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Kennedys Deutschlandpolitik: Rückfrage
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:27 Di 04.12.2007
Autor: Easy2

Hallo ihr Lieben,
ich schreibe morgen eine Klausur in meinem Geschichtsgrundkurs 13/1 über die Nachkriegsjahre in Deutschland. Insbesondere suche in Informationen im Internet über Kennedys Deutschlandpolitik, das amerikanisch-deutsche Verhältnis und die außenpolitischen Ziele Adenauers in dem Zeitraum kurz vor dem Mauerbau 1955-1961 ungefähr. Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir helfen könntet!

Isabel

        
Bezug
Kennedys Deutschlandpolitik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:15 Mi 05.12.2007
Autor: Josef

Hallo Isabel,

Auf den Bau der Berliner Mauer reagierte Kennedy mit der Entsendung von 1 500 Soldaten nach Berlin. Die Spannungen im Kalten Krieg verschärften sich noch, als die Sowjetunion im April die erste bemannte Raumfahrt durchführte und im September die Atomtests in der Atmosphäre wiederaufnahm.


1963 kam Kennedy im Rahmen eines Europabesuches nach Berlin, wo er seine Solidarität mit der geteilten Stadt bekundete („Ich bin ein Berliner”) und der Bundesrepublik Deutschland die Unterstützung der USA zusagte. In Reaktion auf den Schock der Kubakrise leitete Kennedy eine Politik der Entspannung zwischen Ost und West und zur Beendigung des Kalten Krieges ein. Die USA und die Sowjetunion richteten einen so genannten „heißen Draht” ein, eine direkte Telefonverbindung zwischen Moskau und Washington, damit in Zukunft die beiden Regierungen in Krisensituationen schnell und direkt Kontakt aufnehmen könnten.

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Von Mai bis Oktober 1945 war Adenauer, von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt, erneut kurzzeitig Oberbürgermeister von Köln. In der Folge wirkte er maßgeblich mit am Aufbau der CDU in der britischen Besatzungszone, übernahm 1946 den Vorsitz der CDU in der britischen Zone und 1950 den Vorsitz der Bundes-CDU (bis 1966). Als Präsident des Parlamentarischen Rates 1948/49 stellte er die Weichen für die Ausarbeitung des Grundgesetzes der neuen deutschen Demokratie, und 1949 wurde er Mitglied des ersten Deutschen Bundestages, der ihn am 15. September 1949 mit einer Stimme Mehrheit (seiner eigenen) zum Bundeskanzler einer Koalitionsregierung wählte.


Die vorrangigen innenpolitischen Ziele Adenauers waren der Aufbau eines demokratischen, an den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit ausgerichteten Staatswesens sowie der wirtschaftliche Wiederaufbau der Bundesrepublik nach dem Konzept der sozialen Marktwirtschaft, das sein Wirtschaftsminister Ludwig Erhard entwickelt hatte. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik kam es im so genannten Wirtschaftswunder zu einem rapiden Wirtschaftswachstum, das dann auch einen breiten Wohlstand zur Folge hatte; die vom linken Flügel der CDU ursprünglich angestrebten umfassenden sozialen Ziele wurden allerdings nur teilweise verwirklicht. Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands war auch der so genannte Marshallplan (siehe Europäisches Wiederaufbauprogramm). Die USA stellten die Weichen in Richtung Marktwirtschaft und drängten auf einen ökonomisch starken Frontstaat an der Grenze zum Ostblock. Adenauer wusste dieses Angebot zu nutzen; gegen Widerstände setzte er die Restauration der Marktwirtschaft durch, einer Wirtschaftsverfassung, die damals viele mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Zusammenhang brachten

