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Periodizität einer Funktion: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 23:37 Mi 09.12.2009
Autor: steppenhahn

Aufgabe
Begründen Sie, warum die reelle Funktion

$f(x) = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}$ [/mm]

mit [mm] $a_{k}\in\IR$ [/mm] nicht periodisch sein kann.

Hallo!

Bei der obigen Aufgabe habe ich Probleme, das zu begründen. Ich habe folgendermaßen begonnen:

$f(x) = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}$ [/mm]

$= [mm] \sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*e^{(k-m)*x}$ [/mm]

$= [mm] \sum_{k=0}^{2*m}\frac{a_{k-m}}{e^{m}}*\left(e^{x}\right)^{k}$ [/mm]

Nun substituiere ich $y = [mm] e^{x}$. [/mm] Diese Substitution ist bijektiv. Definiere außerdem [mm] $b_{k}:=\frac{a_{k-m}}{e^{m}}$. [/mm]

$f(y) = [mm] \sum_{k=0}^{2*m}b_{k}*y^{k}$, [/mm]

d.h. nun habe ich Polynom 2m-ten Grades vorliegen. Das kann allerdings nicht periodisch sein, denn es gibt eine Konstante [mm] $c\in\IR$, [/mm] sodass $f(y)$ in [mm] x_{0} [/mm] eine Nullstelle hat. Wenn $f(y)$ periodisch wäre, wäre auch $f(y) + c$ periodisch, was aber bedeuten würde, dass f unendlich viele Nullstellen hätte --> Widerspruch zu $f(y)+c$ ist Polynom 2m-ten Grades.


Ich weiß nun aber nicht genau, wie ich von der Argumentation über f(y) wieder zurück zur der Argumentation für f(x) komme, könntet ihr mir da helfen?

---------------

Könnte ich alternativ auch einfach sagen:

Wenn f periodisch wäre, müsste gelten: $f(x) = [mm] f(x+\omega)$. [/mm] Dann müsste also gelten:

[mm] $f(x+\omega) [/mm] = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*(x+\omega)} [/mm] = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*\omega}*e^{k*x} [/mm] = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x} [/mm] = f(x)$.

Darf ich jetzt so etwas wie einen Koeffizientenvergleich machen und dann folgern, dass [mm] $e^{k*\omega} [/mm] = 1$ sein muss, also [mm] $\omega [/mm] = 0$, Widerspruch zur Periodizität?


Vielen Dank und Grüße,
Stefan

        
Bezug
Periodizität einer Funktion: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 05:17 Do 10.12.2009
Autor: felixf

Moin Stefan!

> Begründen Sie, warum die reelle Funktion
>  
> [mm]f(x) = \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}[/mm]
>  
> mit [mm]a_{k}\in\IR[/mm] nicht periodisch sein kann.

Doch, kann sie: wenn [mm] $a_k [/mm] = 0$ fuer $k [mm] \neq [/mm] 0$ ist und [mm] $a_0$ [/mm] beliebig. Dann ist sie naemlich konstant :)

Du willst vermutlich zeigen, dass dies die einzige Moeglichkeit ist, dass die Funktion periodisch ist.

> Bei der obigen Aufgabe habe ich Probleme, das zu
> begründen. Ich habe folgendermaßen begonnen:
>  
> [mm]f(x) = \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}[/mm]
>  
> [mm]= \sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*e^{(k-m)*x}[/mm]
>  
> [mm]= \sum_{k=0}^{2*m}\frac{a_{k-m}}{e^{m}}*\left(e^{x}\right)^{k}[/mm]

Hier ist etwas kaputtgegangen! Du hast im Nenner [mm] $e^{m x}$ [/mm] und nicht [mm] $e^m$. [/mm]

> Nun substituiere ich [mm]y = e^{x}[/mm].

Nehmen wir mal an das gerade wuerde stimmen. (Um es zu korrigieren, kannst du genauso fortfahren: der Identitaetssatz gilt naemlich auch fuer rationale Funktionen und nicht nur fuer Polynome.)

> Diese Substitution ist bijektiv.

Naja, du musst schon Werte- und Zielbereich angeben. Der Wert [mm] $e^x$ [/mm] wird ja z.B. niemals 0 oder gar negativ.

> Definiere außerdem [mm]b_{k}:=\frac{a_{k-m}}{e^{m}}[/mm].
>  
> [mm]f(y) = \sum_{k=0}^{2*m}b_{k}*y^{k}[/mm],
>  
> d.h. nun habe ich Polynom 2m-ten Grades vorliegen. Das kann
> allerdings nicht periodisch sein,

Das behauptet auch niemand, da $x [mm] \mapsto [/mm] y = [mm] e^x$ [/mm] nicht linear ist. Du weisst nur, dass es eine Konstante [mm] $\lambda [/mm] > 0$ mit [mm] $f(\lambda [/mm] y) = f(y)$ gibt. Damit funktioniert dein Argument allerdings auch:

> denn es gibt eine
> Konstante [mm]c\in\IR[/mm], sodass [mm]f(y)[/mm] in [mm]x_{0}[/mm] eine Nullstelle

Meinst du $f(y) + c$ anstelle $f(y)$?

> hat. Wenn [mm]f(y)[/mm] periodisch wäre, wäre auch [mm]f(y) + c[/mm]
> periodisch, was aber bedeuten würde, dass f unendlich
> viele Nullstellen hätte --> Widerspruch zu [mm]f(y)+c[/mm] ist
> Polynom 2m-ten Grades.

Wenn du das periodisch durch das "multiplikativ periodisch" ersetzt, funktioniert es.

> Ich weiß nun aber nicht genau, wie ich von der
> Argumentation über f(y) wieder zurück zur der
> Argumentation für f(x) komme, könntet ihr mir da helfen?

