am nächsten Morgen.
>  Der Titel „Willkommen und Abschied“ bezieht sich
> nur auf die letzten beiden Strophen. In dererste und zweite
> Strophe ist zu erkennen, dass sie viel engere Einheit
> bilden als der dritten und vierten Strophen (?).
> Die Strophen eins und zwei beschreiben das
> Einbrechen der Nacht „Der Abend wiegte schon die Erde“ (S.1
> Z.3) und „Der Mond von einem Wolkenhügel“ (S.2 Z.1).
> Strophe drei und vier werden als das „Willkommen und [der] Abschied“
> des Mannes beschrieben.
>  Der erste Vers des Gedichtes beginnt mit „Es schlug mein
> Herz“. Die Verwendung des Verbs im Imperfekt erweckt den
> Eindruck einer distanzierten Erinnerung. Der schnelle
> Leserhythmus der ersten beiden Strophen trägt zur
> bildlichen Darstellung des hastigen Aufbruchs des lyrischen
> Ichs zu seiner Geliebten bei („geschwind“ (S1 Z1),
> „umsausten“ (S2 Z4), „getan fast eh gedacht“ (S1 Z2)).
>  Als das lyrische Ich auf seinem Pferd los reitet, ist die
> Nacht bereits eingebrochen („das Wiegen der Erde durch
> den Abend“ (S1 Z3)).
> Das Landschaftsbild, welches der Autor mit seinen Worten
> zeichnet, wird von der Ferne zur Nähe aufgebaut (das nahe
> Liegende zuletzt („die riesenhafte Eiche im Nebel“ (S1
> Z5-6), „schwarze Silhouetten der Sträucher“ usw.), wobei
> die Natur personifiziert wird („die Finsternis sah“ (S1
> Z7-8). Die Eiche wird durch die metaphorische Gleichsetzung
> mit einem Riesen noch bedrohender dargestellt, was durch
> die häufige Verwendung von Hyperbeln zusätzlich unterstützt
> wird („hundert schwarze Augen“ (S1 Z8), „tausend Ungeheuer“
> (S2 Z5)).
> Die Gefahr wird durch viele dunkle Vokale, wie a und o und
> durch die Reihung sich steigernder Substantive
> (Abend-Nacht-Finsternis) geprägt.
>  Die Entschlossenheit, Tatkraft und Freude des lyrischen
> Ichs unterstützt die Form des Gedichtes, welche also den
> Inhalt unterstützt. Inhaltlich lässt sich das lyrische Ich
> von der grauenhaften Natur nicht einschüchtern, denn seine
> Sehnsucht nach der Geliebten überwiegt.
> Die dritte Strophe berichtet von der Ankunft des lyrischen
> Ich’s an seinem Ziel. Die Geliebte wird in den Vordergrund
> des Gedichtes gerückt (Goethe schreibt: „Dich sah ich“ (S3
> Z1) und nicht „Ich sah dich“). Die in S1 und S2 erzeugte
> dämonische Dunkelheit weicht mit dem erkennen der Geliebten
> in Strophen drei. Die „milde Freude“ fließt aus dem „süßen
> Blick“ auf das lyrische Ich wie Gnade („ich verdient es
> nicht“ (S3 Z4)). Das „Willkommen“ geheißen werden des
> lyrischen Ichs von der Geliebten stellt den Titelbezug
> wieder her. Der Mann hat sein Ziel erreicht, er gibt sich
> seiner Sehnsucht hin. Die Begegnung der Beiden ist nur
> visuell gestaltet, also ohne Wortwechsel der beiden
> Personen zum Beispiel „rosafarbnes Frühlingswetter“ deutet
> auf sanftes Erröten seine Freundin an, welches dem Leser
> den Eindruck von Glück und Harmonie vermittelt.
>  Die Schlusszeile, welche aus einer bejahenden und gegen
> gesetzten verneinenden Anapher „ich hofft es, ich verdient
> es nicht“, deutet eine weitere gewünschte Liebesbegegnung
> von Seiten des lyrischen Ichs an.
> In Strophe vier wird durch die Morgensonne der Abschied
> bedingt, wobei auch hier wieder der Titelbezug hergestellt
> werden kann. Das Ende des Gedichtes mit dem Abschied bei
> Tagesanbruch erinnert an die „Tag-Lied-Tradition“ aus dem
> Mittelalter und der frühen Neuzeit, wo Liebhaber nach der
> Liebesnacht aufbrechen mussten, um nicht erkannt zu werden.
> Die Morgensonne kontrastiert das Abenddunkel, genauso wie
> in Strophe vier das Leid des Abschieds das Glück des
> Willkommenheißens in Strophe drei. Der Blick der Geliebten
> bildet in der Abschiedsszene ein dominantes Element („in
> deinen Augen, welcher Schmerz“ (S4 Z4). Die Anapher Strophe
> vier Z.6-8 bindet die Zeilen und rahmt die Schlussszene
> ein. Die letzten Zeilen sind im Präsens verfasst und ähneln
> der Pointenstruktur vieler Gedichte der Aufklärungszeit,
> ebenso wird in Strophe vier Z.7-8 der Unterschied des
> „Lieben“ und „geliebt werden“ in Form des Chiasmus
> verdeutlicht.
>
> Das Gedicht handelt über große Strecken von der Vorfreude
> und dem Gefühl der Liebe, wie es einen Menschen beflügelt
> und glücklich macht. Genau genommen wird mehr von der
> Vorfreude auf ein Wiedersehen des geliebten Menschen
> gesprochen, als von dem Wiedersehen an sich. Ebenfalls ist
> das lyrische Ich, nachdem es den Abschiedsschmerz
> überwunden hat, wieder frohen Mutes und erneut voller
> beflügelnder Vorfreude auf das nächste Treffen. Ich finde,
> der Dichter zeichnet schön heraus, dass nicht die Berührung
> allein die Liebe ausmacht, sondern ebenfalls das
> Glücksgefühl beim bloßen Gedanken an den geliebten
> Menschen, und mag er noch so weit entfernt sein.

