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Forum "Uni-Komplexe Analysis" - Harmonische --> Ex. holom. Fkt
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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:50 Mi 16.06.2010
Autor: steppenhahn

Aufgabe
Sei [mm] D\subset\IC [/mm] ein Elementargebiet und [mm] u:D\to\IR [/mm] eine harmonische Funktion. Zeige, dass dann eine holomorphe Funktion [mm] f:D\to\IC [/mm] mit Re(f) = u existiert.
(Hinweis: Falls es ein f gibt, kann man f' durch Re(f) = u ausdrücken. Definiere also eine Funktion [mm] g:D\to\IC [/mm] und wählen Sie f als eine passende Stammfunktion von f).

Hallo!

Bei der obigen Aufgabe komme ich nicht weiter.
Ich habe mal angenommen, f wäre holomorph und hätte Re(f) = u. Dann hätte ich:

$f'(z) = [mm] \frac{\partial u}{\partial z} [/mm] + [mm] i*\frac{\partial Im(f)}{\partial z}$ [/mm]

$ = [mm] \frac{1}{2}*\left(\frac{\partial u}{\partial x}-i*\frac{\partial u}{\partial y}\right) [/mm] + [mm] i*\frac{1}{2}*\left(\frac{\partial Im(f)}{\partial x} - i*\frac{\partial Im(f)}{\partial y}\right)$. [/mm]

f holomorph, also Cauchy-Riemannsche DGL erfüllt:

$= [mm] \frac{\partial u}{\partial x} [/mm] - [mm] i*\frac{\partial u}{\partial y}$. [/mm]

Nun würde ich also, wenn ich den Beweis beginne, [mm] g:D\to\IC [/mm] als

$g(z) = g(x+i*y) = [mm] \frac{\partial u}{\partial x} [/mm] - [mm] i*\frac{\partial u}{\partial y}$ [/mm]

definieren. g ist holomorph, weil der Realteil und der Imaginärteil total differenzierbar ist (u als harmonische Funktion zweimal stetig differenzierbar), und die Cauchy-Riemannschen DGL gelten (u harmonisch: [mm] $\frac{\partial^{2} u}{\partial x^{2}} [/mm] = [mm] \frac{\partial^{2} u}{\partial y^{2}}$ [/mm] ).

Da D Elementargebiet, existiert eine Stammfunktion G von g auf D.

Nun weiß ich aber nicht, wie ich Re(G) = u zeigen kann, was ich ja noch tun muss?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Grüße,
Stefan

        
Bezug
Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:01 Mi 16.06.2010
Autor: steppenhahn

Aufgabe
Sei [mm] D\subset\IC [/mm] eine Elementargebiet und [mm] u:D\to\IR [/mm] eine harmonische Funktion. Folgere mit dem Satz der Gebietstreue, dass u konstant ist, wenn es ein lokales Extremum hat.

Hallo!

Irgendwie finde ich die Aussage ja absurd - eine konstante Funktion kann doch gar kein lokales Extremum haben?
Ich bin mir ein bisschen unsicher, wie ich die Voraussetzung, dass u ein Extremum hat, überhaupt verarbeiten kann / darf.

Ich hätte gesagt: u hat lokales Extremum in [mm] z_{0} \Rightarrow $\frac{\partial u}{\partial x}(z_{0}) [/mm] = 0 = [mm] \frac{\partial u}{\partial y}(z_{0})$. [/mm]

Aus Teil a) (erste Frage in diesem Post) folgt zunächst, dass es eine holomorphe Funktion f gibt, die u als Realteil hat, und für die $f' = [mm] \frac{\partial u}{\partial x}-i*\frac{\partial u}{\partial y}$ [/mm] ist.

Hier wäre also: [mm] $f'(z_{0}) [/mm] = [mm] \frac{\partial u}{\partial x}(z_{0})-i*\frac{\partial u}{\partial y}(z_{0}) [/mm] = 0$.
Kann ich daraus jetzt folgern, dass f konstant ist (zusammen damit, dass [mm] z_{0} [/mm] ja im Elementargebiet D liegt?)

Dann müsste folgen, dass auch u = Re(f) konstant ist.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Grüße,
Stefan

Bezug
                
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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 03:52 Do 17.06.2010
Autor: felixf

Moin Stefan!

