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Forum "Biologie" - Neurobiologie - Erregungen
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Neurobiologie - Erregungen: Frage (überfällig)
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 12:55 Do 11.06.2015
Autor: Biologist

Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt:
http://www.bioboard.de/topic,9926,-erregungsweiterleitung-und-erregungsuebertragung.html


Hallo ihr Lieben,

ich bin bei der Abiturvorbereitung auf folgende Fragen gestoßen:

1. Warum brauchen marklose Neurone keine Myelinscheide? Und haben nur Nervenzellen eine Myelinscheide, oder auch Muskel-, Sinnes- und Drüsenzellen?

2. Kann ein Aktionspotential mitten auf dem Axon aufhören bzw. abbrechen?

3. Wieso heißt es: Je größer der Abstand zwischen den Ranvierschen Schnürringen desto schneller die Leitungsgeschwindigkeit?

4. Arbeitet die Natrium-Kalium-Pumpe während des Aktionspotentials die ganze Zeit? Wenn ja, was ist dann mit den noch nicht geöffneten Kalium-Kanälen während der Depolarisation? Die Ionenpumpe hätte dann ja noch gar keine "überschüssigen" Kalium-Ionen auf der Innenseite, die sie nach außen transportieren könnte... Soweit ich weiß, kann die Pumpe auch nur dann arbeiten, wenn wirklich auf dem "Hinweg" die Natriumionen-Bindungsstellen und auf dem "Rückweg" (während des Transports) die Kaliumionen-Bindungsstellen besetzt sind...

5. Was für eine Auswirkung kann die Temperatur auf die Leitungsgeschwindigkeit beim Axon haben? Ich habe gelesen, dass je wärmer es ist, desto geringer der Innenwiderstand für die Ausgleichströmchen ist? Aber warum?

6. Ich verstehe folgenden Satz, den ich in meinem Biologiebuch gefunden habe, nicht: "Dass es sich beim Aktionspotential um ein von der Zelle aktiv und unter Energieverbrauch erzeugtes Signal handelt, erkennt man daran, dass der Strom, der während des Impulses fließt, stärker ist als der Reizstrom. Das Ausgangssignal wird also verstärkt."

Oder auch bei der Erregungsübertragung an den Synapsen steht: "Es erfolgt immer eine Verstärkung des Ausgangssignals, denn jeder Vesikel enthält mehrere Tausend Moleküle Neurotransmitter."

Ich verstehe dies leider nicht.

7. Was bedeutet: "Das Membranpotential kann passiv dem Reizstrom folgen und dann langsam zum Ruhepotential zurückkehren." Diese Aussage bezieht sich darauf, was passiert, wenn der Schwellenwert am Axonhügel nicht erreicht wird.

8. Was ist das sogenannte "Natrium-Gleichgewichtspotential"?

9. Was bedeutet: "Das PSP ist der ausgeschütteten Transmittermenge proportional"?

10. Ich verstehe hier den Zusammenhang nicht: "Da die Amplitude des PSP von der ausgeschütteten Transmittermenge und damit letztlich von der Erregung des präsynaptischen Neurons abhängt, ist gewährleistet, dass die Erregungsübertragung an der chemischen Synapse ohne Informationsverlust abläuft."

Auf Antworten würde ich mich sehr freuen!!!



Meine Ideen:
Zu 1)
Vielleicht weil die marklosen Neurone nicht so dicht aneinanderliegen, sodass Aktionspotentiale nicht auf das andere Neuron rüberspringen können? Und ich würde vermuten, dass auch Muskel-, Sinnes- und Drüsenzellen eine Myelinscheide besitzen.

Zu 2)
Ich vermute nein, aber ich kann es nicht erläutern...

Zu 3)
Vielleicht weil insgesamt wahrscheinlich weniger Aktionspotentiale ausgelöst werden müssen, da diese ja nur an den Ranvierschen Schnürringen gehen, also eben nicht an den myelinisierten Bereichen.

Zu 7)
Vielleicht bedeutet das, dass sich das Membranpotential nur leicht ändert, aber nicht den Schwellenwert überschreitet. Aber was bedeutet in diesem Zusammenhang passiv?

Zu 8)
Vielleicht der Zeitpunkt an dem das chemische Potential und die elektromotorische Kraft gleich groß sind, sodass sich ein elektrochemisches Gleichgewicht einstellt.