Ich bin mir sicher nicht alle Fehler gefunden zu haben.

Ich vermute - das soll keine Unterstellung sein -, dass du einiges aus dem Internet abgeschrieben hast (oder woher auch immer). Manche Sätze mit stilistischen Mittel sind nahezu perfekt, während andere Sätze katastrophal sind.
Das soll dich nicht angreifen, aber nur als Tipp: man merkt das :-)

Ansonsten ist es störend, wenn man andauernd zwischen den Zeilen/Strophen springt, so wie du es gemacht hast.

Das gängige Vorgehen ist, wenn du Strophe für Strophe analysierst und interpretierst.

Ich gebe dir den Tipp, deinen Aufsatz zu überarbeiten und den Text zu strukturieren.


Liebe Grüße,

Sarah :-)


Bezug
        
Bezug
Gedicht: abgeschrieben
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:20 Do 15.05.2008
Autor: Leonila

Ich möchte mich dem Kommentar von "espritgirl" anschließen. Man merkt deutlich, dass so einiges aus dem Internet abgeschrieben worden ist, und zwar aus gedichteforen.de.

http://www.gedichteforen.de/3638_goethe_willkommen_und_abschied.html

Zum Beispiel:

> Der schnelle Leserhythmus der ersten beiden Strophen
> trägt zur bildlichen Darstellung des hastigen Aufbruchs
> des lyrischen Ichs zu seiner Geliebten bei („geschwind“
> (S1 Z1), „umsausten“ (S2 Z4), „getan fast eh gedacht“
> (S1 Z2)).

steht so auch wörtlich in der Interpretation von Steffi.

Oder:

> „Willkommen und Abschied“  ist ein typisches Gedicht des
> Sturm und Drangs, welche die Gegenbewegung der
> Aufklärung verkörpert. Auch typisch für das Sturm und
> Drang ist die Hervorhebung der Gefühle.

Ich frage mich aber, wenn du die Interpretation von Steffi und den nachfolgenden Thread gelesen hast, wie du dann die Interpretation noch dermaßen verhunzen konntest.

Die Grundidee war doch diese: Goethe war 1770 noch ein junger Jura-Student von 21 Jahren, als er die Pfarrerstochter Friederike Brion kennen lernte und sich in sie verliebte. Ob es ihm mit der Beziehung wirklich ernst war, darf bezweifelt werden. Goethes Innenleben war offenbar selbst von Zweifeln durchsiebt, wie die lange und düstere Einleitung des Gedichtes zeigt.

19 Jahre später, als reifer Mann, hat er sich das Gedicht noch einmal vorgenommen und einige Passagen verändert:

> Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
> Es war getan fast eh gedacht.

> Interpretation „Willkommen und Abschied“ von Johann
> Wolfgang von Goethe.

> Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ wurde im Jahre
> 1771 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst.

Eben nicht! Das ist die Version von 1789!!! 1770 schrieb er noch:

> Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
> Und fort, wie ein Held zur Schlacht

Hat er damals seine Liebe nur als "Eroberung" verstanden, wie ein Held, der in die Schlacht zieht? War es ihm 19 Jahre später peinlich (Friederike hat nie mehr geheiratet) und hat er es deswegen umgeändert?

Alles interessante Fragen, zu denen man eine Super-Interpretation schreiben könnte, wenn man seine Analyse vernünftig macht (dazu gehören selbstverständlich die Einbeziehung der biografischen Daten und die Literarkritik).



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