Wichtigstes außenpolitisches Ziel Adenauers war die Westintegration der Bundesrepublik Deutschland (bzw. eines wieder vereinigten Gesamtdeutschlands) sowie die Wiederherstellung der deutschen Souveränität und die volle Gleichberechtigung Deutschlands innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft. Schritte auf dem Weg zur politischen Westintegration und zur Souveränität waren der Beitritt der Bundesrepublik zum Europarat (1951), der Deutschlandvertrag (1952), mit dem die Bundesrepublik die – allerdings durch Vorbehaltsrechte der drei Westalliierten eingeschränkte – Souveränität erhielt und der mit den Pariser Verträgen 1955 in Kraft trat, sowie der Beitritt zur Westeuropäischen Union (1954). Die wirtschaftliche Einbindung der Bundesrepublik in den Westen schrieb Adenauer mit dem Beitritt der Bundesrepublik zur Montanunion (1951) und zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957) fest.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Schärfe des Ost-West-Konflikts und angesichts der (vermeintlichen) Bedrohung durch die Sowjetunion strebte der entschiedene Antikommunist Adenauer seit Bestehen der Bundesrepublik energisch auch deren militiärische Integration in die westliche Staatengemeinschaft an. Bereits ab 1950 bot er den drei Westalliierten einen deutschen Beitrag zur Verteidigung des Westens an und provozierte damit heftige innenpolitische Auseinandersetzungen nicht nur mit der SPD-Opposition, die eine einseitige Westbindung und eine Wiederbewaffnung strikt ablehnte, sondern auch in den eigenen Reihen; so trat z. B. der CDU-Innenminister Gustav Heinemann 1950 aus Protest gegen Adenauers Wiederbewaffnungspläne zurück.

Trotz aller innenpolitischer Widerstände erreichte Adenauer mit den Pariser Verträgen die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO (1955). Die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für den Aufbau der Bundeswehr waren bereits 1954 geschaffen worden; 1956 wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Im gleichen Jahr wurde auf Antrag der Regierung Adenauer die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) verboten; es kam zu einer Welle von Verhaftungen, Strafverfahren und Berufsverboten. Auch eine von der KPD initiierte Volksbefragung zur Remilitarisierung wurde verboten. Kommunisten galten als „5. Kolonne Moskaus” und wurden während der Ära Adenauer aus dem politischen Leben der Bundesrepublik verdrängt.

Mit den Pariser Verträgen und dem Beitritt zur EWG wurde die Bundesrepublik zum politisch gleichrangigen und schließlich wirtschaftlich stärksten Partner im Einigungsprozess Europas. Der Zusammenschluss des freien Europas auf der Basis der deutsch-französischen Versöhnung, die Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle 1963 mit dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag besiegelten, galt Adenauer als wesentlicher Faktor für die Überwindung eines Frieden und Demokratie gefährdenden Nationalismus und für die friedliche Entwicklung hin zu einem politisch geeinten Europa. Die Wiedergutmachung an Israel (deutsch-israelisches Abkommen 1952) signalisierte das Bekenntnis zur Verantwortung der Deutschen vor der Geschichte (obwohl selbst engste Mitarbeiter Adenauers nationalsozialistisch belastet waren).

Hinter der Etablierung des westdeutschen Staates im westlichen Bündnissystem trat in der Ära des Kalten Krieges das Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands, die Adenauer nur als „Einheit in Freiheit” (und unter Anbindung an den Westen) für wünschbar und nur durch eine „Politik der Stärke” für erreichbar hielt, immer stärker in den Hintergrund. Diese Politik der Stärke manifestierte sich in der Hallsteindoktrin, mit der die Bundesrepublik 1955 die alleinige völkerrechtliche Vertretung Deutschlands (außer gegenüber der Sowjetunion) in Anspruch nahm. Die Berlinkrise 1958 bis 1962 mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 war Ausdruck der Stagnation eines auf gegenseitige Konfrontation in Deutschland fixierten Ost-West-Verhältnisses.

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Erst im Sommer 1955 kam es zu einem Konsens der vier Mächte Frankreich, Großbritannien, USA und UdSSR, es langfristig bei der Spaltung Deutschlands zu belassen. Diese Entscheidung zog – zusammenhängend mit der zunehmenden Schwäche der DDR – 1961 den Mauerbau nach sich. Denn die DDR konnte unmöglich dem Wettbewerb mit dem Westen bei offener Grenze in Berlin standhalten.
Dem waren 1958 das „Berlin-Ultimatum“ der UdSSR und 1959 Verhandlungen der vier Mächte – unter Einbeziehung von Vertretern beider deutscher Staaten – zur Berlin-Frage vorausgegangen, allerdings ohne konkrete Regelungen. Die Lage in der DDR spitzte sich durch Abwanderungsverluste weiter zu. Dieser Entwicklung sollte entweder durch eine Sperrung des Luftraumes (damit aber elementare Verletzung der Rechte der Westmächte) oder den Bau einer Mauer Einhalt geboten werden.
Der neu gewählte USA-Präsident KENNEDY formulierte mit seinen im Juli 1961 öffentlich verkündeten „Three essentials“ eine Kompromisslösung für eine friedliche Konfliktregulierung in Berlin. Sie begünstigte den Mauerbau. Er erschien den Westmächten wie auch der Bundesregierung unter KONRAD ADENAUER letztlich als kleineres Übel.

