max weber:idealtypus < Sozialwissenschaften < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:23 Fr 25.01.2008 | Autor: | doll |
Aufgabe | Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt:http://www.soziologie-forum.de/thema.php?id=36545
soziales handeln und idealtypus
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Mein Problem ist, dass ich "mehrheitlich Sinnadäquenz" und "wenig Kausaladäquenz" nicht einordnen kann. Ich verstehe nicht, was er damit meint (idealtypus)und "soziales Handeln":
(Perspektiven des Handelnden)
"zweckrational" und "wertrational" kann ich nicht einordnen
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Hi doll,
erst einmal herzlich *smile* !!!
> Mein Problem ist, dass ich "mehrheitlich Sinnadäquenz" und
> "wenig Kausaladäquenz" nicht einordnen kann.
"Sinnhaft adäquat" soll ein zusammenhängend ablaufendes Verhalten in dem Grade heißen, als die Beziehung seiner Bestandteile von uns nach den durchschnittlichen Denk- und Gefühlsgewohnheiten als typischer (wir pflegen zu sagen: "richtiger") Sinnzusammenhang bejaht wird."Kausal adäquat" soll dagegen ein Aufeinanderfolgen von Vorgängen in dem Grade heißen, als nach Regeln der Erfahrung eine Chance besteht: daß sie stets in gleicher Art tatsächlich abläuft. (Sinnhaft adäquat in diesem Wortverstand ist z.B. die nach den uns geläufigen Normen des Rechnens oder Denkens richtige Lösung eines Rechenexempels. Kausal adäquat ist im Umfang des statistischen Vorkommens die nach erprobten Regeln der Erfahrung stattfindende Wahrscheinlichkeit einer von jenen uns heute geläufigen Normen aus gesehen richtigen oder "falschen" Lösung, also auch eines typischen Rechenfehlers oder einer typischen "Problemverschlingung"). Kausale Erklärung bedeutet also die Feststellung: daß nach einer irgendwie abschätzbaren, im seltenen Idealfall: zahlenmäßig angebbaren, Wahrscheinlichkeitsregel auf einen bestimmten beobachteten (inneren oder äußeren) Vorgang ein bestimmter anderer Vorgang folgt (oder: mit ihm gemeinsam auftritt).
> Ich verstehe nicht, was er damit meint (idealtypus) und
> "soziales Handeln": (Perspektiven des Handelnden)
> "zweckrational"und "wertrational" kann ich nicht einordnen
Als "zweckrational" bezeichnet man eine Handlung, die von bestimmten Erwartungen an die Außenwelt ausgeht und zur Realisierung dieser Erwartungen bestimmte Mittel einsetzt, um einen angestrebten Zweck zu erreichen. Weber unterscheidet diesen Handlungstyp von wertrationalem, affektuellem und traditionellem Handeln. Zweckrationalität und Wertrationalität können sich in einer Handlung überlagern.
Rein "wertrational" handelt, wer ohne Rücksicht auf die vorauszusehenden Folgen handelt im Dienst seiner Überzeugung von dem, was Pflicht, Würde, Schönheit, religiöse Weisung, Pietät, oder die Wichtigkeit einer Sache gleichviel welcher Art ihm zu gebieten scheinen. Stets ist (im Sinn unserer Terminologie) wertrationales Handeln ein Handeln nach Geboten oder gemäß Forderungen, die der Handelnde an sich gestellt glaubt. Nur soweit menschliches Handeln sich an solchen Forderungen orientiert was stets nur in einem sehr verschieden großen, meist ziemlich bescheidenen, Bruchteil der Fall ist , wollen wir von Wertrationalität reden. Wie sich zeigen wird, kommt ihr Bedeutung genug zu, um sie als Sondertyp herauszuheben, obwohl hier im übrigen nicht eine irgendwie erschöpfende Klassifikation der Typen des Handelns zu geben versucht wird.
Für weitere Informationen schau dir mal die Weber-Fibel an.
Liebe Grüße
Analytiker
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:38 Fr 25.01.2008 | Autor: | doll |
vielen, vielen dank für die hilfe. hat mir sehr beim verstehen geholfen.
ach, super forum hier. schön das es sowas gibt.
grüsse natalie
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