> Sei [mm]D\subset\IC[/mm] eine Elementargebiet und [mm]u:D\to\IR[/mm] eine
> harmonische Funktion. Folgere mit dem Satz der
> Gebietstreue, dass u konstant ist, wenn es ein lokales
> Extremum hat.
>  
> Irgendwie finde ich die Aussage ja absurd - eine konstante
> Funktion kann doch gar kein lokales Extremum haben?
>  Ich bin mir ein bisschen unsicher, wie ich die
> Voraussetzung, dass u ein Extremum hat, überhaupt
> verarbeiten kann / darf.

Nun, bei einer konstanten Funktion ist jedes Element $x [mm] \in [/mm] D$ ein lokales Maximum: fuer alle $y$ in einer (hier sogar jeder!) Umgebung von $x$ gilt $f(x) [mm] \ge [/mm] f(y)$.

> Ich hätte gesagt: u hat lokales Extremum in [mm]z_{0} \Rightarrow[/mm]
>  [mm]\frac{\partial u}{\partial x}(z_{0}) = 0 = \frac{\partial u}{\partial y}(z_{0})[/mm].
>  
> Aus Teil a) (erste Frage in diesem Post) folgt zunächst,
> dass es eine holomorphe Funktion f gibt, die u als Realteil
> hat, und für die [mm]f' = \frac{\partial u}{\partial x}-i*\frac{\partial u}{\partial y}[/mm]
> ist.
>  
> Hier wäre also: [mm]f'(z_{0}) = \frac{\partial u}{\partial x}(z_{0})-i*\frac{\partial u}{\partial y}(z_{0}) = 0[/mm].
>  
> Kann ich daraus jetzt folgern, dass f konstant ist
> (zusammen damit, dass [mm]z_{0}[/mm] ja im Elementargebiet D
> liegt?)

Ich glaube, so direkt geht das nicht.

Nimm dir doch mal $f$ und schau dir die Cauchysche Integralformel fuer [mm] $f(z_0)$ [/mm] an, mit einer "ganz einfachen" geschlossenen Kurve um [mm] $z_0$, [/mm] und nimm den Realteil von dem ganzen. Kannst du damit etwas machen?

LG Felix


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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:42 Mi 16.06.2010
Autor: kevin314

Hallo,

Idee: $G$ lässt sich schreiben als $a+i*b$, mit $a,b$ reellwertige Funktionen. Also hat man:

$G'(x +i* y) = [mm] \bruch{\partial a}{\partial x }(x+i*y)+i*\bruch{\partial b}{\partial x}(x+i*y)$ [/mm]

dann muss doch $a$ notwendig $u+c$ sein [mm] ($c\in\IC$ [/mm] konstant), eine Konstante ändert nichts an der Holomorphie einer Funktion, also kann man auch $a = u$ wählen und bekommt eine Stammfunktion mit den geforderten Eigenschaften.

Gruß Kevin

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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:52 Mi 16.06.2010
Autor: steppenhahn

Hallo Kevin,

danke für deine Antwort!

> Hallo,
>  
> Idee: [mm]G[/mm] lässt sich schreiben als [mm]a+i*b[/mm], mit [mm]a,b[/mm]
> reellwertige Funktionen. Also hat man:
>  
> [mm]G'(x +i* y) = \bruch{\partial a}{\partial x }(x+i*y)+i*\bruch{\partial b}{\partial x}(x+i*y)[/mm]

Verstehe ich das richtig, dass du hier bereits ausgenutzt hat, dass G als Stammfunktion einer holomorphen Funktion holomorph ist?
Ich komme aber auf

$G'(x +i* y) = [mm] \bruch{\partial a}{\partial x }(x+i*y)-i*\bruch{\partial b}{\partial x}(x+i*y)$ [/mm]

ein Minus zwischen dem Real- und Imaginärteil (siehe auch erster Post, wo ich f ausführlich abgeleitet habe). Ist das ein Fehler?