Zu 9)
Vielleicht je höher die ausgeschüttete Transmittermenge, desto höher/niedriger ist das PSP? (kommt darauf an, ob sich um ein EPSP oder ein IPSP handelt...)

        
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:51 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,


>
> 1. Warum brauchen marklose Neurone keine Myelinscheide? Und
> haben nur Nervenzellen eine Myelinscheide, oder auch
> Muskel-, Sinnes- und Drüsenzellen?
>

>
> Meine Ideen:
> Zu 1)
> Vielleicht weil die marklosen Neurone nicht so dicht
> aneinanderliegen, sodass Aktionspotentiale nicht auf das
> andere Neuron rüberspringen können? Und ich würde
> vermuten, dass auch Muskel-, Sinnes- und Drüsenzellen eine
> Myelinscheide besitzen.
>

"Die Aufgabe des Myelins liegt in der elektrischen Isolation der Nervenfaser, um eine schnellere Reizweiterleitung zu ermöglichen. Die Geschwindigkeit der elektrischen Signalleitung steigt dabei proportional zur Dicke der Nervenfaser an. Ohne Myelin erhält man eine doppelt so schnelle Reizweiterleitung erst bei einem vierfachen Axondurchmesser. Ohne Myelinscheiden müßten unsere Axone mehrere Meter Dicke erreichen."

Quelle: Biologie; Bechtermünz Verlag; Seite 350; ISBN 3-8647-253-4


Bei marklosen Nervenfasern sind die Axone nur von einfachen Hüllzellen ohne perfekte Isolierungswirkung umgeben."



"Die Axone der Neurone des peripheren Nervensystems sind von Stützzellen, den Schwann-Zellen, ummantelt. Zusammen bilden Axon und Neuron die Nervenfaser. Bei bestimmten Nervenfasern bilden die Schwann-Zellen eine dicke Isolierschicht aus Myelin, die Mark- oder Myelinscheide.

Diese sorgt dafür, dass Impulse sehr rasch weitergeleitet werden können. Nur an Einschnürungen in der Markscheide, den Ranvier-Schnürringen, ist die Markscheide dünner und somit die Leitfähigkeit schlechter. Daher springt das elektrische Signal sozusagen von Schnürring zu Schnürring (saltatorische Erregungsleitung).

Die Markscheide ist nur bei Nervenfasern vorhanden, bei denen eine rasche Signalübertragung notwendig ist ‒ sie heißen deshalb auch markhaltige Nervenfasern.

Nervenfasern ohne Myelinschicht nennen sich marklose Nervenfasern.

Führen Nervenfasern zu einem Muskel, heißen sie motorische Nervenfasern, führen sie von Sinnesorganen oder -rezeptoren zum Zentralnervensystem, werden sie sensorische oder sensible Nervenfasern genannt.

Viele Nervenfasern verlaufen parallel zueinander ‒ sie bilden dann Nervenfaserbündel. Mehrere Nervenfaserbündel sind schließlich von Bindegewebe umhüllt und bilden einen Nerv.

(c) wissenmedia GmbH, 2010



Viele Grüße
Josef


Bezug
                
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:37 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Super, vielen Dank!

Bezug
        
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:08 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,


>
> 2. Kann ein Aktionspotential mitten auf dem Axon aufhören
> bzw. abbrechen?
>

>
> Zu 2)
> Ich vermute nein, aber ich kann es nicht erläutern...
>

"Für die Weitermeldung einer Erregung müssen Aktionspotentiale über die ganze Länge der Nervenfaser fortgeleitet werden."

Quelle: vita vonva; C.C.Buchner; Seite 239




"Das Axon (auch Neurit genannt) leitet die Information über Synapsen entweder an andere Nervenzellen oder an Zellen weiter, die eine Reaktion in den Organen auslösen (z. B. Muskelzellen). Das Axon ist im Vergleich zur Größe des Zellkörpers ein Ausläufer von außerordentlich geringem Durchmesser, übertrifft aber in seiner Länge dessen Ausdehnung mitunter um das Tausendfache. Die Reizweiterleitung stellt eine Reihe von hohen Anforderungen an die Stabilität dieses »Kabels« und an die zeitliche Präzision, mit der Transportsysteme innerhalb des Axons aufeinander abgestimmt sein müssen. Vom Zellkörper geht grundsätzlich nur ein Axon ab, dieses aber kann sich an beliebiger Stelle verzweigen; an seinem Ende teilt es sich in den Endbaum auf. Häufig ist das Axon in seiner ganzen Länge von einer isolierenden Schicht, der Myelinhülle oder Markscheide, umgeben."

