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(Frage) überfällig | Datum: | 11:50 Sa 10.06.2006 | Autor: | artemis |
hallo leute
ich mache in deutsch eine ALN und habe eine aufgabe bekommen mit der ich alleine nicht fertig werde: Beschreiben sie die Produktions- und Distributionsbedingungen romantischer Literatur!
kann mir jemand helfen? bitte, bitte und danke im voraus!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:58 So 11.06.2006 | Autor: | Josef |
Hallo artemis,
Der Literaturbetrieb lebt durch die Benutzung von
Werken, deren Kosten in früheren Zeiten beglichen worden sind. Kurzfristigkeit wird
zum Prinzip erhoben. Visionen werden auf ökonomische Bilanzierungen
heruntergetrimmt. Einrichtungen der Wohlfahrt werden zu Wohlfahrtskonzernen, die den
Markt der Leiden bearbeiten; Kunst wird danach beurteilt, wie viel Zahlungsbereitschaft
sie organisieren kann, Literatur daran bemessen, wie viel massenmediales Echo sie so
erwirken kann, dass sie sich rechnet. Der Markt gibt die Produktions und
Distributionsbedingungen vor; ein auf das Spektakel, nebst Klatsch und Tratsch,
versessenes Publikum befindet darüber, was in oder out ist.
Fundstelle
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:03 So 11.06.2006 | Autor: | Josef |
Hallo,
Der Umbruch, den die Romantik insgesamt mit sich brachte, war folgenreich. Die Rückbesinnung auf die Vergangenheit führte zur Entdeckung der Volksdichtung und des Mythos (J. und W.Grimm), zur neuen Gattung des Kunstmärchens (W.Hauff, H.C. Andersen), der historische Roman löste sich vom fantastischen Hintergrund des Ritterromans und orientierte sich an historischen Ereignissen (W.Scott); die Beschäftigung mit den Nationalsprachen mündete in die Entstehung der philologischen Wissenschaften (u.a. Germanistik, Romanistik, Slawistik); das Interesse für andere Kulturen brachte bedeutende literarische Übersetzungen hervor (Tieck übersetzte z.B. Dante und M.de Cervantes Saavedra, A.W. Schlegel P.Calderón de la Barca und Shakespeare). Die Überschreitung fest gefügter Gattungsgrenzen, die Verschmelzung der Künste, die Ästhetik des Fragmentarischen (angesichts der Antinomie von Endlichkeit und Unendlichkeit und der Unangemessenheit jeder endlichen Aussage) u.a. wiesen den Weg in die künstlerische Moderne.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:11 So 11.06.2006 | Autor: | artemis |
erst mal vielen dank für die infos josef!
aber ich glaube ich meinte nen bisschen was anderes.
denn ich soll erklären wie ein buch an einen oder überhaupt an den verleger und in druck kam und die publikation der bücher oder schriften, wie dieses ganze prozedere ablief. kannst du mir da weiterhelfen?
nochmal danke im voraus.
artemis
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:30 Mo 12.06.2006 | Autor: | Josef |
Hallo artemis,
Ganz gleich was für ein Buch hergestellt wird, der Bearbeitungsablauf und Produktionsablauf ist im Wesentlichen gleich.
Jeder Verlag bringt in der Regel zweimal im Jahr eine bestimmte Anzahl von Buchtiteln heraus. Ideen für Manuskripte entstehen im Haus, wo sie von Lektoren entwickelt werden, die dann geeignete Autoren suchen, oder sie werden von Autoren selbst entwickelt, die sie dann den Verlagen, entweder selbst oder über Literaturagenten, anbieten. Die Autoren erhalten Honorare, deren Höhe sich nach der Zahl der verkauften Bücher richtet. Je mehr Bücher verkauft werden, desto größer ist der prozentuale Gewinnanteil sowohl für den Verlag als auch für den Autor. Ein normales Fachbuch deckt die Kosten für Herstellung und Vertrieb in der Regel erst bei Auflagen von mehreren Tausend.
Ist das Manuskript im Haus, wird der Lektor tätig. Lektoren bearbeiten im Allgemeinen mehrere Bücher gleichzeitig, und in vielen Verlagshäusern sind sie für alle Stadien der Buchproduktion verantwortlich. Die Arbeitsweisen in einem Lektorat weichen von Verlag zu Verlag beträchtlich voneinander ab. Die Lektoren arbeiten eng mit den Autoren zusammen, sie regen Änderungen im Manuskript an, klären mögliche Fehler hinsichtlich der Fakten, des sprachlichen Ausdrucks sowie der logischen Stimmigkeit mit ihm ab. Mit der Arbeit des Lektors verwandt ist die Tätigkeit des Redakteurs, der Beiträge für eine Zeitschrift, eine Zeitung, ein Sammelwerk sowie für Rundfunk und Fernsehen auswählt, überarbeitet oder selbst verfasst.