Danke!
Grüße,
Stefan

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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:01 Mi 16.06.2010
Autor: kevin314

Hey,

ich glaube, dass stimmt schon alles, wir haben jetzt nur einige Bezeichnungen durcheinander.
$G$ ist die Stammfunktion von $g$ und somit holomorph, für jede holomorphe Funktion der Form $G = a+ib$ gilt aber doch

$ G'(x [mm] +i\cdot{} [/mm] y) = [mm] \bruch{\partial a}{\partial x }(x+i\cdot{}y)+i\cdot{}\bruch{\partial b}{\partial x}(x+i\cdot{}y) [/mm] $

das ist schon ein Unterschied zu $f',u,v$. Bei mir sind $a,b$ die (nicht näher bekannten) Real und Imaginärteile von $G$. Der Rest ist dann eine Art Koeffizientenvergleich...


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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:14 Mi 16.06.2010
Autor: steppenhahn

Ok,

ich schau nochmal. Dankeschön!

Grüße,
Stefan

Bezug
        
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Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:19 Do 17.06.2010
Autor: fred97


> Sei [mm]D\subset\IC[/mm] ein Elementargebiet und [mm]u:D\to\IR[/mm] eine
> harmonische Funktion. Zeige, dass dann eine holomorphe
> Funktion [mm]f:D\to\IC[/mm] mit Re(f) = u existiert.
>  (Hinweis: Falls es ein f gibt, kann man f' durch Re(f) = u
> ausdrücken. Definiere also eine Funktion [mm]g:D\to\IC[/mm] und
> wählen Sie f als eine passende Stammfunktion von f).
>  Hallo!
>  
> Bei der obigen Aufgabe komme ich nicht weiter.
>  Ich habe mal angenommen, f wäre holomorph und hätte
> Re(f) = u. Dann hätte ich:
>  
> [mm]f'(z) = \frac{\partial u}{\partial z} + i*\frac{\partial Im(f)}{\partial z}[/mm]
>  
> [mm]= \frac{1}{2}*\left(\frac{\partial u}{\partial x}-i*\frac{\partial u}{\partial y}\right) + i*\frac{1}{2}*\left(\frac{\partial Im(f)}{\partial x} - i*\frac{\partial Im(f)}{\partial y}\right)[/mm].
>  
> f holomorph, also Cauchy-Riemannsche DGL erfüllt:
>  
> [mm]= \frac{\partial u}{\partial x} - i*\frac{\partial u}{\partial y}[/mm].
>  
> Nun würde ich also, wenn ich den Beweis beginne, [mm]g:D\to\IC[/mm]
> als
>  
> [mm]g(z) = g(x+i*y) = \frac{\partial u}{\partial x} - i*\frac{\partial u}{\partial y}[/mm]
>  
> definieren. g ist holomorph, weil der Realteil und der
> Imaginärteil total differenzierbar ist (u als harmonische
> Funktion zweimal stetig differenzierbar), und die
> Cauchy-Riemannschen DGL gelten (u harmonisch:
> [mm]\frac{\partial^{2} u}{\partial x^{2}} = \frac{\partial^{2} u}{\partial y^{2}}[/mm]
> ).
>  
> Da D Elementargebiet, existiert eine Stammfunktion G von g
> auf D.
>  
> Nun weiß ich aber nicht, wie ich Re(G) = u zeigen kann

Das wird Dir auch nicht gelingen !

Setze $w:= Re(G)$.

Dann ist        [mm] $w_x-iw_y=g=u_x-iu_y$ [/mm] auf D

Also

             [mm] $u_x=w_x$ [/mm] und [mm] $u_y=w_y$ [/mm]  auf D

Da D ein Gebiet ist, besagt ein Satz aus der reellen Analysis:  es ex. ein c [mm] \in \IR [/mm] mit:

             $u=w+c$   auf D

Somit ist $u= Re(G+c)$  auf D.  Die holomorphe Funktion G+c leistet also das Gewünschte

FRED


>
> was ich ja noch tun muss?
>  
> Vielen Dank für Eure Hilfe!
>  Grüße,
>  Stefan


Bezug
                
Bezug
Harmonische --> Ex. holom. Fkt: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 00:54 So 20.06.2010
Autor: steppenhahn

Hallo Fred,

vielen Dank für deine Hilfe!

Grüße,
Stefan

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