(c) wissenmedia GmbH, 2010





Bezug
                
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:40 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Das bedeutet also, dass ein Aktionspotential nicht abbrechen kann oder? Denn entweder wird es nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip weitergeleitet oder es entsteht erst gar nicht.

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Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:36 Sa 13.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

> Das bedeutet also, dass ein Aktionspotential nicht
> abbrechen kann oder? Denn entweder wird es nach dem
> Alles-oder-Nichts-Prinzip weitergeleitet oder es entsteht
> erst gar nicht.

[ok]

Das Aktionspotenzial ist ein Alles-oder-Nichts-Signal, es wird entweder vollständig ausgelöst oder gar nicht.


Viele Grüße
Josef

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Neurobiologie - Erregungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:10 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Alles klar! Danke.

Bezug
        
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:34 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

> 3. Wieso heißt es: Je größer der Abstand zwischen den
> Ranvierschen Schnürringen desto schneller die
> Leitungsgeschwindigkeit?
>

> Zu 3)
> Vielleicht weil insgesamt wahrscheinlich weniger
> Aktionspotentiale ausgelöst werden müssen, da diese ja
> nur an den Ranvierschen Schnürringen gehen, also eben
> nicht an den myelinisierten Bereichen.
>


"Die Axone von motorischen und sensorischen Nervenzellen sind von einer Markscheide (Myelinscheide, Schwann-Scheide) umgeben, die aus speziellen Gliazellen, den Schwann-Zellen, gebildet wird. Diese Hülle besitzt im Abstand von etwa 1 mm Einschnürungen (Ranvier-Schnürringe), die von großer Bedeutung sind für die Geschwindigkeit der Erregungsleitung. Das Nervensignal springt dabei von einem Schnürring zum nächsten und pflanzt sich daher sehr schnell fort."


(c) wissenmedia GmbH, 2010


"Ranvier-Schnürringe sind wichtig für die schnelle Saltatorische Erregungsleitung. Das Aktionspotential läuft nicht kontinuierlich entlang der markhaltigen Nervenfaser, sondern „springt“ von Schnürring zu Schnürring. Zwischen diesen wird die elektrische Erregung durch die Isolation der Markscheide elektrotonisch weitergeleitet."

http://de.wikipedia.org/wiki/Ranvier-Schn%C3%BCrring


"Bei Isolierung des Neuriten durch die Markscheide (markhaltige Neurite) können die AP nur an den ranvierschen Schnürringen entstehen, da sich nur dort die spannungsabhängigen Ionenkanäle befinden und Kontakt zwischen Außenmedium und Zellinnerem besteht. Das AP „springt“ also von Schnürring zu Schnürring. Diese Art der Erregungsleitung wird deshalb auch als saltatorische Erregungsleitung bezeichnet.

Die saltatorische Erregungsleitung ist schneller und sicherer, sie verbraucht auch weniger Energie, da Ionenpumpen nur an ranvierschen Schnürringen arbeiten.

Die Erregungsleitungsgeschwindigkeit ist außerdem vom Faserdurchmesser, von der Temperatur und vom Stoffwechsel abhängig.
Je größer der Faserdurchmesser, umso größer die Leitungsgeschwindigkeit."


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:19 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

>
> 4. Arbeitet die Natrium-Kalium-Pumpe während des
> Aktionspotentials die ganze Zeit?

[ok]

"Entstehung und Aufrechterhaltung des Ruhepotenzials:
Unerregte Nervenzellen sind gekennzeichnet u.a. durch beständige Tätigkeit der Natrium-Kalium-Pumpe."