Nachdem JOHN F. KENNEDY neuer Präsident der USA geworden war, wurde ab 1961 eine Modifikation der amerikanischen Berlin-Politik vorgenommen. KENNEDY beanspruchte den amerikanischen Einfluss nur noch für Westberlin und gab zu erkennen, dass ihm an Verhandlungen gelegen war.

Anfang Juni 1961 kam es in Wien zwischen CHRUSCHTSCHOW und KENNEDY zu Gesprächen, die jedoch wegen der Gegensätzlichkeit der Standpunkte zu keiner Einigung führten. Damit wurden die Weichen auf einen „heißen Sommer“ 1961 gestellt.


Der „heiße Sommer“ 1961
Die Situation in der DDR näherte sich einem Zustand der Destabilisierung. War 1960 die Zahl der Republikflüchtigen auf 199 188 angestiegen, so erhöhte sich die Zahl 1961 weiter. Es gab schon Orte, in denen kein Arzt mehr zur Verfügung stand. Ein Chaos drohte. Dem wollten die UdSSR und die DDR erst mit einer Sperrung des Luftraums begegnen, was bedeutet hätte, den gesamten Luftverkehr Westberlins über Berlin-Schönfeld zu lenken. Auf diese Weise sollte das „Ausbluten“ gestoppt werden.


Es war die Zeit, in der der Staats- und Parteichef WALTER ULBRICHT davon sprach, dass niemand die Absicht habe, eine Mauer zu errichten.

Der Plan einer Sperre des Luftraums hätte die Rechte der Westmächte elementar verletzt, die für diesen Fall ernsthafte Gegenmaßnahmen vorsahen. In einem bis heute geheimen Schriftstück mit dem Codewort „Live Oak“ sind diese festgehalten. FRANZ JOSEF STRAUSS teilte in seinen Memoiren mit, dass im Falle der Luftsperre eine amerikanische Atombombe auf ein sowjetisches Militärobjekt in der DDR geworfen worden wäre. Diese Information gelangte auch zu östlichen Geheimdiensten.

KENNEDY bot aber auch eine Kompromisslösung an. Am 25. Juli 1961 verkündete er in einer Rundfunk- und Fernsehansprache mit den „Three essentials“ seine Bedingungen für eine friedliche Konfliktregulierung in Berlin:

    „1. die Freiheit der Bevölkerung von West-Berlin, ihr eigenes politisches System zu wählen.

    2. die Anwesenheit westlicher Truppen, solange sie von der Bevölkerung gewünscht und benötigt werden.

    3. den ungehinderten Zugang zur Stadt vom Westen auf der durch sowjetzonales Gebiet führenden Autobahn sowie auf den Luft- und Wasserwegen.“



Die Abriegelung der Grenze am 13. August
Erst am 27. Juli 1961 fiel in Moskau die Entscheidung, auf die Luftsperre zu verzichten und in Berlin eine Abriegelung unter Berücksichtigung und Einhaltung der „Three essentials“ vorzunehmen. Die Abriegelung erfolgte anfangs mit Stacheldrahtverhauen. Noch hätte für den Westen die Chance bestanden, eine andere Verhandlungslösung anzustreben. Es gab hier jedoch unterschiedliche Auffassungen. KENNEDY und KONRAD ADENAUER kamen auf keinen gemeinsamen Nenner.
Ende Oktober entstand in der Friedrichstraße eine brenzlige Situation, weil ein US-Beamter sich weigerte, den Volkspolizisten seinen Pass zu zeigen. Der nach Berlin beorderte GENERAL LUCIUS D. CLAY ließ am 25. Oktober General-Patton-Panzer auffahren. Die Russen stellten für sechzehn Stunden ihre Panzer den amerikanischen Panzern gegenüber. Glücklicherweise passierte nichts, aber die Zwischenfälle an der innerstädtischen Grenze hörten nicht auf.
Die Mauer wurde zu einem gigantischen Sicherungssystem
Bild 5

Aus dem Stacheldraht wurde eine Mauer, die am Ende zu einem gigantischen Sicherungssystem (dem so genannten „antifaschistischen Schutzwall“) ausuferte. Die Mauer hatte eine Gesamtlänge von 155 km, davon verliefen 37 km durch Wohngebiete. 106 km verfügten über Betonplattenwände mit Rohrauflage, 66,5 km bestanden aus Metallgitterzäunen. Ferner: 105,5 km Kraftfahrzeugsperrgräben, 127,5 km Kontakt- beziehungsweise Signalzäune, 302 Beobachtungstürme, 20 Bunker und 259 Hundelaufanlagen.

