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Klimawandel: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:26 So 12.10.2008
Autor: Dinker

Hallo

heute gibt es ja keinen Zweifel mehr daran, dass sich in den letzten Jahrzehnten ein Klimawandel in Gang gesetzt hat.
Doch ist es wirklich als erwiesen, dass die Menschheit daran Schuld trägt?
Denn es wäre ja nicht der erste Klimwandel (Eiszeit, Steinzeit usw.)
Kann man nicht sagen, dass es sich hierbei um ein natürliches Phänomen handelt?

        
Bezug
Klimawandel: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:42 So 12.10.2008
Autor: Josef

Hallo Dinker,


>  
> heute gibt es ja keinen Zweifel mehr daran, dass sich in
> den letzten Jahrzehnten ein Klimawandel in Gang gesetzt
> hat.
> Doch ist es wirklich als erwiesen, dass die Menschheit
> daran Schuld trägt?
>  Denn es wäre ja nicht der erste Klimwandel (Eiszeit,
> Steinzeit usw.)
>  Kann man nicht sagen, dass es sich hierbei um ein
> natürliches Phänomen handelt?



Problematisch wird der Treibhauseffekt erst dann, wenn durch unvorhergesehene Eingriffe des Menschen der Kreislauf der Natur gestört wird. Durch eine schonungslose Verfeuerung der fossilen Brennstoffe, wie zum Beispiel von Benzin, Öl oder Kohle, entstehen riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoffdioxid.

Nach neusten Erkenntnissen spielt für den Treibhauseffekt auch die Menge an Aerosolen in der Atmosphäre eine bedeutende Rolle. Ein Aerosol liegt vor, wenn flüssige oder feste Stoffe in fein verteilter Form mit Gasen vermischt sind. So wirkten die aus den Abgasen stammenden Rußteilchen im 20. Jahrhundert dem Treibhauseffekt entgegen, da sie zu einer geringfügigen Verdunkelung führten. Durch den zunehmenden Einsatz von Abgasfiltern wurde die Luft in der Folgezeit wieder klarer und die Treibhauswirkung verstärkte sich erheblich. Daher waren die anfänglichen Berechnungen bezüglich der Erwärmung zu optimistisch. Heute geht man davon aus, dass der anthropogene Treibhauseffekt zu einer wesentlich stärkeren Erwärmung in der Erdatmosphäre führen wird als bisher angenommen.

Eine weitere Ursache für die Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre ist die rücksichtslose Brandrodung tropischer Regenwälder. Durch die Rodung wird Acker- und Bauland auf schnellem Weg geschaffen, dabei entstehen riesige Mengen an Kohlenstoffdioxid. Immense Mengen des lebensnotwendigen, atmosphärischen Sauerstoffs werden dabei verbraucht. 12 Prozent aller Landflächen der Erde sind mit tropischem Regenwald bedeckt, doch jährlich werden mehr als 500000 Quadratkilometer Urwald gerodet. Diese Fläche ist größer als Deutschland, Schweiz und Österreich zusammengerechnet! Bis in wenigen Jahrzehnten könnten die tropischen Regenwälder ganz verschwunden sein. Die meisten Tier- und Pflanzenarten der Erde leben im Regenwald, für sie gäbe es dann keinen Lebensraum mehr.

Die Verfeuerung fossiler Brennstoffe und die Brandrodung hat in den letzten hundert Jahren zu einer messbaren Zunahme des Kohlenstoffdioxidanteils in der Atmosphäre geführt. Nicht nur Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf tragen zur Verstärkung des Treibhauseffekts bei, sondern auch andere von Menschen produzierte "Abfallgase", zum Beispiel die Chlor-Fluor-Kohlenwasserstoffe (CFKW), aber auch Methan, Ozon und Distickstoffoxid. Die großen Rinderherden der Welt, aber auch der Reisanbau erzeugen erhebliche Mengen an Methangas, das an dritter Stelle bei der Wirkung der Treibhausgase steht.
  
Die langfristigen Folgen des künstlichen, durch Menschen produzierten Treibhauseffektes könnten für den Menschen katastrophal ausfallen: Die Temperaturerhöhungen haben den Meeresspiegel der Weltmeere in den letzten hundert Jahren bereits um fast 25cm ansteigen lassen, bis zum Jahr 2100 wird mit einem Anstieg um 40cm bis zu einem Meter gerechnet. Die Ursache für den Meeresspiegelanstieg ist zum einen die Erwärmung der Meere selbst. Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus. Hinzu kommt ein Abschmelzen der Inlandgletscher, wie dies in den Alpen sehr gut zu beobachten ist. Das Eis am Nordpol führt beim Abschmelzen zu keiner Erhöhung des Meeresspiegels. Das schwimmende Eis taucht im Wasser größtenteils unter, beim Abschmelzen wird daher keine nennenswerte Volumenänderung erreicht. Allerdings könnte eine Eisschmelze auf dem Festland - beispielsweise in Grönland oder in der Antarktis - zu einem noch wesentlich höheren Anstieg der Weltmeere führen.

[]Fundstelle


Viele Grüße
Josef


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