Standortfaktoren Weich/Hart < Erdkunde < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:17 Di 11.08.2009 | Autor: | Maluues |
Einen schönen Abend wünsche ich euch.
In den letzten Tagen habe ich mich etwas Industriegeographie wiederholt, hierbei vor allem Standortfaktoren.
Nun habe ich ein paar Fragen bezüglich gewisser Standortfaktoren:
1.Zählt der Verkehr (umfasst Verkehrslage, Verkehrsanbindung an Bahn,Wasserwege etc Pipelines usw) zur Infrastruktur?
In meinen Aufzeichnungen wird es nämlich ein einer Liste einzelnd aufgeschrieben.
2.Gibt es einen Unterschied zwischen Agglomerations- und Fühlungsvorteilen?
Ich habe es bisher so verstanden, dass zu den Fühlungsvorteilen die Ansiedlung von Betrieben gleicher oder ähnlicher Branchen zählen, wodurch eine Kooperation ermöglicht wird.
Was ist dann aber ein Agglomerationsvorteil?
3.Sind Agglomerationsvorteile bzw. Fühlungsvorteile den weichen oder harten Standortfaktoren zuzuordnen.
Weiche Standortfaktoren sind eigentlich nur subjektiv einzuschätzen, wohingegen harte Standortfaktoren in Zahlen ausgedrückt werden können.
Ich würde es demnach als weichen Faktor zählen. Irgendwie ergibt sich daraus bei mir ein kleiner Gewissenskonflikt, da Agglomerationsvorteile sehr stark auf einen Betrieb einwirken (Silicon Valley als Beispiel).
4.Kann man Kündigungsschutz als Standortfaktor zählen?
Leider kenn ich mich im juristischen Bereich überhaupt nicht aus.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass man in jedem Betrieb einen gewissen Kündigungsschutz hat (nicht hire and fire ala USA).
Wenn Kündigungsschutz tatsächlich ein Faktor sein sollte, welchen Vorteil hätteer den für ein Betrieb?
Dem Betrieb kann es doch nur recht sein Leute zu entlassen, die nicht produktiv arbeiten, was durch einen Kündigungsschutz doch eingeschränkt wäre?
5.Was versteht man unter Transaktionskosten? (bitte leicht für einen Oberstufenschüler erklären, der bisher nicht wirklich in Marktwirtschaft interessiert war ... wikipedias Erklärung finde ich etwas arg aussschweifend bei den vielen Begriffen).
Über Antworten würde ich mich riesig freuen :)
Ich habe versucht immer eigene Denkansätze mitzuliefern.
Grüße
Maluues
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:19 Sa 15.08.2009 | Autor: | Josef |
Hallo,
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> 1.Zählt der Verkehr (umfasst Verkehrslage,
> Verkehrsanbindung an Bahn,Wasserwege etc Pipelines usw) zur
> Infrastruktur?
Unter Infrastruktur versteht man den notwendigen Unterbau, der zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Raumes unab dingbar ist, und zwar die Gesamtheit aller durch den Staat oder andere Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechs getragenen Einrichtungen der Vorsorgeverwaltung, z.B. die der Allgemeinheit dienenden Einrichtungen wie Verkehr und Beförderung, Fernsprech- und Fernmeldewesen, Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung, Bildung und Kultur, Krankheitsvorsorge und Krankenbehandlung, Totenbestattung.
Schüler-Duden: Geografie
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:39 Sa 15.08.2009 | Autor: | Josef |
Hallo Maluues,
>
> 5.Was versteht man unter Transaktionskosten? (bitte leicht
> für einen Oberstufenschüler erklären, der bisher nicht
> wirklich in Marktwirtschaft interessiert war ... wikipedias
> Erklärung finde ich etwas arg aussschweifend bei den
> vielen Begriffen).