Der nächste Schritt in der Herstellung ist die typographische Gestaltung, die entweder innerhalb des Verlags oder von freiberuflichen Mitarbeitern übernommen wird. Der Designer plant Buchformat, Satzspiegel, Zeilenanzahl und -länge, Schrifttyp und -größe und die Anordnung von Abbildungen. Er legt die Ausstattung, also u. a. die Papierart, die Art der Bindung und die Auswahl des Leinens fest. Viele talentierte Designer haben im Verlagswesen gearbeitet, und einige Häuser sind bekannt für die hervorragende Aufmachung bzw. Ausstattung ihrer Bücher.
Der erste Schritt zum Druck ist der Satz. In den siebziger Jahren wurde der Bleisatz durch den Photosatz abgelöst. Schon kurze Zeit später wurde der Schriftsatz immer häufiger mit Hilfe von Computern erstellt, wodurch Korrekturarbeiten noch einmal erheblich vereinfacht wurden. Mitte der achtziger Jahre wurden Drucktechniken und Buchbinderei weiter automatisiert. Die Massenauflagen im Taschenbuchbereich wurden durch die Entwicklung einer neuen Bindemethode, der Klebebindung, möglich. Dabei ersetzt eine Klebemasse die herkömmliche Fadenheftung. Diese technischen Neuerungen halfen die Kosten für die Buchherstellung zu reduzieren.
3.2 Marketing und Vertrieb
Lagerhalle eines Buchversands Mit ihren Harry-Potter-Büchern gelang der schottischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling ein kommerzieller Erfolg, der in der Geschichte des Buchhandels einmalig ist. Weltweit eroberten die Romane um den jugendlichen Zauberlehrling Harry Potter die Bestsellerlisten. Das Photo zeigt die Lagerhalle eines namhaften Internetbuchversands in London vor dem offiziellen Erscheinen am 8. Juli 2000, in der Tausende von Exemplaren des vierten Bandes Harry Potter and the Goblet of Fire zur Auslieferung vorbereitet werden.REUTERS/James Morgan
Schon vor der endgültigen Fertigstellung des Buches beginnt mit der Aussendung von Vorankündigungen und Rezensionsexemplaren die Phase des Vertriebs. Der größte Teil der Bücher wird über Buchhandlungen vertrieben. Die beiden Haupterscheinungstermine sind das Frühjahr und der Herbst. Große Verlage haben ihre eigenen Vertriebsabteilungen. Kleinere Häuser werden durch Kommissionsbuchhändler vertreten, die auch die Titel mehrerer Häuser anbieten können. Bücher werden normalerweise über den Zwischenbuchhandel (Barsortimente) vom Verlag an die Buchhandlungen weitergegeben. Im Endvertrieb wird der Buchhandel zunehmend von Buchhandelsketten dominiert.
Bis in die sechziger Jahre bedienten sich Verlage und Einzelhändler nur selten moderner Marketingmethoden. Seither jedoch setzen die meisten der großen Verlagshäuser und die Betreiber von Buchhandelsketten immer ausgefeiltere Marketingtechniken ein, die heutzutage mehr als Inhalt und Aufmachung über den kommerziellen Erfolg eines Titels entscheiden.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:42 Mo 12.06.2006 | Autor: | artemis |
danke danke danke
das hilft mir schon sehr aber war das auch zur zeit der romantik so?
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:05 Mo 12.06.2006 | Autor: | Josef |
Hallo artemis,
> das hilft mir schon sehr aber war das auch zur zeit der
> romantik so?
Nein, bestimmt nicht so!
Hierzu folgendes:
Der moderne Buchhandel
Der moderne Buchhandel entstand bald nach 1440 und der Entwicklung des Buchdrucks durch bewegliche Lettern. Die ersten Drucker waren gleichzeitig auch Herausgeber der Werke, die sie herstellten. Der Verkauf war in den Händen von Vertretern, die die Bücher an den Universitäten anboten. Der Drucker, Buchhändler und Verleger Anton Koberger, der 1470 in Nürnberg ein Geschäft eröffnete, hatte insgesamt 16 Läden sowie Buchvertreter in fast jeder Stadt der christlichen Welt. Die deutschen Drucker Johannes Fust, ein Partner von Johannes Gutenberg, und Peter Schöffer boten ihre Bücher zu Preisen an, die weit unter denen für Handschriften lagen.
