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Aufgabe | Nehme eine Szene aus "Nathan der Weise", erstelle eine Kommunikationsanalyse und weise speziell auf Aufklärerische Gedanken hin. |
Also, ich habe mich für Szene 5 aus Akt 2 entschieden, die wo Nathan den Templer zum 1 mal spricht.(Is für mich einfach die wichtigste Szene im gesamten Buch, vll. mit Ausnahme der End-Szene wo die Verwandschaft aufgeklärt wird)
So hier nun meine Analyse:
Vorwort:
1) Zusammenfassung der Szene
Nathan trifft unter den Palmen auf den jungen Templeherren und spricht ihn an. Dieser will davon nichts wissen da er weis das Nathan Jude ist und er mit Juden nicht spricht Zitat TH: ("Was Jude, was?").
Nathan jedoch dankt dem Templer weiter der aber wiederum versucht Nathan zum schweigen zu bringen, da er auch seinen Dank nicht will.
Hier setzt nun Nathan an und küsst den Mantel des Herren, dieser trägt einen Brandfleck der beim Brant im Hause Nathans entstannt. Zitat Nathan ("Es ist doch sonderbar, dass so ein garsger Fleck, so ein Brandmal dem Mann ein besseres Zeugnis redet, als sein eigener Mund")
Daraufhin spricht der Templer betreten mit Nathan, unschlüssig ob er gehen soll oder bleiben. Doch Nathan übernimmt das reden, zeigt dem Templer seine Ansichten auf und nimmt ihn immer mehr für sich ein.
Die beiden verständigen sich immer besser, am Ende der Szene ist der Templeherr sogar soweit Nathan um Verzeihung zu bitten, Zitat TH: ("Ich schäme mich euch einen Augenblick verkannt zu haben")
Die Szene endet mit dem auftritt Dajas.
1.1) Nötiges Vorwissen
U'm vollends nachzuvollziehen warum dies Gespräch so verlief muss man wissen das Nathan jemand ist, der versucht im offenen Gespräch sein Gegenüber dazu zu bringen die Dinge auf eine einfach und natürliche Weise zu sehen.
Des weiteren is sollte man wissen das das Haus Nathans brannte während dieser auf Geschäftsreise war und der Templer seine Tochter aus den Flammen rettete.
Des weiteren ist das Verständnis um die damaligen Kriegs Situation von großem Wert damit man versteht warum es überall solche Spannungen beim Thema Religion gibt.
1.2) Handlungsort
Die gesamte Geschichte spielt im Jerusalem des 3 Kreuzzuges, Saladin und Löwenherz rasseln wieder mit ihren Kriegssäbeln und jeder kleine Konflikt kann wieder zum Ausbruch eines Krieges führen.
2) Detailanalyse der Szene.
Ich gliedere hier die Szene in 3 Abschnitte um eine bessere thematische Übersicht herzustellen und den Wandel im Gespräch der beiden Protagonisten darzustellen.
Abschnitt 1: Der Konflikt
Nathan wartet unter den Palmen auf den Templer, der dort schon seit einigen Tagen von Daja gesichtet worden ist. Als dieser in Reichweite kommt spricht er ihn an. Doch der Templer ist wie zu erwarten nicht gut auf Nathan zu sprechen, da er zum einen Jude und zum anderen der Vater der von ihm geretten ist, der die ihm doch soviel Dank zollen will den er so wenig hören möchte.
Nathan erkennt das Muster dahinter, erkennt das der Templer aufgrund seiner Erziehung und Aufgabe als Templer keinen Dank erwartet, keinen Dank will.
Aufgrund dieser Tatsache flüchtet er sich hinter arrogasntes Verhalten um nicht doch noch den Dank von Recha und Daja entgegennehmen zu müssen.
Nathan begreift das er dem Templer so nicht danken kann und versucht es mit Materiellen Dingen, von denen er ja mehr als genug hat. Doch auch davon will der templer in seiner Bescheidenheit nichts wissen, lediglich den Stoff für einen neuen Mantel hätte er gerne, da der alte bei der Rettungs-Aktion angesengt wurde und nun einen Brandfleck aufweist. Nathan küsst diesen Fleck aus Demut und bittet den templer ihm den Mantel zu geben damit auch Recha diesen Mantel küssen kann. Dies überrascht den Templer so das er anfängt sich zu besinnen, wir gehen hier über in Phase 2
Abschnitt 2: Annäherung
Nathan und der Templer stehen sich immernoch im Gespräch gegenüber.