"Die zunehmende negative Aufladung der Innenseite der Membran behindert nun den Ausstrom weiterer Kalium-Ionen. Bei einem bestimmten Potenzial, eben dem Ruhepotenzial, ist der aus dem Konzentrationsgradient resultierende nach außen gerichtet Diffusionsdruck für Kalium genauso groß wieder gegenläufige, aus dem elektrischen Gradienten resultierende "Gegensog", der das positiv geladene Kalium wider in das negativ geladene Innere der Nervenzelle zieht. Ein- und Ausstrom von Kalium halten sich damit die Waage. Das Ruhepotenzial pendelt sich daher genau bei diesem Wert ein."

Die Zellmembrarn ist in in geringem Umfang auch für Natrium-Ionen durchlässig. Demzufolge diffundiert beständig Na+ demKonzentrationsgefälle folgend indie Nervenzelle (Natrium-Leckstrom). Das müsste zu einer stetigen Verkleinerung bzw. schließlich zum Ausgleich des Ruhepotenzials führen. Tatsächlich lässt sich genau dieses beobachten, wenn man den Nervenzellen Cyanid zugibt, das die Atmungskette und damit ndie ATP-Produktion blockiert. Daraus kann man folgern, dass zur Aufrechterhaltung des Ruhepotenzials aktive Transportvorgänge an der Zellmembran beitragen. Diese werden von Natrium-Kalium-Pumpen durchgeführt, die bei jedem Transportvorgang unter Verbrauch eines Moleküls ATP drei Natrium-Ionen aus der Zelle heraus und zwei Kalium-Ionen in sie hineinschleusen. Damit tragen sie nicht nur zur Aufrechterhaltung, sondern aufgrund des Transportverhältnisses von 3:2 auch dirket zum Aufbau des Ruhepotenzials bei."


Quelle: Abitur clever vorbereitet; Biologie; Schülerhilfe; Seite133




Viele Grüße
Josef

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Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:44 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Aber das war doch eigentlich noch keine Antwort auf meine Frage... Ich weiß, dass während des Ruhepotentials die Pumpe ständig arbeitet, aber ich habe ja nach dem Aktionspotential gefragt...

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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:57 Sa 13.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

> Aber das war doch eigentlich noch keine Antwort auf meine
> Frage... Ich weiß, dass während des Ruhepotentials die
> Pumpe ständig arbeitet, aber ich habe ja nach dem
> Aktionspotential gefragt...


Während eines Aktionspotenzials kommt es durch Öffnung von spannungsabhängigen Natriumionen-Kanälen und Einstrom von Na+-Ionen zu einer kurzzeitigen Depolarisation (Ladungsumkehr) der Axonmembran. Durch anschließende Öffnung von Kaliumionen-Kanälen und Ausstrom von K+-Ionen erfolgt die Repolarisation, die Wiederherstellung der Ladungsverhältnisse. Dabei kommt es durch Überschuss an einstgrömenden K+-Ionen zu einer Hyperpolarisation. Die Natrium-Kalium-Pumpe stellt anschließend unter Energieverbrauch die Ionenverhältnisse des Ruhepotenzials wieder her.


Viele Grüße
Josef

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Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 14:11 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Also kommt es erst am "Ende" des Aktionspotentials zu der Arbeit der Pumpe?

Bezug
                                        
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:28 Sa 13.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

> Also kommt es erst am "Ende" des Aktionspotentials zu der
> Arbeit der Pumpe?



"In der Natrium-Kalium-Pumpe können ausschließlich Natrium und Kalium Ionen befördert werden. Das ganze funktioniert so: Die Natrium Kalium Pumpe ist zu Beginn nur dem Zellinneren zugewandt und auch nur für diese Seite offen. In der Ionenpumpe befinden sich spezielle Carrierproteine (engl. carrier = Beförderer) an denen nur Kalium und Natrium Ionen andocken können. Die Carrierproteine für Kalium sind in dem Moment, wo die Ionenpumpe zum Intrazellulärraum hin geöffnet ist, aber deaktiviert. So können nur Natrium Ionen an die drei Bindungsstellen andocken. Wenn alle gleichartigen Carrierproteine besetzt sind, klappt der Mechanismus der Pumpe um, wodurch sich die Ionenpumpe zum Extrazellularaum hin öffnet und zum Intrazellularraum hin schließt. Durch diesen Mechanismus stellt die Zelle sicher, dass wirklich nur ihre beförderten Ionen die Membranseite wechseln. Der Prozess wiederholt sich jetzt mit Kalium: An den zwei Andockstellen der Carrierproteine lagern sich die Kalium Ionen an. Der Mechanismus klappt wieder um und gibt die beiden Kalium Ionen ins Zellinnere frei."