Der Verleger mit dem größten Einfluss auf die Literatur dieser Zeit war Aldus Manutius aus Venedig. Die Verbreitung griechischer Dichtkunst und Philosophie hatte Europa im späten 15. Jahrhundert insbesondere der Arbeit Manutius und seiner unmittelbaren Nachfolger sowie der Vorstellungskraft, Genialität und Ausdauer Gutenbergs und Fusts zu verdanken. Bei der Organisation seines Druck- und Verlagsgeschäfts überwand Manutius viele Hindernisse. So musste er z. B. den italienischen Schriftsetzern beibringen, griechische Texte zu setzen. Außerdem musste er dafür sorgen, dass seine Bücher von Venedig aus in ganz Europa Verbreitung fanden.
Zu den weiteren herausragenden Drucker-Verlegern dieser Zeit gehörte William Caxton, der in Westminster, einem Stadtteil von London, 1476 eine Druckerei eröffnete. Er war der erste, der Bücher in englischer Sprache druckte. Caxton hat viele seiner eigenen Übersetzungen lateinischer, französischer und holländischer Werke veröffentlicht. Der deutsche Drucker Johann Froben gründete in Basel ein Verlagshaus, das vor allem wegen seines künstlerischen Geschmacks und der peinlichen Sorgfalt bei der Herstellung seiner Bücher große Bekanntheit erlangte.
Ein Verlagsgeschäft von geringer wirtschaftlicher Bedeutung, das aber die öffentliche Meinung in Europa um so mehr beeinflusste, wurde im sächsischen Wittenberg 1517 gegründet. Die Initiatoren waren der Reformator Martin Luther und der Humanist Philipp Melanchthon. Die Schriften aus dieser Druckpresse wurden an anderen Orten von Luther wohlgesonnenen Druckern nachgedruckt, wodurch eine äußerst weit reichende Zirkulation gewährleistet wurde.
Während des 16. und 17. Jahrhunderts lagen die Hauptbuchhandelszentren in den Niederlanden. Aber bis zum 18. Jahrhundert waren in allen großen Städten Europas und Amerikas Verlage entstanden. Einige von ihnen hielten sich bis ins 20. Jahrhundert.
2.3 Der Beginn des modernen Verlagsbuchhandels
Das moderne Verlagswesen nahm seinen Anfang im 18. Jahrhundert mit der Einrichtung allgemeiner Verlagshäuser in England. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Buchdruck durch die Erfindung der Zylinderdruckpresse in Frankreich revolutioniert. Die Drucktechnik hatte sich seit den Tagen Gutenbergs kaum verändert, aber die Zylinderdruckpresse ermöglichte den schnellen Druck einer großen Zahl von Büchern und Magazinen, d. h. man konnte nun einen Massenmarkt beliefern. Die Hauptumschlagplätze der Buchproduktion waren im 15. Jahrhundert die Buchmessen in Frankfurt am Main und Leipzig. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts trat Leipzig in den Vordergrund, da die Messe in Frankfurt durch kaiserliche Verordnungen beschränkt wurde. Im 18. Jahrhundert hatte sich gegenüber der Bezahlung mit Geld die Verrechnung von Bogen gegen Bogen durchgesetzt. Die dabei auftretenden Ungenauigkeiten bei der Verrechnung führten zum Entstehen von Buchhandelsorganisationen wie z. B. des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der 1825 in Leipzig gegründet wurde. In den Vereinigten Staaten erschienen um 1840 Paperbacks. Das waren kleine Hefte mit Papierrücken statt festem Einband. Diese dienten zunächst als Zeitungsbeilagen. Später sollten sich hieraus kleine Bücher entwickeln, die die Vorläufer des Taschenbuches wurden. Zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges waren sie so beliebt, dass sie ballenweise in die Feldlager der Soldaten geschickt wurden. Die Buchhändler konzentrierten sich mehr und mehr auf Ausgaben mit festem Einband. Zu den großen Veränderungen gehören die Entwicklung der Spezialisierung im Buchhandel sowie die Trennung der Buchherstellung vom Buchverkauf. Um 1800 wurden in Deutschland Verlags- und Sortimentsbuchhandel getrennt. Die Buchproduktion wuchs im 19. Jahrhundert an und erreichte 1913 über 34 000 Titel
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:41 Di 13.06.2006 | Autor: | artemis |
danke nochmal deine hilfe hat mir echt was gebracht denn jetzt kann ich meine frage beantworten also nochmal danke
gruß artemis
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:13 Di 13.06.2006 | Autor: | statler |
Hallo Diana,
vllt hast du noch genug Zeit, einfach mal in die Biographie eines der bekannten Romantiker (Novalis, ETA Hoffmann, Hölty) zu gucken und herauszufinden, wie sie denn ihre Bücher unter die Leute gebracht haben. Du kannst auch Schiller nehmen, obwohl er nicht dazugehört. Goethe nicht, er war eher ein Großschriftsteller im modernen Sinne.
Gruß aus HH-Harburg
Dieter
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:20 So 18.06.2006 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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