>
Transaktionskosten: Kosten, die bei der Abwicklung eines Wertpapierhandels über die Bank oder über das Internet anfallen.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:16 Sa 15.08.2009 | Autor: | Josef |
Hallo,
>
> 4.Kann man Kündigungsschutz als Standortfaktor zählen?
> Leider kenn ich mich im juristischen Bereich überhaupt
> nicht aus.
> Bisher bin ich davon ausgegangen, dass man in jedem
> Betrieb einen gewissen Kündigungsschutz hat (nicht hire
> and fire ala USA).
> Wenn Kündigungsschutz tatsächlich ein Faktor sein
> sollte, welchen Vorteil hätteer den für ein Betrieb?
> Dem Betrieb kann es doch nur recht sein Leute zu
> entlassen, die nicht produktiv arbeiten, was durch einen
> Kündigungsschutz doch eingeschränkt wäre?
Zu den Standortfaktoren gehören etwa das Angebot von Arbeitskräften, das Lohnniveau, wobei die Bedeutung und Gewichtung der einzelnen Aspekte unterschiedlich sein kann.
Arbeitskräfteorientierte Standortfaktoren = Höhe des Lohnniveaus (Stadt/Land); verfügbare Spezialkräfte.
Durch Kündigungsschutz können Anzahl und Qualifikation von Arbeitskräften gewährleistet sein. Arbeitskräfte haben dann ein höheres Interesse an ein Beschäftigungsverhältnis.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 05:52 So 16.08.2009 | Autor: | Josef |
Hallo,
>
> 3.Sind Agglomerationsvorteile bzw. Fühlungsvorteile den
> weichen oder harten Standortfaktoren zuzuordnen.
> Weiche Standortfaktoren sind eigentlich nur subjektiv
> einzuschätzen, wohingegen harte Standortfaktoren in Zahlen
> ausgedrückt werden können.
• Harte Standortfaktoren (z. B. Steuern, Abgaben, Subventionen, Absatzmarkt, Infrastruktur, Arbeitskräftepotential, Ressourcenverfügbarkeit etc.) sind quantifizierbar und können direkt in die Bilanz eines Unternehmens mit einbezogen werden. Sie können zur Messung der Rentabilität hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit dienen, da sie engere betriebswirtschaftliche Kosten- und Umsatzrelationen beinhalten. Die harten Standortfaktoren sind in manchen Fällen auch eine unabdingbare Voraussetzung zur Errichtung eines Unternehmens (zum Beispiel die Nähe eines ausreichend großen Gewässers als Kühlmittellieferant für ein Kraftwerk).
• Weiche Standortfaktoren (z. B. Kulturangebot, Freizeitmöglichkeiten und Bildungsangebot, die für die Anwerbung hoch qualifizierter Mitarbeiter entscheidend sein können) können nicht in die Kostenrechnung eines Unternehmens integriert werden, treten aber immer mehr bei der Standortwahl in Erscheinung.
Quelle
Als „weiche Standortfaktoren“ spielen beispielsweise Traditionen eine Rolle oder aber der Unternehmer ist in diesem Gebiet aufgewachsen. Diese Faktoren waren bei vielen alteingesessenen Unternehmen entscheidend, wie bei Grundig in Nürnberg oder beim Versandhaus Quelle in Fürth.
> Ich würde es demnach als weichen Faktor zählen.
> Irgendwie ergibt sich daraus bei mir ein kleiner
> Gewissenskonflikt, da Agglomerationsvorteile sehr stark auf
> einen Betrieb einwirken (Silicon Valley als Beispiel).
>
Weiche Standortfaktoren:
Unternehmensbezogene Faktoren
• Wirtschaftsklima am Standort
• Image des Standortes und der Region (Standortprestige)
• Konkurrenz bzw. Fühlungsvorteile (Beziehungsgeflecht, Agglomeration)
• Wirtschaftsblöcke
Weiche Standortfaktoren
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:18 Di 18.08.2009 | Autor: | Maluues |
Vielen, vielen Dank!
Das hat einiges geklärt :)
Grüße
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