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Forum "Zahlentheorie" - ggT von Polynomen
ggT von Polynomen < Zahlentheorie < Algebra+Zahlentheo. < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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ggT von Polynomen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:44 Mo 15.11.2010
Autor: lenzlein

Aufgabe
Beweisen Sie: ggT( [mm] n^{2} [/mm] - 2, [mm] n^{3} [/mm] - 3) = 1 für n [mm] \in \IZ [/mm]

Naja an sich scheint die Aufgabe ja nicht schwer zu sein.
Ich kenne den Euklidischen Algorithmus und auch die Polynomdivision.
Wenn ich damit anfange, den Algorithmus anzuwenden, geht das bis hier:

ggt( [mm] n^{2} [/mm] - 2, [mm] n^{3} [/mm] - 3) = ggT( [mm] n^{2} [/mm] - 2, 2n - 3)

danach müsste ich ja den hinteren Teil mit 0,5n multiplizieren und dann von dem ersten Teil abziehen. Das letzte Mal haben wir dafür aber Punktabzug bekommen, weil wir uns da ja nicht mehr im Bereich der ganzen Zahlen bewegen.

Damals mussten wir den ggT( [mm] n^{2} [/mm] - n + 1, [mm] 3n^{3} [/mm] + [mm] n^{2} [/mm] + n + 2) bestimmen und sind bis ggT( [mm] n^{2} [/mm] - n + 1, 2n - 2) gekommen, haben dann 2 hinten ausgeklammert und das vorne umgeschrieben:
ggT( (n-1)n + 1, 2(n-1) ) und haben gesagt, dass der vordere Term immer ungerade ist und somit die 2 als Teiler nicht enthalten kann. Das ist auch alles logisch, aber wie mach ich das jetzt hier bei meinem Beispiel? Da kann ich nix wegkürzen.
Bitte helft mir!
LG lenzlein

        
Bezug
ggT von Polynomen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:15 Mo 15.11.2010
Autor: reverend

Hallo lenzlein,

> Beweisen Sie: ggT( [mm]n^{2}[/mm] - 2, [mm]n^{3}[/mm] - 3) = 1 für n [mm]\in \IZ[/mm]
>  
> Naja an sich scheint die Aufgabe ja nicht schwer zu sein.

Och, das täuscht. ;-)

>  Ich kenne den Euklidischen Algorithmus und auch die
> Polynomdivision.
>  Wenn ich damit anfange, den Algorithmus anzuwenden, geht
> das bis hier:
>  
> ggt( [mm]n^{2}[/mm] - 2, [mm]n^{3}[/mm] - 3) = ggT( [mm]n^{2}[/mm] - 2, 2n - 3)

Also nicht so weit. Das ist ja der Rest der allerersten Polynomdivision.

> danach müsste ich ja den hinteren Teil mit 0,5n
> multiplizieren und dann von dem ersten Teil abziehen. Das
> letzte Mal haben wir dafür aber Punktabzug bekommen, weil
> wir uns da ja nicht mehr im Bereich der ganzen Zahlen
> bewegen.

So ist es.

Du kannst aber sehr wohl [mm] 2*(n^2-2)-n*(2n-3) [/mm] zur weiteren Berechnung verwenden, sofern erstens [mm] n^2-2 [/mm] nicht durch n und zweitens 2n-3 nicht durch 2 teilbar ist.
Die zweite Bedingung ist erfüllt, die erste aber nicht für |n|=1 und |n|=2. Für die musst Du also vier Einzelnachweise führen.
Alternativ kannst Du aber auch "abwarten", wie die Rechnung weitergeht. Denn mit der obigen Berechnung kannst Du den ggT im schlimmsten Fall mit dem zusätzlichen Faktor 2n (oder Teilern davon) versehen haben. Ist der ggT letztlich aber 1, dann ist das offenbar nicht passiert. ;-)

Dann sind wir bei ggT(3n-4,2n-3). Und von da ist es nicht mehr weit.

Grüße
reverend


Bezug
                
Bezug
ggT von Polynomen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:42 Mo 15.11.2010
Autor: lenzlein

ok wenn ich das so machen kann is das ja relativ logisch. und dann multipliziere ich im letzten schritt nur noch (3n-4) mit 2 und (2n-3) mit 3?
dann bekomme ich nämlich ggT(2n-3, 1) heraus und das wär ja dann das ende!

Bezug
                        
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ggT von Polynomen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:30 Mo 15.11.2010
Autor: reverend

Hallo nochmal,

ja, das ist einer der Wege, die zu ggT=1 führen. Und einer reicht ja.

Grüße
reverend


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Bezug
ggT von Polynomen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:10 Mi 17.11.2010
Autor: lenzlein

so jetzt hat unser übungsleiter gesagt, wir sollen aber auch noch zeigen, warum wir unsere zahlen, auf die wir den ggT anwenden wollen (z.b. das [mm] n^{2} [/mm] - 2), faktorisieren dürfen mit zb. n oder 3 oder ähnliches. versteh ich zwar nich, weil wirs vorher machen durften ohne was zu beweisen aber jetzt will ers haben, sonst gibt er uns keine punkte...was schreib ich denn auf? ich mein, es is doch logisch....aber naja
lg lenzlein

Bezug
                                        
Bezug
ggT von Polynomen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:49 Mi 17.11.2010
Autor: felixf

Moin!

