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welche Erzählperspektive?: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:10 Di 07.06.2011
Autor: cheezy

Aufgabe
http://www.lehrerbarth.de/Deutsch/D10/Boell-An%20der%20Bruecke.pdf

Heinrich Böll: An der Brücke (1949)

Hallo Liebes Forum :)

Ich wollte euch fragen, ob in dieser Kurzgeschichte "Heinrich Böll: An der Brücke", in welcher Erzählperspektive geschrieben worden ist?

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob Auktoriale Perspektive oder Personale Perspektive???

Für mich ist es schwer zu bestimmen, da diese Geschichte nur in der Ich-Perspektive geschrieben ist...

lg :)

        
Bezug
welche Erzählperspektive?: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:20 Di 07.06.2011
Autor: Adamantin


>
> http://www.lehrerbarth.de/Deutsch/D10/Boell-An%20der%20Bruecke.pdf
>  
> Heinrich Böll: An der Brücke (1949)
>  Hallo Liebes Forum :)
>  
> Ich wollte euch fragen, ob in dieser Kurzgeschichte
> "Heinrich Böll: An der Brücke", in welcher
> Erzählperspektive geschrieben worden ist?
>  
> Ich bin mir jetzt nicht sicher ob Auktoriale Perspektive
> oder Personale Perspektive???

Wie kommst du denn allen Ernstes bei einem Werk, dass mit Ich beginnt, auf die Idee einer auktoriealen Perspektive? Wo hast du denn hier einen von außen erzählenden Menschen, der scheinbar über dem Geschehen steht und mehr weiß als seine handelnden Personen? Das ist doch eine ganz klare klassische Ich-Erzählung, in der aber auch alles vom Erzähler, dem Ich-Erzähler abhängt. Du weißt nur, was er weiß und du bekommst nur erzählt, was er erzählt, also weit weit weg von einer olympischen Position ;)

Auszug aus Wiki:

"Ich-Erzählsituation [Bearbeiten]

In der Ich-Erzählsituation ist der Erzähler mit einer Figur der Erzählung meist identisch, er tritt also mit in die Handlung ein. Man spricht hier von der Identität der Seinsbereiche von Erzähler und Figuren. Das „erzählende Ich“ ist jedoch oftmals die erfahrenere und reifere Version des „erlebenden Ichs“. Allerdings ist zu beachten, dass ein Ich-Erzähler unterschiedlich stark am erzählten Geschehen beteiligt sein kann, z.B. in der Rolle eines mehr oder minder beteiligten Beobachters eines Geschehens bzw. als Nebenfigur.

Direkte Rede, auch ohne Kennzeichnung durch besondere Satzzeichen oder redeeinleitende Sätze, Darstellung subjektiver Gefühlszustände, Meinungen und Sichtweisen, all dies sind recht typische, zu erwartende Merkmale einer Ich-Erzählung. Der Ich-Erzähler hat dagegen oft keine kritische Distanz zu seiner Erzählung.

Diese Erzählsituation erscheint natürlich. Wenn jemand erzählt, was ihm passiert ist, spricht er ebenfalls aus der Ich-Perspektive. In der Regel ist diese Perspektive besonders geeignet, ein Identitätsgefühl mit dem Erzähler beim Leser zu wecken. Das Gefühl also, der Leser erlebe selbst, was dem Erzähler als Figur des Textes geschieht.

    „Wir starteten in La Guardia, New York, mit dreistündiger Verspätung infolge von Schneestürmen. Unsere Maschine war, wie üblich auf dieser Strecke, eine Super-Constellation. Ich richtete mich sofort zum Schlafen, es war Nacht.“

    – Max Frisch in Homo faber 1957

    „Ich war zwar ganz allein und auf mich selbst angewiesen; aber ich hatte gute Waffen und ein ausgezeichnetes Pferd, auf welches ich mich verlassen konnte. Auch kannte ich die Gegend oder die Gegenden genau, die ich zu durchreiten hatte, und sagte mir, daß es für einen erfahrenen Westmann leichter sei, allein durchzukommen, als in Begleitung von Leuten, auf die er sich nicht vollständig verlassen kann.“

    – Karl May in Old Surehand I 1894

Eine weitere Sonderform der Ich-Erzählung ist ein „Innerer Monolog“, in dem die Bewusstseinsinhalte einer Figur (scheinbar) ohne Distanz vermittelt werden. (s. Schnitzlers Lieutenant Gustl (1901) oder Fräulein Else (1924)) Eine Sonderform des inneren Monologs ist der Bewusstseinsstrom (stream of consciousness), in dem der Gedankenfluss in Reinform dargestellt werden soll, was bis zur Auflösung grammatikalischer Formen führen kann. (s. dazu den Monolog der Molly Bloom in Joyce’ Ulysses (1922). Eine – sehr seltene – Abart des inneren Monologs ist eine Art Selbstgespräch in der Du-Form (Michel Butor: La modification (1957))"

>  
> Für mich ist es schwer zu bestimmen, da diese Geschichte
> nur in der Ich-Perspektive geschrieben ist...
>  
> lg :)


Bezug
                
Bezug
welche Erzählperspektive?: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:33 Di 07.06.2011
Autor: cheezy

ich danke dir danke :)

Bezug
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