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Forum "Chemie" - Lösen von Salzen in Wasser
Lösen von Salzen in Wasser < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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Lösen von Salzen in Wasser: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:00 Do 22.06.2006
Autor: babynini04

Wenn man ein Salz (hier NaCl) in Wasser löst, zerstören ja die Wassermoleküle das Ionengitter des Salzes. Die Wassermoleküle bilden also eine Hydrathülle um die einzelnen Ionen. Doch wie kann das ungeladene (elektrisch-neutrale) Wassermolerkül die geladenen Ionen auseinander drängen??

Ich habe schon überlegt, ob es was mit der Edelgaskonfiguration zutun hat, doch ich glaube das passt nicht. Könnt ihr mir bitte helfen??

        
Bezug
Lösen von Salzen in Wasser: Nur nach außen ungeladen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:36 Do 22.06.2006
Autor: Karthagoras

Hallo babynini04,

das Geheimnis liegt in der Ladungsverteilung innerhalb der Wassermoleküle.
Wenn sich die beiden Wasserstoffatome einander genau gegenüberlägen und der Sauerstoff zentral dazwischen, wäre alles anders.
(Dann würden sich auch keine Hydrathüllen um Ionen herum bilden)

[mm] $CO_2$ [/mm]  bildet Moleküle die langgestreckt sind und einige verhältnismäßig langweilige Eigenschaften lassen sich dadurch erklären.

$H_2O$ stellt sich anders da. Es ähnelt ein bisschen einem plattgeklopften „V”. Die Wasserstoffatome an den Enden, der Sauerstoff unten in der Mitte.

Blöderweise weiß ich jetzt nicht mehr, ob die Hörner dadurch nach außen negativer erscheinen oder postiver.
(weshalb ich die Frage lieber schnell wieder frei gebe)

Gruß Karthagoras

Bezug
        
Bezug
Lösen von Salzen in Wasser: 2. Versuch
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:03 Do 22.06.2006
Autor: Karthagoras

Hallo babynini04,

Über das Wassermolekül kannst du auch etwas erfahren,
wenn du diesem externen Link folgst. []Wassermolekül bei Wikipedia

Dort sind auch Bilder, die ich dir nicht zur Verfügung stellen könnte.

Gruß Karthagoras

Bezug
        
Bezug
Lösen von Salzen in Wasser: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:16 Do 22.06.2006
Autor: Amy1988

Hallo Nina!

Also, ich versuchs mal dir zu erklären =)
Das, was mein Vorgänger bisher geschrieben hat, ist schonmal richtig...
Auf Grund der Anordnung des Wassermoleküls kann man folgendes weiter dazu sagen...
Im Wassermolekül zieht die höhere Ladung des
Sauerstoffkernes die gemeinsamen Elektronen näher zu sich
und stößt gleichzeitig die beiden Wasserstoffkerne (Protonen)
von sich weg. Diese liegen deshalb stark exzentrisch in der
gemeinsamen Wolke, und die Bindungselektronen halten sich
im zeitlichen Durchschnitt näher beim Sauerstoffkern auf.
Dadurch erhält das Sauerstoffatom einen Überschuss an
negativer Ladung, während das Wasserstoffatom im Vergleich
dazu positiv geladen erscheint. Die Bindung bekommt ein
positives und ein negatives Ende, d.h. sie wird polar. Obwohl
das Wassermolekül im Ganzen elektrisch neutral ist, ist die
Ladung in ihm nicht gleichmäßig verteilt: es besitzt ein positives
und ein negatives Ende, es ist ein „Dipol“. Nur wenn zwei
gleiche Atome miteinander eine Atombindung eingehen, halten
sich die gemeinsamen Elektronen meistens genau in der Mitte
zwischen den Kernen auf, da beide Kerne dieselbe
Anziehungskraft auf die negative Ladung haben, Bindungen
zwischen verschiedenen Atomen sind also immer mehr oder
weniger polar, weil das kleinere Atom oder das mit der
größeren Kernladung die gemeinsamen Elektronen mehr
anzieht und der Schwerpunkt der bindenden Ladungswolke
näher zu diesem Atom hinrückt. Die Polarität einer Bindung wird
also um so größer, je mehr sich die Atome in der Fähigkeit,
Elektronen anzuziehen, in der Elektronegativität (EN),
unterscheiden. Die Elektronegativität ist um so größer, je größer
die Ladung und je kleiner der Durchmesser des Atomrumpfes
ist. Innerhalb einer Gruppe im Periodensystem nimmt die EN
nach unten ab, weil der Durchmesser des Atoms wächst.
Innerhalb einer Periode nimmt die EN nach rechts zu, da die
Ladung steigt.
Da sich die entgegengesetzt geladenen Enden polarer
Bindungen gegenseitig anziehen, sind polare Bindungen
stärker als unpolare, weil diese Anziehung zur bindenden
Wirkung der gemeinsamen Ladungswolke hinzukommt. Polare
Bindungen sind deshalb schwerer in Atome zu spalten als
unpolare. Es muss zur Trennung der Bindung mehr Energie
aufgewendet werden. Die Bindungsenergie ist also um so
höher, je polarer die Bindung ist. Aber auch der Abstand der
beiden Atomkerne, die Länge der Bindung, hat einen Einfluss
auf die Bindungsenergie: längere Bindungen sind schwächer,
haben also kleinere Bindungsenergien.


Ich hoffe, das hilft...
Wenn was unklar ist, sag einfach nochmal bescheid =)
AMY

Bezug
                
Bezug
Lösen von Salzen in Wasser: schön, aber...
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:54 Do 22.06.2006
Autor: mathmetzsch

Hallo an Alle,

ich glaube, es ging babynini04 darum, warum das Wassermolekül dieses doch sonst so schwer spaltbare Salz NaCl auflösen kann. Aber der Dipol ist im vorigen Artikel schön deutlich geworden. Ich knüpfe mal an:

Auch Kochsalz hat eine polare Struktur und kann als Dipol aufgefasst werden. Die negativ geladenen Chlor-Ionen sitzen auf definierten Ebenen, die positiv geladenen Natrium-Ionen ebenfalls.
Wasser als ein polares Lösungsmittel löst leicht Stoffe auf, die entweder geladen oder ebenfalls polar sind (hydrophile = wasserliebende Stoffe). Wasser löst z.B. NaCl auf, indem es die Kochsalz-Moleküle hydratisiert und stabilisiert, die elektrostatischen Bindungen zwischen den Molekülen schwächt und damit ihrer Tendenz entgegenwirkt, sich in einem kristallinen
Gitter zu verbinden.

Das sollte es, denke ich, mit einfachen Worten deutlich machen.

Viele Grüße
Daniel

Bezug
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