Na, wenn $f(y)$ konstant ist, folgt [mm] $b_k [/mm] = 0$ fuer $k > 0$, also [mm] $a_\ell [/mm] = 0$ fuer [mm] $\ell [/mm] = -m + 1, [mm] \dots, [/mm] m$. Damit ist $f(x) = [mm] a_{-m} e^{-m x}$. [/mm]

Und wenn du es oben korrigierst, wuerde [mm] $a_k [/mm] = 0$ fuer $k [mm] \neq [/mm] 0$ herauskommen, also $f(x) = [mm] a_0$. [/mm]

> ---------------
>  
> Könnte ich alternativ auch einfach sagen:
>  
> Wenn f periodisch wäre, müsste gelten: [mm]f(x) = f(x+\omega)[/mm].
> Dann müsste also gelten:
>  
> [mm]f(x+\omega) = \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*(x+\omega)} = \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*\omega}*e^{k*x} = \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x} = f(x)[/mm].
>  
> Darf ich jetzt so etwas wie einen Koeffizientenvergleich
> machen und dann folgern

Wenn ihr gezeigt habt, dass [mm] $e^{n x}$, [/mm] $n [mm] \in \IZ$ [/mm] eine linear unabhaengige Familie von Funktionen bilden, dann darfst du das so machen. Andernfalls musst du wieder $y = [mm] e^x$ [/mm] substitutieren und das ganze auf Polynome bzw. rationale Funktionen zurueckfuehren.

> dass [mm]e^{k*\omega} = 1[/mm] sein muss,
> also [mm]\omega = 0[/mm], Widerspruch zur Periodizität?

Das darfst du dann.

LG Felix


Bezug
                
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Periodizität einer Funktion: Frage (überfällig)
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 15:20 Do 10.12.2009
Autor: steppenhahn

Hallo Felix,

erstmal vielen Dank für deine Antwort! Ich musste zwar eine Weile drüber nachdenken, aber jetzt ist der Groschen gefallen :-)
Allerdings habe ich noch Probleme, das am Anfang exakt aufzuschreiben, und wollte euch deswegen nochmal um Hilfe bitten. Also:

Zu zeigen: $f(x) = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}$ [/mm] ist nicht periodisch (Außer f ist konstant).

Beweis: Angenommen, f wäre periodisch, dann würde gelten: [mm] $\exists \omega\in \IR_{+}: \forall x\in\IR: f(x+\omega) [/mm] = f(x) $.

Es ist

$f(x) = [mm] \sum_{k=-m}^{m}a_{k}*e^{k*x}$ [/mm]

$= [mm] \sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*\left(e^{x}\right)^{k-m}$ [/mm]

Ich substituiere nun $y = [mm] e^{x}\in \IR_{+}$, [/mm] betrachte also die Funktion $g(y) = [mm] f(\ln(y)), g:\IR_{+}\to\IR_{+}$. [/mm] Für diese gilt dann wegen [mm] $f(x+\omega) [/mm] = f(x)$:

[mm] $f(\ln(y)+\omega) [/mm] = [mm] f(\ln(y))$ [/mm]

[mm] $\Rightarrow f(\ln(y)+\ln(e^{\omega})) [/mm] = [mm] f(\ln(y))$ [/mm]

[mm] $\Rightarrow f(\ln(y*e^{\omega})) [/mm] = [mm] f(\ln(y))$, [/mm]

d.h. für [mm] $\lambda [/mm] := [mm] e^{\omega} [/mm] > 1$ wegen [mm] $\omega [/mm] > 0$, dass ein [mm] $\lambda [/mm] > 1$ existieren müsste mit

[mm] $g(y*\lambda) [/mm] = [mm] f(\ln(y*\lambda)) [/mm] = [mm] f(\ln(y)) [/mm] = g(y)$

Die Funktion $g$ hat die folgende Gestalt:

$g(y) = [mm] f(\ln(y)) [/mm] = [mm] \sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*\left(e^{\ln(y)}\right)^{k-m} [/mm] = [mm] \sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*y^{k-m} [/mm] = [mm] \frac{\sum_{k=0}^{2*m}a_{k-m}*y^{k}}{y^{m}}$, [/mm]

d.h. es handelt sich um eine gebrochenrationale Funktion. Es existiert nun ein c, sodass g+c in [mm] y_{0} [/mm] eine Nullstelle besitzt. Da es nun aber ein [mm] $\lambda [/mm] > 1$ gibt mit [mm] $g(\lambda*y) [/mm] = g(y)$, folgt daraus dass g+c unendlich viele Nullstellen beide [mm] $y_{0}*\lambda^{n}$, n\in\IN [/mm] hätte. Daraus folgt, dass g + c das Nullpolynom sein muss, es folgt [mm] $a_{k-m} [/mm] = 0$ für $k = 1,...,2m.$

Das würde aber bedeuten, dass die Ausgangsfunktion konstant sein muss.


Ist das so okay?
Bitte um Verbesserungen, wenn etwas nicht exakt genug ist ;-)

Danke für Eure Mühe und Grüße,
Stefan

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Bezug
Periodizität einer Funktion: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:20 Sa 12.12.2009
Autor: matux

$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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Bezug
Periodizität einer Funktion: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:29 Fr 11.12.2009
Autor: Leopold_Gast

Warum zeigst du nicht einfach

[mm]f \ \text{nicht konstant} \ \ \Rightarrow \ \ \left| f(x) \right| \to \infty \ \ \text{für} \ \ x \to \infty \ \ \text{oder für} \ \ x \to - \infty[/mm]

Das widerspricht aber der Periodizität, denn eine stetige periodische Funktion muß beschränkt sein.

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