Quelle:
http://www.biologie-schule.de/natrium-kalium-pumpe.php


Viele Grüße
Josef


Bezug
        
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:30 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,


>
> 5. Was für eine Auswirkung kann die Temperatur auf die
> Leitungsgeschwindigkeit beim Axon haben? Ich habe gelesen,
> dass je wärmer es ist, desto geringer der Innenwiderstand
> für die Ausgleichströmchen ist? Aber warum?
>


"Da die Reichweite eines Kriechstrom stark vom Innenwiderstand des Axon abhängt, wird die Leitungsgeschwindigkeit vor allem durch den Axondurchmesser und die Temperatur bestimmt. Dicke, wohltemperierte Axone leiten am schnellsten; sie benötigen aber viel Baumaterial und viel Platz im Organismus."

Quell: Abitur clever vorbereiten; Bioologie; Schülerhilfe; Seite 138


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
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Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:45 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Und warum leiten "wohltemperierte" Axone besser?

Bezug
                        
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:44 Sa 13.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

> Und warum leiten "wohltemperierte" Axone besser?


Bei niedriger Temperatur laufen chemisch-physikalische Vorgänge langsamer ab, auch die Wanderung der Ionen durch die Axonmembran.


Viele Grüße
Josef

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Neurobiologie - Erregungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:12 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Stimmt! Danke!

Bezug
        
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:39 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,


>
> 6. Ich verstehe folgenden Satz, den ich in meinem
> Biologiebuch gefunden habe, nicht: "Dass es sich beim
> Aktionspotential um ein von der Zelle aktiv und unter
> Energieverbrauch erzeugtes Signal handelt, erkennt man
> daran, dass der Strom, der während des Impulses fließt,
> stärker ist als der Reizstrom. Das Ausgangssignal wird
> also verstärkt."

"Ein Aktionspotenzial (kurz: AP) ist eine schnelle, kurzfristige Spannungsänderung an der Membran eines Neurons (einer Nervenzelle) oder einer Muskelzelle. Verursacht wird es durch die Bewegung geladener Teilchen (hier: Kationen) durch die Axonmembran in die Zelle hinein - und zwar stets nur in dem kleinen Bereich des Axons, wo sich das Aktionspotenzial zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet.

Ein Aktionspotenzial bzw. ein Nervenimpuls entsteht typischerweise am Axonhügel und resultiert aus kurzzeitigen Veränderungen der Membrandurchlässigkeit für Kationen, und zwar vor allem für Natrium-Ionen: Na+-Ionen fließen von außen zur negativ geladenen Innenseite der Membran. In der Folge wird die Membran dadurch rasch entladen (Depolarisation).

Der Anfangsbereich eines Aktionspotenzials (schneller Anstieg und Abfall der Memranspannung) wird als Spitzenaktionspotenzial oder Spike (engl. "Dorn", Spitze") bezeichnet. Die anschließende Phase, in der die Spannung unter den Wert des Ruhepotenzials abfällt und sich dann langsam wieder erholt, nennt man Nachpotenzial.

Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Aktionspotenzial am Axon fortpflanzt, kann zwischen verschiedenen Axonen erheblich variieren. Die Geschwindigkeit hängt

a) vom Durchmesser des Axons und
b) davon ab, ob das Axon eine Myelinscheide besitzt.

Die Leitungsgeschwindigkeit verschiedener Axone variiert ungefähr zwischen 10 und 300 km/h.

Wenn ein Aktionspotenzial am Ende eines Axons angekommen ist, kann es nicht einfach "weiterfließen". Die elektrische Leitung wird am Ende des Axons in eine chemische Übertragung umgewandelt: Es kommt zur Freisetzung chemischer Transmittermoleküle (Neurotransmitter) aus der präsynaptischen Endigung in den synaptischen Spalt.

Ein Aktionspotenzial funktioniert nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip."

Quelle:
http://www.biologie-lexikon.de/lexikon/aktionspotenzial.php


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:47 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Ich finde, dass das leider keine Antwort auf meine Frage ist. Kann mir da jemand vielleicht weiterhelfen?