> so jetzt hat unser übungsleiter gesagt, wir sollen aber
> auch noch zeigen, warum wir unsere zahlen, auf die wir den
> ggT anwenden wollen (z.b. das [mm]n^{2}[/mm] - 2), faktorisieren
> dürfen mit zb. n oder 3 oder ähnliches. versteh ich zwar
> nich, weil wirs vorher machen durften ohne was zu beweisen
> aber jetzt will ers haben, sonst gibt er uns keine
> punkte...was schreib ich denn auf? ich mein, es is doch
> logisch....aber naja

Ich weiss nicht was euer Ueubngsleiter damit jetzt meint, allerings kannst du auch so vorgehen:

Es ist ja $1 = 2 (3 n - 4) - 3 (2 n - 3) = 2 (2 [mm] (n^2 [/mm] - 2) - n (2 n - 3)) - 3 (2 n - 3) = 4 [mm] (n^2 [/mm] - 2) - (3 + 2 n) (2 n - 3) = 4 [mm] (n^2 [/mm] - 2) - (3 + 2 n) [mm] ((n^3 [/mm] - 3) - n [mm] (n^2 [/mm] - 2)) = (4 + 3 n + 2 [mm] n^2) (n^2 [/mm] - 2) - (3 + 2 n) [mm] (n^3 [/mm] - 3)$

Mit $A := 4 + 3 n + 2 [mm] n^2 \in \IZ$ [/mm] und $B := -3 - 2 n [mm] \in \IZ$ [/mm] ist also $1 = A [mm] \cdot (n^2 [/mm] - 2) + B [mm] \cdot (n^3 [/mm] - 3)$.

Daraus folgt sofort, dass [mm] $n^2 [/mm] - 2$ und [mm] $n^3 [/mm] - 3$ teilerfremd sind.

LG Felix


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ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 23:29 Mi 17.11.2010
Autor: reverend

Viel schönere Lösung. [anbet] Die sollte auch einen Übungsleiter überzeugen.


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ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 00:26 Do 18.11.2010
Autor: felixf

Moin!

> Viel schönere Lösung. [anbet]

Die setzt allerdings voraus, dass man zuerst den ggT ausgerechnet hat. Der restliche Thread ist also nicht unwichtig hierfuer ;-)

LG Felix


Bezug
                                                                
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ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 01:30 Do 18.11.2010
Autor: reverend

Moin Felix!

> > Viel schönere Lösung.

>>

> Die setzt allerdings voraus, dass man zuerst den ggT
> ausgerechnet hat.

Jein. Man könnte ihn auch annehmen und mit ein bisschen Geschick A und B ermitteln, ggf. mit ein wenig Ratetechnik. Wenn man A und B aber erst einmal hat, ist der Nachweis ja auch geführt. Und zwar vollständig.

Natürlich ist es einfacher mit dem erweiterten euklidischen Algorithmus oder eben, wie bei Deinem Vorschlag, einer findigen Rekonstruktion.

Herzliche Grüße
reverend


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ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 01:57 Do 18.11.2010
Autor: felixf

Moin reverend,

> > > Viel schönere Lösung.
>  >>

> > Die setzt allerdings voraus, dass man zuerst den ggT
> > ausgerechnet hat.
>
> Jein. Man könnte ihn auch annehmen und mit ein bisschen
> Geschick A und B ermitteln, ggf. mit ein wenig Ratetechnik.
> Wenn man A und B aber erst einmal hat, ist der Nachweis ja
> auch geführt. Und zwar vollständig.

klar, es geht auch anders. Die Polynome $A$ und $B$ sind unter der Annahme, dass [mm] $x^2 [/mm] - 2$ und [mm] $x^3 [/mm] - 3$ teilerfremd sind und [mm] $\deg [/mm] A < 3$ und [mm] $\deg [/mm] B < 2$, sogar eindeutig festgelegt:

Sind $f, g [mm] \in [/mm] K[x]$ teilerfremd und $n = [mm] \deg [/mm] f$, $m = [mm] \deg [/mm] g$, so ist die Abbildung [mm] $K[x]_{< m} \times K[x]_{< n} \to K[x]_{< m + n - 1}$, [/mm] $(a, b) [mm] \mapsto [/mm] a f + b g$ ein Isomorphismus.

(Hier ist $K$ ein Koerper, man koennte etwa $K = [mm] \IQ$ [/mm] nehmen.)

LG Felix


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Bezug
ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 02:07 Do 18.11.2010
Autor: reverend

Hi...

das meine ich. Ich kann es nachvollziehen, aber selbst gefunden hätte ich es frühestens eine Woche nach dem Sankt-Nimmerleins-Tag.

lg
rev


Bezug
                                                                                        
Bezug
ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 02:13 Do 18.11.2010
Autor: felixf

Moin rev,

> das meine ich. Ich kann es nachvollziehen, aber selbst
> gefunden hätte ich es frühestens eine Woche nach dem
> Sankt-Nimmerleins-Tag.

ich durfte letztens noch eine Vorlesung vertreten und dort genau diesen Isomorphismus benutzen: nach passender Basiswahl ist die Determinante davon die Resultante von $f$ und $g$, und wenn $f, g [mm] \in \IZ[x]$ [/mm] primitiv und teilerfremd sind, kann man damit zeigen, dass eindeutige $A, B [mm] \in \IZ[x]$ [/mm] existieren mit $A f + B g = Res(f, g)$, [mm] $\deg [/mm] A < [mm] \deg [/mm] g$ und [mm] $\deg [/mm] B < [mm] \deg [/mm] f$.

Wenn ich das nicht gemacht haette, haett ich vermutlich auch laenger suchen muessen ;-)

LG Felix


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ggT von Polynomen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 10:32 Fr 19.11.2010
Autor: lenzlein

vielen dank für eure hilfe...ma schaun was der übungsleiter nächste woche dazu sagt ^^...ich meld mich nochma!
lg lenzlein

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