5075 Menschen glückte die Flucht nach Westberlin. 3245 Menschen wurden bei Fluchtversuchen festgenommen. 119 wurden dabei durch Schusswaffen verletzt. Achtzig Menschen starben bei Fluchtversuchen in Berlin.



Zur Bewertung
Der 13. August 1961 ist das Resultat eines historischen Kompromisses zwischen den USA und der Sowjetunion. Beide Mächte hatten kein Interesse, wegen Berlin in einen großen Konflikt verwickelt zu werden.

    „Wäre es am 13. August anders gekommen, als es dann kam, wäre es möglicherweise zum (Atom)Krieg gekommen und die Deutschen mittendrin“,

schrieb der Innsbrucker Historiker ROLF STEININGER.


CHRUSCHTSCHOW hatte dem deutschen Botschafter HANS KROLL gesagt:

    „Es gab nur zwei Arten von Gegenmaßnahmen: die Lufttransportsperre oder die Mauer. Die erstgenannte hätte uns in einen ernsten Konflikt mit den Vereinigten Staaten gebracht, der möglicherweise zum Krieg geführt hätte.“

Verlierer dieses historischen Kompromisses waren ULBRICHT und ADENAUER, die ihre Illusionen von einem Gesamt-Deutschland (wenn auch mit unterschiedlichen Vorstellungen) aufgeben mussten. ULBRICHTs Hoffnungen auf ein sozialistisches Gesamtdeutschland waren schon am 17. Juni 1953 in weite Ferne gerückt. Mit dem Mauerbau geriet seine Vorstellung, die rote Fahne auch am Rhein aufzupflanzen, endgültig in die Defensive. ADENAUER, der sich dem Ziel, die DDR werde der Bundesrepublik wie ein reifer Apfel in den Schoß fallen, schon sehr nahe wähnte, musste erkennen, dass 1961 daran keine andere Macht ein Interesse hatte und die DDR-Gesellschaft durchaus noch Überlebens-Kräfte zu mobilisieren vermochte. Das Ende der Ära ADENAUER war außerdem absehbar Bei den Wahlen im September verlor die CDU die absolute Mehrheit.
Berliner Mauer aus der Sicht des amerikanischen Sektors
Bild 8 Der 13. August 1961 entschied die weitere Entwicklung der DDR in mehrfacher Hinsicht – und keineswegs ausschließlich zum Negativen. Der eigentliche Höhepunkt, die weltweite völkerrechtliche Anerkennung der DDR, folgte erst ein Jahrzehnt nach dem Mauerbau.

Nach dem 13. August 1961 bestand das Entwicklungsproblem der DDR darin, entweder die gewonnene Atempause für politische und ökonomische Reformen zu nutzen oder die autoritären Strukturen zu belassen.

Nachdem ADENAUER am 15.03.1951 zusätzlich das neu geschaffene Amt des Außenministers übernahm, beeinflusste er auf nachhaltige Weise die Außenbeziehungen der jungen Bundesrepublik, die entscheidend von der Versöhnungspolitik gegenüber den westlichen Alliierten getragen wurden.

Zu den größten politischen Leistungen ADENAUERs zählen die konsequent und zielstrebig betriebene Zurückgewinnung der deutschen Souveränität und die Westintegration der Bundesrepublik. Diese musste jedoch durch einen Konfrontationskurs gegenüber der stalinistisch beherrschten DDR erkauft werden. Der Bundeskanzler nahm an, dass nur infolge der Westintegration und einer konsequenten politischen Position gegenüber der Sowjetunion eine Wiedervereinigung erreicht werden könnte und stellte somit ungewollt die Weichen für die Aufrechterhaltung und Vertiefung der Spaltung in den folgenden Jahrzehnten.