Der templer erkennt dabei das Nathan nicht in diese Typische Judenrolle zu schieben ist, in die er sonst immer alle Juden stecken konnte.
Nathan erklärt seine Ansichten über die Gleichheit aller Menschen mit Parallelen aus der Botanik, stellt sich dabei aber nur als Mittelguten Menschen hin, man weis nicht warum er dies tut ob aus einer selbstansicht oder aus Demut heraus. Er schliest die 2 Phase mit einem sehr wichtigen Zitat ab
"Sind Christ und Jude den mehr Christ und Jude als Mensch?"
Abschnitt 3: Freundschaft (<-- mir fällt kein anderer Titel ein...)
Der 3 Abschnitt mag vom Text auch klein wirken doch ist er für den Verlauf der Handlung im Buch von ebenso großer Bedeutung wie die 2 anderen davor.
Hier schliesen der Templer und Nathan Freundschaft, der Tempelher entschuldigt sich bei Nathan
("Ich schäme mich euch einen Augenblick verkannt zu haben")
daraufhin Nathan:
("Und ich bin stolz darauf, nur das gemeine verkennt man selten")
Templer wieder:
("Und das seltene vergisst man schwerlich")
Nathan versichtert das seine Tochter auser sich vir Freude sein wird über die Nachtricht das der TH zu besuch kommen wird, selbiger ist schon voller Vorfreude auf die Begegnung.
3)Analyse der Argumentation : Nathan
Wir können Nathans Argumentation sehr schön an 3 Zitaten analysieren:
("Nur Tempelherren? Sollten Bloß? Und bloß weils die Ordensregeln so gebieten?")
("Der große Mann braucht überall viel Boden, zu dicht gepflanzt zerschlagen sie sich nur die Äste")
("Sind Christ und Jude eher Christ und Jude gar als Mensch?")
In allen 3 Zitaten steckt ein Grundgedanke, es sollen alle Menschen gleich sein!
Er führt dies sogar noch weiter aus indem er sagt das die Menschen eigentlich erst in 2 Reihe Religiös sein sollten, in 1 Reihe Menschen!
Darin ist der Grundgedanke der Aufklärung zu finden, der sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman zieht.
3.1 Analyse der Argumentation : Tempelher
Auch hier möchte ich wieder mit 3 Zitaten arbeiten, wen auch nur um aufzuzeigen wie sich wo und wann die Argumentation des Templers verändert.
("Was Jude, was?")
Er ist in der typischen Christen-Juden Situation für diese Zeit, ablehnung und Misstrauen treten zu Tage.
("Wisst ihr Nathan welches Volk das auserwählte Volk zuerst sich nannte?
Wie wenn ich dieses Volk nun, zwar nich hasste, aber seines Stolzes wegen zu verachten nicht entbehren könnte?")
Hier macht der Templer klar woher sein Groll gegen das Judentum kommt.
Es sind zwar noch keine Aufklärerischen Gedanken zu erkennen aber er macht sich wenigstens Gedanken und pauschalisiert nicht sofort.
("Ja, bei Gott Nathan das habt ihr, Nathan! Das habt ihr! - Eure Hand! - Ich schäme mich euch einen Augenblick verkannt zu haben.")
Hier ist der Templer nun ganz auf Nathans Seite, sie haben innerhalb eines Diaglogs alle Differenzen beigelegt. Dies ist typpisch für Nathan und kommt im Drama öfter vor.
So hier muss ich nun leider aufhören da meine Zeit in diesem Internet Kaffee sich dem Ende zuneigt, kommentiert doch schonmal bitte meinen Ansatz oben.
PS: Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Hi Cookie1990,
bis hierhin ausgezeichnet! Gute Wahl der Zitate, gute Zusammenfassung, gute Analyse.
Nur die aufklärerischen Gedanken musst Du noch weiter ausarbeiten, ein paar kamen ja schon vor.
Weiter so!
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