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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 00:42 Mo 15.06.2015
Autor: Eisfisch


> 6. Ich verstehe folgenden Satz, den ich in meinem
> Biologiebuch gefunden habe, nicht: "Dass es sich beim
> Aktionspotential um ein von der Zelle aktiv und unter
> Energieverbrauch erzeugtes Signal handelt, erkennt man
> daran, dass der Strom, der während des Impulses fließt,
> stärker ist als der Reizstrom. Das Ausgangssignal wird
> also verstärkt."

Was ist denn ein "Reizstrom"?
Der wird von außen angelegt/angeregt/eingespeist.

Wie hoch ist er?
Auf jeden Fall ist er geringer als der dann danach im Körper messbarfließende Strom wegen des von außen über den Reizstrom bewirkten Impulses .
Bsp.: max.Ausgangswert für die angelegten Elektroden: [mm] 9mA/cm^{2} [/mm]
  Ausgangsstrom: max.180mApp(an 500 Ohm)

> daran, dass der Strom, der während des Impulses fließt,
> stärker ist als der Reizstrom. Das Ausgangssignal wird

Der im Körper messbar fließende Strom ist größer/stärker/verstärkt als der von außen hereinkommende.
Da müsste man dann die Messdaten vergleichen...



Q:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reizstrom
http://de.wikipedia.org/wiki/Transkutane_elektrische_Nervenstimulation
SANITAS SEM40 - Gebrauchsanleitung  






Bezug
        
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:10 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

>
> 9. Was bedeutet: "Das PSP ist der ausgeschütteten
> Transmittermenge proportional"?


"Durch den Ionenstrom verändert sich das Membranpotenzial der postsynaptischen Membran. Die Amplitude der Potentialänderung ist variabel, sie hängt von der Zahl der geöffneten Ionenkanäle ab. Dieses postsynaptische Potential (PSP) ist damit also der ausgeschütteten Transmittermenge proportional. Da das postsynaptische Potential sogesehen von der Erregung des präsynaptischen Neuron abhängig ist, ist eine Erregungsübertragung ohne Informationsverlust gewährleistet."

Quelle:
https://oberprima.com/biologie/erregungsuebertragung-synapsen/


Viele Grüße
Josef

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Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:48 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Das hatte ich mir auch schon auf der Seite selbst durchgelesen, verstehe das Ganze aber immer noch nicht. Was bedeutet denn "proportional" in diesem Zusammenhang?

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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 00:25 Mo 15.06.2015
Autor: Eisfisch

ja,du hattest anfangs mit deinem zusatz "zu 9)" das schon richtig angesprochen:
proportional: je mehr das eine, desto mehr das andere.
(DAGEGEN: antiproportional: je mehr das eine, desto weniger das andere)

proportional:
  3 Packungen X. kosten  18 Euro,
  wie viel kosten 4 Packungen?

proportional bedeutet immer eine direkte, lineare abhängigkeit.
Zeichen: TILDE  

  Packung X. [mm] \sim [/mm]  Preis


LG
Eisfisch




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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:20 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

>
> 10. Ich verstehe hier den Zusammenhang nicht: "Da die
> Amplitude des PSP von der ausgeschütteten Transmittermenge
> und damit letztlich von der Erregung des präsynaptischen
> Neurons abhängt, ist gewährleistet, dass die
> Erregungsübertragung an der chemischen Synapse ohne
> Informationsverlust abläuft."


"Die Amplitude des PSPs hängt von der Transmitterkonzentration ab
-  die wiederum von der AP-Frequenz der in das Endknöpfchen einlaufenden Erregung
-  und die von der Reizstärke als Ursache der Erregung.

Die Information über die Reizstärke wird also mehrfach umcodiert:  

   - auf dem Axon:  Impulsfrequenzcode                            
   - in der Synapse: Konzentrationscode (Transmittermenge)

   - an der postsyn.Membran: Amplitudencode (Je mehr Transmitter, desto stärker die De/Hyperpolarisierung)
   - ab dem Axonhügel: Impulsfrequenzcode "


Quelle:
http://www.scheffel.og.bw.schule.de/faecher/science/biologie/nervenphysiologie/8verrechnung/verrechnungsvorgaenge_an_zentrale.htm



Viele Grüße
Josef  

Bezug
                
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Neurobiologie - Erregungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:55 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Dankeschön!