Eine Teilung Deutschlands war unvermeidlich, und die in der Folge des Zweiten Weltkriegs aufgetretenen ideologischen Gegensätze führten darüber hinaus zur Spaltung Europas bzw. zur Teilung der Welt in zwei Blöcke, zum einen in den Ostblock unter der Führung der Sowjetunion, und zum anderen in das westliche Lager, an deren Spitze die USA stand.

Die Unterzeichnung des Deutschlandvertrages am 26./27.05.1952 in Bonn legte eine weitgehende Beendigung des Besatzungsstatus durch die drei Westmächte fest. Parallel dazu wurde in Paris das Abkommen über die Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) getroffen.

Die Wiederaufnahme der Gespräche mit Vertretern des neuen Staates Israel und das Widergutmachungsabkommen mit Israel, das am 10.09.1952 durch die Unterzeichnung des Luxemburger Abkommens stattfand, bilden weitere wichtige Erfolge der Politik KONRAD ADENAUERs. Zudem betrieb der Bundeskanzler die Mitgliedschaft in der NATO.
Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrages
Bild 2

Aber vor allem die Aussöhnung mit Frankreich stellt eine entscheidende Leistung in seiner Amtszeit dar. Der am 22.01.1963 in Paris unterzeichnete Deutsch-Französische Vertrag (Elysée-Vertrag) begründete eine enge Zusammenarbeit auf allen Gebieten (Bild 2). Das gute persönliche Verhältnis ADENAUERs zum Präsidenten der Französischen Republik CHARLES DE GAULLE dabei von immenser Bedeutung.

Mithilfe der vom Wirtschaftsminister LUDWIG ERHARD entwickelten Wirtschaftspolitik der sozialen Marktwirtschaft schuf KONRAD ADENAUER innenpolitisch ein tragfähiges Modell der Stabilisierung. Dennoch wurde er Ziel einen Attentates, dem er nur knapp entging, als am 27.03.1952 im Keller der Polizeipräsidiums München eine an ihn adressierte Bombe explodierte.

Im Jahr 1955 erfolgte durch das Inkrafttreten der Pariser Verträge die endgültige Souveränität der Bundesrepublik Deutschland.
Im September des gleichen Jahres nahm ADENAUER bei seinem Staatsbesuch in Moskau diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion auf, die die Rückkehr der bisher noch festgehaltenen ca. 10 000 deutschen Kriegsgefangenen ermöglichte.
Gegenüber den Ostblockstaaten verhielt sich der Bundeskanzler dennoch weiterhin distanziert, da er auf das westliche Verteidigungsbündnis und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik setzte. Die bereits 1954 beim Außenministertreffen in London beschlossene Wehrpflicht erreichte mit der Einführung am 07.07.1956 und dem Aufbau der Bundeswehr unter Verteidigungsminister FRANZ JOSEF STRAUSS ihren Höhepunkt.
Abschluss der Römischen Verträge
Bild 3

Im September 1957 einigten sich Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Bundesrepublik in den Römischen Verträgen (Bild 3) auf die Errichtung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM).

Am 07.04.1959 nominierte man ADENAUER für das Amt des Bundespräsidenten. Der Bundeskanzler trat jedoch bereits zwei Monate später von der Kandidatur zurück. Mit seinem geplanten Nachfolger LUDWIG ERHARD im Bundeskanzleramt war KONRAD ADENAUER nicht einverstanden.

Trotz des Mauerbaus in Berlin am 13.08.1961 unterbrach ADENAUER seine Wahlkampfreise nicht und flog erst am 22.08.1961 nach Berlin.
Bei den Bundestagswahlen am 17.09.1961 musste die CDU/CSU hohe Verluste hinnehmen. Die Bildung einer Koalitionsregierung mit der FDP knüpfte diese an die Bedingung, dass KONRAD ADENAUER noch vor Beendigung der Legislaturperiode zurücktrete.

Der Staatsbesuch ADENAUERs vom 02.07. bis 08.07.1962 in Frankreich gestaltete der französische Staatspräsident CHARLES DE GAULLE als Akt der Versöhnung zwischen den beiden Ländern. Vom 04.09. bis 09.09.1962 folgte der Staatsbesuch DE GAULLEs in der BRD.


Schülerlexikon: Duden-Geschichte


Viele Grüße
Josef

Bezug
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