Bezug
        
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:37 Fr 12.06.2015
Autor: Josef

Hallo,

>
> Oder auch bei der Erregungsübertragung an den Synapsen
> steht: "Es erfolgt immer eine Verstärkung des
> Ausgangssignals, denn jeder Vesikel enthält mehrere
> Tausend Moleküle Neurotransmitter."
>
> Ich verstehe dies leider nicht.
>

"Transmitter sind kleine chemische Moleküle, die Zellmembranen passieren können. Sie sind in den präsynaptischen Nervenenden (Synapse) in winzigen „Bläschen“, Vesikel genannt, gespeichert.

Diese Neurotransmitter helfen bei der Übertragung von Nervenimpulsen von Zelle zu Zelle. Sie können durch Calcium-Ionen freigesetzt werden.

Sie sind meist kettenförmig (manchmal ringförmig) und bestehen aus bis zu 39 Aminosäuren. Neurotransmitter lassen sich einteilen in Monoamine und Peptide. Die Synthese der Monoamine erfolgt in den Synapsen der Nervenzellen, die der Peptide an den Ribosomen der Nervenzelle."


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
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Neurobiologie - Erregungen: Frage (überfällig)
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 12:56 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

Ich verstehe den Zusammenhang leider immer noch nicht...

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Neurobiologie - Erregungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 00:47 Mo 15.06.2015
Autor: Eisfisch


> Oder auch bei der Erregungsübertragung an den Synapsen
> steht: "Es erfolgt immer eine Verstärkung des
> Ausgangssignals, denn jeder Vesikel enthält mehrere
> Tausend Moleküle Neurotransmitter."

Was passiert denn bei den Synapsen?
Ein ankommendes signal wird bei den vesikeln so umgesetzt,dass die dort vorhandenen neurotransmitter freigesetzt werden.
und docken die dann alle an?
nein,sicher nicht.
also wird hier das signal verstärkt, damit bei der übetragung wenigstens einige signale "weitergegeben" werden.



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Neurobiologie - Erregungen: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:20 Mo 15.06.2015
Autor: matux

$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 08:09 Sa 13.06.2015
Autor: Josef

Hallo,


>
> 8. Was ist das sogenannte
> "Natrium-Gleichgewichtspotential"?
>

> Zu 8)
> Vielleicht der Zeitpunkt an dem das chemische Potential und
> die elektromotorische Kraft gleich groß sind, sodass sich
> ein elektrochemisches Gleichgewicht einstellt.
>


"Das Natrium-Gleichgewichtspontential liegt bei positiven Potentialen, denn die Na+-Konzentration in der Zelle ist niedriger als außerhalb.

Quelle:
https://books.google.de/books?id=ZSigBgAAQBAJ&pg=PA30&lpg=PA30&dq=natrium-Gleichgewichtspotential&source=bl&ots=JCwyw_QNz9&sig=-8n4leGuWQcoD5dph1zc6cZAh5Y&hl=de&sa=X&ved=0CNMBEOgBMBxqFQoTCIzDgZH9i8YCFUPAFAodHxoAvw#v=onepage&q=natrium-Gleichgewichtspotential&f=false


Viele Grüße
Josef


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Neurobiologie - Erregungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:58 Sa 13.06.2015
Autor: Biologist

War meine Erklärung denn richtig und Ihr Post nur eine Ergänzung dazu?

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Neurobiologie - Erregungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 00:54 Mo 15.06.2015
Autor: Eisfisch

nein,ich glaube,dein post war nicht richtig.
vielleicht hilft:  http://u-helmich.de/bio/neu/1/11/112/rp1122b.html  dort zwar zu Kalium, aber als Erklärung:

Gleichgewichtspotenzial (an der Zellen-Membran):  "..die Membranspannung, die sich bildet, wenn ausschließlich Kalium-Ionen von innen nach außen diffundieren und dabei ein elektrisches Potenzial aufbauen, das dem Diffusionspotenzial entgegengerichtet ist. Sobald beide Potenziale gleich groß sind, herrscht elektrochemisches Gleichgewicht, und mit der Gleichung kann man die Membranspannung U berechnen, die man in diesem Gleichgewichtszustand messen kann."  




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Neurobiologie - Erregungen: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:20 Mo 15.06.2015
Autor: matux

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